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Champions League SCM-Handballer reisen mit offener Rechnung nach Paris

Die SCM-Handballer müssen am Mittwochabend (18.45 Uhr/DAZN) in der Champions League bei Paris St.-Germain ran. Und da haben die Grün-Roten aus dem Hinspiel noch eine gewaltige Rechnung offen.

Von René Miller 14.12.2022, 07:01
Während die Spieler von PSG im Hintergrund feiern, ist in den Gesichtern von SCM-Coach Bennet Wiegert und Urgestein Marko Bezjak abzulesen, dass es für die Grün-Roten im Hinspiel gar nicht lief.
Während die Spieler von PSG im Hintergrund feiern, ist in den Gesichtern von SCM-Coach Bennet Wiegert und Urgestein Marko Bezjak abzulesen, dass es für die Grün-Roten im Hinspiel gar nicht lief. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Siege lange genießen, sich nach Highlights ausruhen – im Handball alles Fremdwörter. Nach dem 32:31 im Bundesliga-Gipfel bei den Füchsen Berlin am Sonntag muss der SC Magdeburg schon am Mittwochabend (18.45 Uhr/DAZN) erneut an die Grenzen gehen. Da wartet in der Champions League mit Paris St.-Germain der Gruppenprimus. Die Franzosen führen die Tabelle mit acht Siegen aus neun Spielen an.

Einen davon holte PSG Ende September mit 29:22 in Magdeburg. „Womit wir noch gut bedient waren“, sagt SCM-Trainer Bennet Wiegert heute noch und redet die damalige Partie auch nicht schön: „Wir waren an diesem Tag überhaupt nicht im Spiel. Paris hat uns dominiert und hätte uns ein richtiges Ding verpassen können.“ Schon zur Pause lag der SCM mit 10:18 aussichtslos zurück und hatte lediglich eine Wurfquote von 48 Prozent aufzuweisen.

Fragezeichen beim SCM

Am Mittwoch können sich die Grün-Roten revanchieren und zeigen, dass sie auch mit PSG mithalten können. Der Sieg und die Leistung von Berlin sollte zusätzlich Rückenwind geben. Marko Bezjak: „Das war wichtig, aber wir wollen jetzt auch in Paris nachlegen und haben da aus dem Hinspiel noch etwas gutzumachen.“

Wunderdinge darf man vom SCM nach den vielen Spielen in den letzten Wochen allerdings nicht erwarten. Das Spiel bei den Füchsen hat viel Kraft gekostet. Dazu steht hinter der Fußverletzung von Tim Hornke weiterhin ein Fragezeichen. Und schon am Sonnabend geht es mit dem Heimspiel gegen die unbequemen Erlangener in der Bundesliga weiter, gefolgt vom Achtelfinale im DHB-Pokal am nächsten Mittwoch in der Getec-Arena gegen den Bergischen HC.

Coach Wiegert nimmt Rang drei ins Visier

Da sollte bei aller Tabellenkonstellation ein Sieg in Paris nicht als unbedingtes Muss ausgegeben werden. Der Gruppensieger und Gruppenzweite sind direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Von Rang drei bis sechs wird über Kreuz mit der anderen Gruppe eine weitere K.o.-Runde ausgespielt. „Wir sind in die Champions League gestartet, um in die K.o.-Runde zu kommen. Und um ernsthaft für die ersten zwei Ränge in der Gruppe infrage zu kommen, hätten wir bei GOG und Porto nicht drei Punkte verlieren dürfen“, analysiert Wiegert und betont: „Wir müssen zunächst einmal Rang drei und vier im Visier haben, weil das im Achtelfinale ein Rückspiel in eigener Halle ermöglicht. Und das ist bei der Ausgeglichenheit der in der Champions League spielenden Teams unheimlich wichtig.“

Um Rang drei abzusichern, sind wohl eher das Heimspiel gegen Dinamo Bukarest und die Auswärtsspiele in Zagreb und Plock ab Februar wichtig. Denn Paris St.-Germain mit einem überragenden Ex-SCM-Torwart Jannick Green zwischen den Pfosten hebt sich aktuell schon ein bisschen ab.

PSG mit 18 Siegen in Folge

Der französische Meister verlor, auch verletzungsbedingt, nur das Auftaktspiel in der Königsklasse bei Veszprém und zieht seitdem souverän seine Kreise. In der heimischen Liga liegt PSG nach 13 Spieltagen mit 24 Punkten auf Rang eins. Seit der Niederlage bei Toulouse Mitte September hat PSG alle 18 Pflichtspiele gewonnen. Wiegert: „Das sagt alles über die Form dieser Mannschaft.“

Kreisläufer Kamil Syprzak ist mit 67 Treffern aktuell bester PSG-Torschütze in der Königsklasse. Der Pole traf vor einer Woche in Porto neunmal und zuvor bei GOG sogar zehnmal. Beim 36:32-Sieg gegen Cesson in der heimischen Liga war Rückraumspieler Elohim Prandi am Sonnabend im Stade Pierre de Coubertin der überragende Spieler und erzielte elf Tore mit zwölf Würfen. Beim Studieren des Videos von dieser Partie bekam Wiegert auch alle Stars im Team von PSG zu sehen. Heißt, dass auch mit Nikola Karabatic zu rechnen ist. Der inzwischen 38-jährige dreimalige Welthandballer war beim Hinspiel in Magdeburg ja nicht dabei.

Ein Duell mit Karabatic dürfte für Gisli Kristjansson noch mal ein besonderer Anreiz sein. Denn für den Isländer ist der französische Superstar das große Vorbild. Mal schauen, wer am Mittwoch das Spiel für sein Team entscheiden kann.