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Bundesliga SCM-Handballer gelingt perfekte Woche mit Sieg beim HSV Hamburg

Der SC Magdeburg hat das schwierige Bundesliga-Auswärtsspiel beim HSV Hamburg gewonnen. Es war wettbewerbsübergreifend der dritte Erfolg innerhalb von sechs Tagen.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 27.11.2022, 21:05
Omar Ingi Magnusson (r.) erzielte zehn Treffer beim 30:28-Erfolg des SC Magdeburg.
Omar Ingi Magnusson (r.) erzielte zehn Treffer beim 30:28-Erfolg des SC Magdeburg. Foto: Franziska Gora

Hamburg - Die Erleichterung im Schrei von Philipp Weber war hörbar. Mit der Schlusssirene ließ der Rückraumspieler sämtliche Anspannung raus. Nach den Erfolgen im DHB-Pokal in Ludwigshafen sowie in der Champions League gegen den FC Porto behielten die Grün-Roten auch beim Bundesliga-Auswärtsspiel in Hamburg die Oberhand. In einem kräftezehrenden Duell setzte sich der deutsche Meister mit 30:28 (16:17) durch.

„Das hat die letzte Kraft gekostet. Die Stimme ist weg und ich bin ziemlich leer. Für uns war es das vierte Spiel in acht Tagen. Wir müssen einfach zufrieden sein, die zwei Punkte mitgenommen zu haben“, resümierte SCM-Coach Bennet Wiegert und offenbarte, dass er sich nicht so sehr wie sonst über den Sieg freuen konnte. Seine Spieler habe es hingegen in der Kabine nicht an Energie gemangelt, verriet Wiegert: „Ich fand, dass sie ziemlich euphorisch waren. Die konnten schon einschätzen, dass es auch anders hätte ausgehen können.“

Der Start lief für den SCM nämlich ungünstig. Fast fünf Minuten mussten die ungefähr 150 mitgereisten grün-roten Fans auf den ersten Treffer ihres Teams warten. Tim Hornke traf zum 1:3. Zuvor waren die Gäste bereits zweimal an Hamburgs Keeper Johannes Bitter gescheitert.

Diskussionen am Seitenrand

Die Gäste hielten nun den Anschluss. Immer wieder verkürzten sie den Rückstand, der Ausgleich gelang jedoch nicht. Mit einem 4:1-Lauf konnten sich die Hamburger erstmals auf vier Tore absetzen (18.). Das 8:12 aus Sicht der Gäste sorgte allerdings für Diskussionen. Im Vorfeld soll es an der Seitenlinie einen Kontakt zwischen Philipp Weber und HSV-Coach Torsten Jansen gegeben haben, wodurch Weber zu Boden ging und den Ball verlor.

Es blieb nicht die einzige Situation, bei der der Technische Delegierte Christoph Immel beruhigend auf die Trainerbänke einwirken musste. Beim Stand von 17:14 drückte Wiegert in dem Moment den Auszeit-Buzzer, als die Hansestädter den Ball eroberten. Nach kurzer Diskussion blieb Magdeburg in Ballbesitz und durften ihre Auszeit abhalten.

In dieser gab Wiegert die Vorgaben für die verbleibenden fünf Minuten vor der Halbzeit. Die Grün-Roten ließen keinen Gegentreffer mehr zu und Hornke vollendete nach einem Zuspiel von Matthias Musche per Kempa zum 16:17-Pausenstand. „Das Ergebnis war für uns fantastisch. Ich hatte das Gefühl, dass Hamburg auch zwei, drei Tore besser hätte sein können“, gestand Wiegert.

Wiegert gibt einen Tag frei

Zu Beginn des zweiten Abschnitts glich Omar Ingi Magnusson zunächst zum 18:18 aus und wenig später sorgte Daniel Pettersson für die erste Führung des deutschen Meisters – 20:19 (37.). Eine Viertelstunde vor Schluss erhöhte Lukas Mertens erstmals auf eine Zwei-Tore-Differenz.

Sieben Minuten vor dem Ende hätte die Partie noch einmal kippen können. Nach einem Foul an Dominik Axmann musste Christian O’Sullivan zwei Minuten vom Feld. Da die Proteste auf der Magdeburger Bank zu heftig waren, gab es eine weitere Zeitstrafe. In doppelter Unterzahl ließen die Gäste jedoch keinen Gegentreffer zu.

Nachdem die Grün-Roten wieder vollzählig waren, warf Magnusson – wie gegen Porto mit zehn Treffern erfolgreichster Werfer – zwei Tore nacheinander zum 28:25 (57.). Zwar stellte Hamburg 45 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter noch einmal den Anschluss her, doch der SCM spielte die Zeit souverän runter. Fünf Sekunden vor Ende markierte Mertens den 30:28-Endstand.

„Wir können die Heimreise genießen und am Montag seit langem mal wieder einen Tag frei haben“, sagte Wiegert. Auch der 40-Jährige entspannte ausnahmsweise auf der Heimfahrt und bereitete noch nicht den nächsten Porto (Donnerstag, 20.45 Uhr/DAZN) vor – auch, weil die Portugiesen erst Sonntagabend im Einsatz waren. „Ich bin froh, dass ich nichts mehr machen muss und wir zusammen das Deutschland-Spiel schauen können“, beendete Wiegert seine Analyse.

Statistik zum Spiel

HSV-Tore: Lassen 7, Mortensen 5/3, Andersen 4, Weller 4, Axmann 3, Baijens 2, Valiullin 2, Magaard 1

SCM-Tore: Magnusson 10/3, Hornke 3, Mertens 3, Kristjansson 3, Pettersson 3, Musche 2, Saugstrup 2, Weber 2, Meister 1, Smits 1

Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler (Ostrach)/Maike Merz (Oberteuringen)

Zuschauer: 5387

Strafminuten: 12 – 10

Siebenmeter: 3/4 – 3/4