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Handball Saison-Aus für SCM-Handballer Kristjansson

Die Hiobsbotschaften für den SC Magdeburg reißen nicht ab. Am Freitag bestätigten sich die schlimmsten Befürchtungen in der Personalie Gisli Kristjansson. Für den Isländer ist die Saison nach einem Knöchelbruch beendet. Zwei weitere Spieler sind ebenfalls vorerst nicht einsatzfähig.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 12.05.2023, 18:36
Für Gisli Kristjansson ist die Saison mit einem Knöchelbruch vorzeitig beendet.
Für Gisli Kristjansson ist die Saison mit einem Knöchelbruch vorzeitig beendet. Foto: Franziska Gora

Magdeburg - Die schlechten Nachrichten nehmen für den SC Magdeburg kein Ende. Im Endspurt der Saison fallen nach Omar Ingi Magnusson (Fersen-OP) und Magnus Saugstrup (Knie-OP) mit Gisli Kristjansson, Philipp Weber und Oscar Bergendahl drei weitere Leistungsträger aus. Alle drei hatten sich im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Wisla Plock (22:22) verletzt.

„Ich hatte am Mittwoch noch gehofft, dass die besten Chancen auf eine leichte Verletzung bei Gisli sind“, sagte SCM-Coach Bennet Wiegert der Volksstimme: „Doch der fällt am längsten aus. So kann man sich täuschen. Der Schock war immens.“ Denn der Isländer brach sich ohne Gegnereinwirkung den linken Knöchel. Eine Rückkehr in den verbleibenden Spielen ist ausgeschlossen.

Ob Philipp Weber oder Oscar Bergendahl in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommen, ist indes äußerst fraglich. Zumindest für das Bundesliga-Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen am Sonntag (14 Uhr/Sky) sind sie keine Option.

Weber war bei einem Torwurf umgeknickt und erlitt laut Verein eine „schwere Außenbandverletzung“ am rechten Knöchel. Auch Oscar Bergendahl musste frühzeitig vom Feld. Beim Schweden stehe die genaue Diagnose noch aus. Der Kreisläufer hatte sich beim Final 4 um den DHB-Pokal am bereits am linken Sprunggelenk verletzt, in den vergangenen Spielen jedoch immer wieder kurzzeitig für Entlastung von Lucas Meister gesorgt.

Wiegert bleibt kämpferisch

„Hatten wir in der Meisterschaftssaison noch das Glück, relativ gut durchzukommen, trifft es uns in dieser Spielzeit umso härter“, wird Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt in einer Vereinsmitteilung zitiert. Dass dies ein herber Rückschlag für den Endspurt der Saison ist, daraus macht Schmedt kein Geheimnis: „Dass diese neuerlichen Ausfälle in den entscheidenden Tagen um Meisterschaft, Champions-League-Qualifikation und Teilnahme am Final4 der Champions League passieren, ist besonders bitter. Realistisch betrachtet, und so ehrlich müssen wir sein, haben wir jetzt nur noch Außenseiterchancen.“

Dessen ist sich zwar auch Wiegert bewusst, doch der 41-Jährige schmeißt die Flinte nicht voreilig ins Korn: „Wir werden jetzt keinen Haken an die Saison machen. Wir haben so viel gearbeitet, hatten viele schlaflose Nächte. Und jetzt fühlt es sich an, als ob uns das jemand vier Wochen vor dem Ziel wegnehmen will. Wir werden aber dafür kämpfen.“

Die taktischen Möglichkeiten gehen ihm jedoch allmählich aus. „Ich muss mir keine Gedanken mehr machen, wer besser in das System passt oder besser drauf ist. Es gibt nur eine Option“, verdeutlicht Wiegert die angespannte Personallage.

Nur 13 Spieler bei Gastspiel gegen Rhein-Neckar Löwen

Die Spieler, die fit sind, sind sich der Herausforderungen in den nächsten Wochen bewusst. „Die Ausfälle tun uns weh und es wird viel auf uns zukommen“, sagt Kapitän Christian O’Sullivan, „aber wir haben noch sehr viele gute Spieler. Wir werden auch für die Jungs kämpfen, die nicht dabei sein können.“ Entsprechend haben sich die Ziele auch nicht verändert. In der Bundesliga soll die Meisterschaft verteidigt werden und international das Final 4 der Champions League erreicht werden. „Wir haben das Vertrauen in uns“, betonte der 31-jährige Norweger.

Bennet Wiegert wird den Kader vorerst auch nicht mit A-Jugendlichen auffüllen. „Da muss ich fair bleiben. Die Jungs spielen am Sonntag das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft (gegen die Füchse Berlin – das Hinspiel gewann der SCM mit 31:27/d. Red.). Das will ich ihnen nicht wegnehmen“, begründet der Coach: „Wir fahren mit 13 Spielern zu den Löwen und werden sehen, was für uns möglich ist.“