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Handball Mertens und Weber verpassen mit dem DHB-Team EM-Bronze

DHB-Team kann Sechs-Tore-Rückstand nach dem Seitenwechsel gegen Schweden nicht mehr aufholen und muss sich mit Rang vier begnügen. Die direkte Olympia-Qualifikation ist damit verfehlt.

Von René Miller und Lukas Reineke Aktualisiert: 28.01.2024, 18:44
Zutiefst enttäuscht standen die deutschen Handballer um Lukas Mertens (2.v. r.) nach der Niederlage gegen Schweden auf der Platte.
Zutiefst enttäuscht standen die deutschen Handballer um Lukas Mertens (2.v. r.) nach der Niederlage gegen Schweden auf der Platte. Foto: Tom Weller/dpa

Köln. - Den hüpfenden Jubelkreis der Schweden konnten die deutschen Handball gar nicht richtig sehen. Zu gesenkt waren die Köpfe. Christoph Steinert ließ seine Enttäuschung mit einem Schlag gegen eines der Tore raus. Dass es anschließend zumindest eine Erinnerungsplakette gab, konnte die DHB-Jungs auch nicht trösten. Denn die Aufholjagd gegen Schweden im Spiel um Platz drei wurde nicht belohnt. Und so reichte es am Ende nach einem 31:34 (12:18) nur zu Rang vier bei der Heim-EM. Während die Schweden nun auch direkt zu Olympia reisen, muss das DHB-Team noch in eine Qualirunde.

„Wir sind natürlich sehr enttäuscht, aber auch stolz. Und großen Dank an unsere Fans, die dieses Turnier zu etwas ganz Besonderem gemacht haben“, erklärte Kapitän Johannes Golla über das Hallenmikrofon.

Die deutsche Mannschaft kam eigentlich gut ins Spiel. Renars Uscins sorgte in der 4. Minute für das 2:1. Obwohl Kai Häfer wieder zur Verfügung stand, durfte der Ex-Magdeburger nach seiner starken Leistung gegen Dänemark von Beginn an im rechten Rückraum ran. Aber das war es dann auch schon mit der Führung im Spiel. Magdeburgs Albin Lagergren und Sebastian Karlsson warfen die Schweden beim 6:3 (10.) mit drei Toren nach vorn. Beim 7:4 für Schweden nahm Alfred Gislason seine erste Auszeit. Kurz danach kam Philipp Weber für Juri Knorr ins Spiel und sorgte nach Zuspiel von Uscins per Kempa für das 5:8 (14.) aus deutscher Sicht.

Medizinischer Notfall auf der Tribüne

Nachdem das Spiel aufgrund eines medizinischen Notfalls auf der Tribüne unterbrochen werden musste, es aber zum Glück Entwarnung gab, legten bei den Schweden auch die SCM-Profis Felix Claar und Oscar Bergendahl los. Lagergren war von Beginn an dabei. Und ähnlich wie im Halbfinale gegen Frankreich nahm Claar das Spiel seines Teams in die Hand und führte klug Regie.

Als Sebastian Karlsson den Vorsprung der Schweden sogar auf sieben Tore (14:7/22.) ausbaute, sah es nicht gut aus für das deutsche Team, das bis zur Pause aber auch reihenweise an Andreas Palicka gescheitert war. Der schwedische Torwart hatte schon bis zur Pause 14 Paraden (54 Prozent) in dem Tor hingelegt, das nach dem Spiel den Frust von Steinert abbekam.

Usincs und Claar mit je acht Toren

Auf der anderen Seite lief es für das deutsche Team dann viel besser. Auch die Hereinnahme von SCM-Linksaußen Lukas Mertens zahlte sich aus. Die Schweden zogen zwar sogar auf 21:14 (37.) davon, aber Uscins und Mertens stellten ganz schnell auf 16:21. Als Mertens einen Pass von Claar „klaute“ und den Gegenstoß mit Tor von Juri Knorr zum 18:22 (40.) einleitete, war auch die Arena wieder richtig laut. Mertens und Knorr verkürzten sogar auf 21:24 (43.) und die Zuschauer feierten „Hey, hey, hey“.

Selbst zwei weitere Tore von Claar stoppten die DHB-Jungs immer noch nicht. Ein erneuter Steal von Mertens leitet das 29:30 (54.) von Uscins, der am Ende zusammen mit Claar (beide acht Tore) bester Werfer war, ein. Als Lagergren 23 Sekunden vor Schluss zum 34:31 traf, war die Hoffnung aber endgültig verflogen.

„Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs. Wenn man gegen so eine Nation bestehen will, darf man aber nicht eine erste Halbzeit mit 16 Fehlwürfen spielen. Das grenzt fast schon an Selbstmord“ lautete Gislasons zwiegespaltenes Fazit.

SCM-Spielmacher Felix Claar warf acht Tore für Schweden.
SCM-Spielmacher Felix Claar warf acht Tore für Schweden.
Foto: IMAGO/Nordphoto

Statistik zum Spiel

Schweden-Tore: Claar 8, Karlsson 7, Carlsbogard 3, Gottfridsson 3, Lagergren 3, Wanne 3/2, Bergendahl 2, Sandell 2, Darj 1, A. Nilsson 1, Pellas 1/1

Deutschland-Tore: Uscins 8, Golla 4, Mertens 4, Knorr 3, Köster 3, Kastening 2/2, Kohlbacher 2, Steinert 2, Weber 2, Häfner 1

Schiedsrichter: Pavicevic/Raznatovic (Montenegro)

Zuschauer in Köln: 19.750 (ausverkauft)

Strafminuten: 6 – 0

Siebenmeter: 3/3 – 2/3