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Handball SC Magdeburg zum „Lieblingsgegner“ nach Barcelona

Härter kann die Champions League für den SC Magdeburg nicht beginnen. Nach dem Auftakt gegen Veszprem wartet Donnerstagabend (20.45 Uhr, DAZN und Dyn) mit dem FC Barcelona der nächste Kracher.

Von René Miller 19.09.2023, 19:55
Mit voller Wucht wirft Michael Damgaard im Halbfinale des letzten Final-4-Turniers der Champions League hier den Ball an Barca-Superstar Dika Mem vorbei.
Mit voller Wucht wirft Michael Damgaard im Halbfinale des letzten Final-4-Turniers der Champions League hier den Ball an Barca-Superstar Dika Mem vorbei. Foto: imago

Magdeburg - Heute Mittag starten die Handballer des SC Magdeburg mit dem Flieger von Berlin aus nach Barcelona. Dort steigt morgen Abend (20.45 Uhr, DAZN und Dyn) im Palau Blaugrana das zweite Gruppenspiel in der Champions League. Und über den Wolken wird der eine oder andere Magdeburger gewiss auch noch einmal an das legendäre Halbfinale beim Final-4-Turnier im Juni denken. Da setzten sich die Grün-Roten nach Siebenmeterwerfen mit 40:39 durch.

Erinnerungen an ein spektakuläres Halbfinale

Allein die letzten Sekunden der regulären Spielzeit hatten es in sich. Kay Smits glich nach Zuspiel von Michael Damgaard sieben Sekunden vor Schluss zum 31:31 aus. Und dann blockte Damgaard zwei Sekunden vor dem Ende spektakulär im Stile eines Torwarts den Wurf von Barcas Ludovic Fabregas aufs leere Magdeburger Tor. Die wilden Proteste der Katalanen brachten nichts, weil der Videobeweis klar belegte, dass Damgaard den Ball vor dem eigenen Kreis abwehrte. Mit acht Toren war Damgaard vor drei Monaten auch der zweitbeste Werfer neben Smits (12 Tore).

Weil Damgaard am Sonntag beim Spiel des SCM gegen Lemgo komplett geschont wurde, dürfte es für den Dänen morgen Abend eher wieder viel Spielzeit geben. Und Damgaard ist heiß: „Das ist für uns schon ein schwerer Beginn. Aber wir fahren nach Barcelona, um das Spiel zu gewinnen. Eigene Tore sind da zweitrangig. Für mich zählen nur die Punkte.“ Dass Daniel Pettersson gegen Hamburg, Veszprem und Lemgo sogar drei Mal komplett auf der Bank blieb, hat mit muskulären Problemen zu tun. SCM-Trainer Bennet Wiegert: „Wie es in Barcelona aussieht, entscheidet sich vor Ort. Es reisen auf jeden Fall alle mit.“

Durch die zwei Siege bei den letzten Finals der Klub-WM, wo der SCM mit 33:28 (2021) und 41:39 nach Verlängerung (2022) gewann, wurde Barcelona sogar zu einer Art „Lieblingsgegner“ für den SCM. Bei den Duellen in der Champions League sieht das allerdings anders aus. Da haben die Katalanen drei von bisher fünf Spielen gewonnen. Auswärts in Spanien war für den SCM gar nichts zu holen. Sowohl 2003 (25:38) als auch 2005 (23:27) jubelten die Gastgeber. Deshalb hört Wiegert das Wort vom „Lieblingsgegner“ gar nicht gern. „Die letzten drei Spiele waren auf neutralem Boden. Jetzt müssen wir in Barcelona ran“, betont der Coach und ergänzt: „Wir brauchen eine sehr, sehr gute Leistung und ein gute Tagesform. Entscheidend wird dabei wie zuletzt eine sichere Abwehr plus Torhüterparaden sein. Dieses Zusammenspiel muss unbedingt klappen.“

Barcelona immer noch mit vielen Topstars im Kader

Obwohl der Rekordsieger der Königsklasse (10 Titel) mit Fabregas (Veszprem) und Luka Cindric (Dinamo Bukarest) zwei namhafte Spieler das Team im Sommer verlassen haben, ist der Kader immer noch hochkarätig. Wiegert: „Spieler wie Dika Mem sind schon außergewöhnlich.“ Neben dem Franzosen sind auch Rückraum-Kollege Melvyn Richardson, Torwart Gonzalo Perez de Vargas oder die beiden Außen Hampus Wanne (links) und Aleix Gomez (rechts) mit dem Prädikat Weltklasse versehen. Dazu kommt der Heimvorteil. Wiegert: „Ich gehe davon aus, dass gegen uns die Arena ordentlich kochen wird.“

Für den SCM würde aber selbst bei einer erneuten Niederlage, zum Auftakt verloren die Magdeburger 28:33 gegen Veszprem. nicht die Handball-Welt untergehen. Schließlich gibt es in der Gruppenphase 14 Spiele. Und vergangene Saison gelang sogar mit acht Minuspunkten als Gruppenzweiter der direkte Einzug ins Viertelfinale.