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Handball SC Magdeburg feiert Schützenfest in Potsdam

Der SC Magdeburg fährt im Titelrennen der Handball-Bundesliga die nächsten zwei Punkte ein und feiert mit dem 37:23 (18:10) beim 1. VfL Potsdam das erwartete Schützenfest. Für die Gastgeber bedeutet die Niederlage den definitiven Abstieg.

Von René Miller Aktualisiert: 25.05.2025, 18:53
Die Potsdamer konnten die Magdeburger Omar Ingi Magnusson, Oscar Bergendahl und Gisli Kristjansson (v. l.) nur selten stoppen.
Die Potsdamer konnten die Magdeburger Omar Ingi Magnusson, Oscar Bergendahl und Gisli Kristjansson (v. l.) nur selten stoppen. Foto: Franziska Gora

Potsdam. - Der SC Magdeburg hat seine nächste Hausaufgabe im Titelrennen gemacht und liegt nach dem 37:23 (18:8) beim 1. VfL Potsdam jetzt auch nach Pluspunkten nur noch einen Zähler hinter dem Spitzenduo Füchse Berlin und MT Melsungen. Aufgrund der Niederlage sind die Potsdamer dagegen auch rechnerisch endgültig abgestiegen, während der SCM weiterhin auf die Titelverteidigung hoffen kann.

Mit dem klaren Sieg haben die Grün-Roten zumindest gegenüber Melsungen auch ordentlich was fürs Torverhältnis getan. Der SCM steht jetzt bei plus 132 und die Nordhessen bei plus 116. Somit würde der SCM am Donnerstag nach dem Top-Spiel der Bundesliga zwischen den einen Punkt vor dem SCM liegenden Füchsen und Melsungen auf jeden Fall Rang zwei übernehmen, falls er am Mittwoch in Erlangen gewinnt. „Wir haben von Anfang an keine Fragezeichen aufkommen lassen und sind es seriös angegangen. Schließlich waren wir von den letzten Ergebnissen gewarnt“, lobte SCM-Trainer Bennet Wiegert.

Die mit 2.260 Zuschauern ausverkaufte Arena in Potsdam war natürlich fest in Magdeburger Hand. Im daneben liegenden Parkhaus hatte man angesichts der Kennzeichen das Gefühl, man sei in einem Parkhaus in der Magdeburger Innenstadt. „Wenn man in die Halle kommt und hat eine Atmosphäre wie bei einem Heimspiel, macht das natürlich etwas mit einem“, schwärmte Wiegert.

Und die geschätzt rund 700 angereisten SCM-Fans hatten auch jede Menge Spaß und bekamen zahlreiche Tore zu sehen. Los ging es mit dem 1:0 von Felix Claar in Minute zwei. Zuvor hatte Sergey Hernandez den ersten Wurf der Gastgeber pariert. In der 9. Minute hatten die Gäste auf 4:1 gestellt. Und weil die Magdeburger Abwehr mit Oscar Bergendahl in der Anfangssieben kaum Lücken ließ, hieß es nach einer Viertelstunde schon 8:2.

Magnusson mit elf Toren bester Werfer

An Emotionen mangelte es trotzdem nicht. Als Max Günther beim Siebenmeter zum 5:12 (20.) den Kopf von Hernandez streifte, machte Wiegert aus seinem Unmut keinen Hehl. Fünf Minuten vor der Pause traf Daniel Pettersson von Rechtsaußen zum 15:6. Dass es vorher eine Auszeit gab, hatte mit dem Treffer aber nichts zu tun. Die nahm Wiegert nur, weil ein Schuh von Gisli Kristjansson kaputt war und der Isländer wechseln konnte. „Wir haben den Schuh zusammengeklebt. Es hat zum Glück in der zweiten Halbzeit funktioniert“, sagte der Isländer bei Dyn. Eine Minute vor der Pause sorgte Pettersson dann mit einem Wurf ins leere VfL-Gehäuse zum 18:8 für das erste 10-Tore-Plus. Mit dieser klaren Führung ging es dann auch in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel legte Philipp Weber mit seinem dritten Treffer gleich das 19:8 nach. Und Omar Ingi Magnusson erhöhte in der 41. Minute per Siebenmeter mit seinem siebten Treffer auf 25:12. Angesichts des klaren Vorsprungs konnte der SCM auch personell rotieren. Während Bergendahl und Christian O'Sullivan nach ihren langen Verletzungspausen wichtige Spielminuten sammeln konnten, blieb Magnus Saugstrup komplett auf der Bank. Auch Felix Claar konnte nach dem Seitenwechsel weitestgehend geschont werden.

Wichtig auch, dass Magnusson wieder seine alte Effektivität beim Torewerfen zeigt. Der Isländer war mit seinen insgesamt elf Treffern bester Werfer und brauchte dafür auch nur zwölf Versuche. Dass es am Ende „nur“ 14 Tore Unterschied waren, ist auch ein Verdienst der Potsdamer, die sich trotz des großen Rückstandes nie aufgegeben haben und sich mit Anstand aus der Bundesliga verabschieden.