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Handball SC Magdeburg will in Kielce vorlegen

Im Viertelfinale kommt es zur Neuauflage des letztjährigen Champions-League-Endspiels. In Kielce möchten sich die Grün-Roten eine gute Ausgangslage für das Rückspiel verschaffen.

Von Lukas Reineke 23.04.2024, 22:27
Im Finale 2023 verteidigten Magnus Saugstrup (l.) und Christian O’Sullivan mit vollem Einsatz gegen Alex Dujshebaev. Dennoch war der Spanier bester Torschütze von Kielce mit acht Treffern.
Im Finale 2023 verteidigten Magnus Saugstrup (l.) und Christian O’Sullivan mit vollem Einsatz gegen Alex Dujshebaev. Dennoch war der Spanier bester Torschütze von Kielce mit acht Treffern. Foto: imago images

Magdeburg. - Vor zehn Monaten standen sich der SC Magdeburg und KS Kielce im Endspiel der Champions League gegenüber. Am 18. Juni 2023 setzte sich der SCM mit 30:29 nach Verlängerung die europäische Handball-Krone auf. Heute (18.45 Uhr/Dyn und DAZN) kommt es in Kielce zum Wiedersehen.

Im Viertelfinale geht es dieses Mal aber „nur“ um den Einzug in das Final 4. Einer der beiden Finalisten wird am 8. und 9. Juni also zuschauen, wenn in Köln wieder die begehrteste Vereins-Trophäe ausgespielt wird. Während der neutrale Handballfan sich diese Paarung vielleicht erst für die Lanxess Arena gewünscht hätte, macht sich SCM-Coach Bennet Wiegert darüber keine Gedanken. Zum einen muss auf dem Weg zur Titelverteidigung jeder Gegner ausgeschaltet werden, zum anderen „ist es das Viertelfinale der Champions League. Da gibt es keine einfachen Gegner“, bekräftigt der 42-Jährige vor dem Hinspiel.

Zumindest flogen der Trainer und seine Spieler gestern ausgeruht von Berlin nach Warschau, von wo es mit dem Bus noch gut 170 Kilometer südlich in die 200.000-Einwohner-Stadt ging. Denn die Grün-Roten waren bereits am vergangenen Freitag in der Bundesliga bei der SG Flensburg-Handewitt (32:29) im Einsatz. „Unser Terminplan ist für unsere Verhältnisse entschlackt. Wir konnten uns nach dem Final 4 und dem Spitzenspiel mental und körperlich entspannen“, so Wiegert, der seinem Team das Wochenende freigegeben hatte.

Bisher zwei SCM-Siege gegen polnischen Serienmeister

Im Gegensatz zu seinen Profis legte Wiegert die Füße jedoch nicht hoch. Stattdessen nutzte er die Zeit, um akribisch alle Stärken und Schwächen über die Mannschaft von Talant Dujshebaev herauszufinden. Eine Hilfe dabei könnte eine Partie im vergangenen November gewesen sein. Denn zwischen dem Endspiel in Köln und dem heutigen Aufeinandertreffen sind sich beide Teams noch einmal begegnet: Im Halbfinale der Klub-WM in Saudi-Arabien gewann der SCM mit 28:24 und sicherte sich einen Tag danach zum dritten Mal in Folge den Super Globe. Öfter haben sich Magdeburg und Kielce bisher nicht in Pflichtspielen gegenübergestanden. Die SCM-Bilanz gegen den Champions-League-Sieger von 2016 ist also makellos. Dabei soll es auch bleiben. Kapitän Christian O’Sullivan sieht aber eine „große Herausforderung“ auf die Elbestädter zukommen: „Kielce ist eine sehr gute Mannschaft und hat jetzt alle Spieler gesund. Leider zum falschen Zeitpunkt für uns.“

Rund um das dritte Duell mit dem polnischen Serienmeister – seit 2012 gewann das Team jedes Jahr die heimische Liga – dominierte vor allem der Name Andreas Wolff die Schlagzeilen. Nach den Dopingvorwürfen um Magdeburgs Keeper Nikola Portner nahmen die Spekulationen zu, dass es den deutschen Nationaltorwart nach fünf Jahren in Kielce im Sommer an die Elbe ziehen könnte. „Mein Fokus gilt allein der Mannschaft, wir haben noch viel zu tun“, schob Wiegert dieses Thema jedoch zur Seite.

Seine Aufmerksamkeit bekommen ausschließlich seine aktuellen Torleute. Neben dem kurzfristig verpflichteten Mikael Aggefors ist das in erster Linie Sergey Hernandez. Beim DHB-Pokal-Final-4 sowie danach in Flensburg war der Spanier gut aufgelegt. Diese Leistung möchte er in seinem ersten Königsklassen-K.o.-Spiel bestätigen: „Wir haben den Rückenwind vom DHB-Pokalsieg mit nach Flensburg genommen. Daran wollen wir in Kielce anknüpfen.“

Ein gutes Ergebnis soll die Basis für das Rückspiel am 1. Mai in der heimischen Getec-Arena und den erneuten Einzug in das Final 4 bilden. Schließlich wird nur einer der beiden letztjährigen Finalisten erneut nach Köln fahren.