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Handball „Kaltstart“ nach der Winterpause

Auf ein Neues! heißt es für den SC Magdeburg am Mittwoch: Zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte muss der SCM in Balingen ran.

Von Janette Beck 07.02.2017, 00:01

Magdeburg l Für Bennet Wiegert war die vergangene Woche von besonderer Bedeutung: Zum einen wurden wichtige Weichen für seine berufliche Zukunft gestellt und die Position innerhalb des SCM durch die Beförderung zum „Geschäftsführer/Sport der Handball Magdeburg GmbH“ zum 1. Juli gestärkt. Zum anderen war der 35-jährige Trainer im Hier und Jetzt gefordert. Dabei ging es darum, die restlichen drei von der WM heimgekehrten Akteure ins Mannschaftstraining zu integrieren und binnen kurzer Zeit die Spielsysteme von Nationalmannschaft auf den Handball-Bundesligisten SCM umzupolen.

Besonders bei Zeljko Musa stellte sich das als schwierig heraus, denn der Kreisspieler zog sich in Frankreich eine Muskelverletzung zu. „Zeljko hätte mit dieser Verletzung bei der WM besser nicht weitergespielt, aber hinterher ist es müßig darüber zu diskutieren. Es ist, wie es ist, und so stehen halt hinter seinem Einsatz am Mittwoch noch Fragezeichen“, erklärt Wiegert, der den WM-Vierten erst am Montag das erste Mal wieder im Mannschaftstraining dabei hatte.

Vizeweltmeister Christian O‘Sulivan und der mit Bronze dekorierte Marko Bezjak seien nach Aussage des Trainers dagegen „gut dabei“, „einsatzbereit“ und „mit dem Kopf inzwischen wieder beim Playbook SCM“. Nichtsdestotrotz ist sich Wiegert bewusst, dass der „Kaltstart“ nach der Winterpause schwierig wird, zumal Abstiegskandidat Balingen den Vorteil hatte, die Vorbereitung mit dem kompletten Kader absolvieren zu können. „Es ist nicht so einfach, den Rhythmus wiederzufinden“, gibt Wiegert zu bedenken. „Jeder weiß, wie wichtig es wäre, mit einem positiven Ergebnis in die Rückrunde einzusteigen. Wir müssen einfach schnellstmöglich zu den Dingen zurückkommen, die wir können und die uns vor der Winterpause stark gemacht haben.“

Das vom Präsidium initiierte „Stühlerücken“ auf der Kommandobrücke sieht Wiegert indes relativ nüchtern. „Natürlich freue ich mich riesig, dass mir vom Aufsichtsrat und dem Gesellschafter ein so großes Vertrauen entgegengebracht wird, aber arbeitstechnisch ändert sich eigentlich für mich nicht viel“. Er trage weiter die Hauptverantwortung für den sportlichen Bereich, „und ich gebe nach wie vor bei den Neuverpflichtungen und der Kaderplanung die Richtung vor“.

Aus Wiegerts Sicht handelt es sich bei der Umstrukturierung „vielmehr um eine Neuordnung der Bereiche nach außen hin, für die öffentliche Wahrnehmung. Im Prinzip werden die bisherigen Kompetenzen im sportlichen Bereich nur gestärkt“, so der Coach. Was sich wirklich verändert habe, sei seine Vertragslaufzeit: „Die gibt mir bis 2020 Planungssicherheit, und das weiß ich zu schätzen.“

Mit dem Titel „Geschäftsführer“ tut er sich allerdings schwer: „Ich habe keine kaufmännische Ausbildung und keine Ahnung von Finanzen, Wirtschaft oder Marketing. Für diesen Bereich ist und bleibt Marc Schmedt verantwortlich. Und mit ihm haben wir einen der Fähigsten, wenn nicht sogar den besten Mann der Liga in unseren Reihen.“

Die Sicht derjenigen, die in der neuen Struktur vor allem eine Degradierung des bisherigen Sportchefs Steffen Stiebler sehen, teilt Wiegert nicht: „Mir war es extrem wichtig, dass Steffen die Veränderungen mitträgt. Er bleibt für mich ein ganz wichtiger Teil des Teams hinter dem Team und wird uns auch weiterhin inhaltlich begleiten.“