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Handball SC Magdeburg feiert Schützenfest in Potsdam

Der SC Magdeburg fährt im Titelrennen der Handball-Bundesliga die nächsten zwei Punkte ein und feiert mit dem 37:23 (18:10) beim 1. VfL Potsdam das erhoffte Schützenfest. Für die Gastgeber bedeutet die Niederlage den definitiven Abstieg.

Von René Miller Aktualisiert: 25.05.2025, 22:07
Omar Ingi Magnusson stellte die Potsdamer Abwehr immer wieder vor Probleme und war mit elf Treffern bester Werfer des SC Magdeburg.
Omar Ingi Magnusson stellte die Potsdamer Abwehr immer wieder vor Probleme und war mit elf Treffern bester Werfer des SC Magdeburg. Foto: Franzi Gora

Potsdam. - Wie sehr sich die Spieler des SC Magdeburg nach dem 37:23 (18:8) beim 1. VfL Potsdam freuten, zeigte deutlich, wie ernst die Grün-Roten diese Partie genommen hatten. Und nachdem die nächste Pflicht-Aufgabe im Titelrennen erledigt war, fühlt sich auch der Blick auf die Tabelle jetzt viel besser an. Da hat der SCM endlich mit der Konkurrenz gleichgezogen und liegt auch nach Pluspunkten nur noch einen Zähler hinter dem Spitzenduo Füchse Berlin und MT Melsungen. Aufgrund der Niederlage sind die Potsdamer dagegen auch rechnerisch endgültig abgestiegen, während der SCM weiterhin auf die Titelverteidigung hoffen kann.

Mit dem klaren Sieg haben die Grün-Roten zumindest gegenüber Melsungen auch ordentlich was fürs Torverhältnis getan. Der SCM steht jetzt bei plus 132 und die Nordhessen bei plus 116. Somit würde der SCM am Donnerstag nach dem Top-Spiel der Bundesliga zwischen den einen Punkt vor dem SCM liegenden Füchsen und Melsungen auf jeden Fall Rang zwei übernehmen, falls er am Mittwoch in Erlangen gewinnt. „Wir haben von Anfang an keine Fragezeichen aufkommen lassen und sind es seriös angegangen. Schließlich waren wir von den letzten Ergebnissen der Potsdamer gewarnt“, lobte SCM-Trainer Bennet Wiegert.

SCM-Fans sorgen für Heim-Atmosphäre

Vor einer Woche hatte sich Potsdam gegen Kiel erst in der Schlussphase mit 22:25 knapp geschlagen geben müssen. Und zuvor sorgte ein 26:29 bei den RN Löwen für ein Achtungszeichen. Deshalb wollte auch Lukas Mertens nichts von einem erwarteten hohen Sieg wissen. „Potsdam hat zuletzt sehr ordentlich gespielt und es allen Gegner richtig schwer gemacht. Deshalb ist dieser hohe Sieg von uns keinesfalls normal“, betonte der Linksaußen.

Die mit 2.250 Zuschauern ausverkaufte Arena in Potsdam war natürlich fest in Magdeburger Hand. Im daneben liegenden Parkhaus hatte man angesichts der Kennzeichen das Gefühl, man sei in einem Parkhaus in der Magdeburger Innenstadt. „Wenn man in die Halle kommt und hat eine Atmosphäre wie bei einem Heimspiel, macht das natürlich etwas mit einem“, schwärmte Wiegert.

Und die geschätzt rund 700 angereisten SCM-Fans hatten auch jede Menge Spaß und bekamen zahlreiche Tore zu sehen. Los ging es mit dem 1:0 von Felix Claar in Minute zwei. Zuvor hatte Sergey Hernandez den ersten Wurf der Gastgeber pariert. Der Spanier war am Ende mit elf Paraden auch einer der Schlüssel für den hohen Sieg. In der 9. Minute hatten die Gäste auf 4:1 gestellt. Und weil die Magdeburger Abwehr mit Oscar Bergendahl in der Anfangssieben kaum Lücken ließ, hieß es nach einer Viertelstunde schon 8:2.

Magnusson mit elf Toren bester Werfer

An Emotionen mangelte es trotzdem nicht. Als Max Günther beim Siebenmeter zum 5:12 (20.) den Kopf von Hernandez streifte, machte Wiegert aus seinem Unmut keinen Hehl. Fünf Minuten vor der Pause traf Daniel Pettersson von Rechtsaußen zum 15:6. Dass es vorher eine Auszeit gab, hatte mit dem Treffer aber nichts zu tun. Die nahm Wiegert nur, weil ein Schuh von Gisli Kristjansson kaputt war und der Isländer wechseln konnte. „Wir haben den Schuh zusammengeklebt. Es hat zum Glück in der zweiten Halbzeit funktioniert“, verriet der Isländer nach dem Spiel. Eine Minute vor der Pause sorgte Pettersson dann mit einem Wurf ins leere VfL-Gehäuse zum 18:8 für das erste 10-Tore-Plus. Mit dieser klaren Führung ging es dann auch in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel legte Philipp Weber mit seinem dritten Treffer gleich das 19:8 nach. Und Omar Ingi Magnusson erhöhte in der 41. Minute per Siebenmeter mit seinem siebten Treffer auf 25:12. Angesichts des klaren Vorsprungs konnte der SCM auch personell rotieren. Während Bergendahl und Christian O'Sullivan nach ihren langen Verletzungspausen wichtige Spielminuten sammeln konnten, blieb Magnus Saugstrup komplett auf der Bank. Auch Felix Claar konnte nach dem Seitenwechsel weitestgehend geschont werden.

Wichtig auch, dass Magnusson wieder seine alte Effektivität beim Torewerfen zeigt. Der Isländer war mit seinen insgesamt elf Treffern bester Werfer und brauchte dafür auch nur zwölf Versuche. Dass es am Ende „nur“ 14 Tore Unterschied waren, ist auch ein Verdienst der Potsdamer, die sich trotz des großen Rückstandes nie aufgegeben haben und sich mit Anstand aus der Bundesliga verabschieden.

Statistik zum Spiel

VfL-Tore: Orlov 4, Kraus 4, Günther 4/2, Klein 3, Paulnsteiner 2, Fuhrmann 2, Kofler 1, Akakpo 1, Gorpishin 1

SCM-Tore: Magnusson 11/4, Kristjansson 6, Claar 5, Pettersson 4, Weber 4, Zechel 2, Mertens 2, Lagergren 1, Bergendahl 1

Zuschauer: 2250 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen (beide Trebur)

Strafminuten: 4 -24

Siebenmeter: 2/2 – 5/4