Handball SCM braucht in Bundesliga Schützenhilfe für die Titelverteidigung
Das Titelrennen in der Handball-Bundesliga ist spannend wie nie. Fünf Mannschaften dürfen sich Hoffnungen auf die Meisterschaft machen. Titelverteidiger SC Magdeburg ist allerdings auf Schützenhilfe angewiesen.

Kiel/Magdeburg - Ein wahres Spektakel hatten der SC Magdeburg und der THW Kiel den Zuschauern am Ostersonntag geboten. Mit 34:34 endete das Bundesliga-Topspiel. Ein Ergebnis, das eher den Kielern hilft. Schließlich bleiben sie damit in der Pole Position im Rennen um die Meisterschaft. „Am Ende des Tages kann dieser eine Punkt sehr viel wert sein“, stellte THW-Spieler Harald Reinkind fest. Der SCM ist hingegen auf Schützenhilfe angewiesen, wenn es noch mit der Titelverteidigung klappen soll.
„Wir sind selber schuld. Wir haben zu viele Punkte liegengelassen“, sagte SCM-Kapitän Christian O’Sullivan. Und damit meinte der Norweger nicht das direkte Duell gegen den THW: „Es ist nicht aufgrund des Spiels in Kiel, dass wir die Probleme in der Liga haben. Da haben wir gut gespielt.“ Vielmehr dürfte O’Sullivan Auftritte wie in Leipzig (32:33) oder in Hannover (31:34) meinen, die ihn stören.
Spannendstes Titelrennen seit Jahren
SCM-Coach Bennet Wiegert möchte sich noch nicht mit der Tabelle auseinandersetzen. Schließlich sind noch acht Spiele zu absolvieren: „Wir wussten vorher, dass wir fast alles gewinnen müssen, um deutscher Meister zu werden. Daran hat sich nach dem Kiel-Spiel nicht viel geändert.“
Dennoch spitzt sich der Meisterschaftskampf Woche für Woche weiter zu. Zwei Minuspunkte trennt die Grün-Roten vom aktuellen Spitzenduo Kiel und Füchse Berlin. Gleiches gilt für die SG Flensburg-Handewitt. Die Rhein-Neckar Löwen haben sich mit zuletzt vier Niederlagen in Serie wohl schon aus dem Meisterrennen verabschiedet. „Es gibt mehrere Mannschaften, die für den Titel infrage kommen. Es ist richtig eng. Das bleibt bis zum letzten Spieltag spannend“, glaubt Magdeburgs Rechtsaußen Daniel Pettersson.
Und auch Domagoj Duvnjak – seit 2009 in der Bundesliga aktiv – spricht von der interessantesten Saison seiner Laufbahn. „Es ist mit Abstand der spannendste Titelkampf, den ich bisher erlebt habe. Das ist Wahnsinn. Und das wird bis zum letzten Spiel so bleiben“, bekräftigte der Kieler Kapitän, der mit dem HSV Hamburg (2011) sowie dem THW (2015, 2020 und 2021) schon viermal deutscher Meister wurde.
Meisteraspirantentreffen aufeinander
Ihm und seinen Teamkollegen ist daher bewusst, dass sie sich nicht auf der Tabellenführung ausruhen dürfen. „Wir können uns nicht mehr viele Ausrutscher leisten, wenn wir am Ende ganz oben stehen wollen“, betonte Harald Reinkind. Damit meint der Norweger vor allem die bevorstehenden Duelle gegen den Nordrivalen aus Flensburg (23. April) und in Mannheim bei den Rhein-Neckar Löwen (3. Mai).
Auch die Duelle der Berliner gegen die Löwen (23. April) und gegen Flensburg (7. Mai) sowie die SCM-Partien bei den Rhein-Neckar Löwen (14. Mai) und gegen Flensburg (21. Mai) sowie das Aufeinandertreffen von Flensburg und den Löwen am letzten Spieltag (11. Juni) könnten an der Tabellenspitze für Verschiebungen sorgen und den Titelkampf weiter zuspitzen.
Spätestens am 11. Juni werden die Handballfans wissen, wer die Schale in die Höhe stemmen darf. Damit es wie im Vorjahr der SCM ist, sind weitere Ausrutscher für das Wiegert-Team verboten. „Wir müssen mit der Situation leben. Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren. Mehr können wir nicht machen“, gab Kristjansson die Marschroute für die verbleibenden acht Bundesliga-Spiele vor.