Handball SCM verpasst Finale der Klub-WM
Der SC Magdeburg muss sich bei der Klub-WM erneut Veszprém geschlagen geben. Nach der Finalniederlage im Vorjahr hieß es nun 20:23 im Halbfinale. Am Donnerstag geht es gegen Al Ahly um Rang drei, während die Ungarn im Endspiel auf Barcelona treffen.

Kairo/Magdeburg - Mit hängenden Köpfen verließen die Handballer des SC Magdeburg die Platte in der New Capital Sports Hall. In Ägyptens neuer Hauptstadt war der Traum vom ersten Titel der Saison vorzeitig geplatzt. Im Halbfinale der Klub-WM hieß es gegen Veszprem am Ende 20:23 (11:9). Zu oft scheiterten die Grün-Roten am überragenden Rodrigo Corrales, der im Tor der Ungarn 13 Paraden hinlegte.
Für die Magdeburger geht es morgen (16.15 Uhr, Dyn) nun gegen Al Ahly um Rang drei, während Veszprem im Finale (19 Uhr) auf Barcelona trifft. Die hatten ihr Halbfinale gegen Al Ahly mit 26:21 (14:8) gewonnen.
„Wir spielen eine vernünftige erste Halbzeit, in der wir mit einer besseren Trefferquote hätten höher führen müssen. Dass wir dann einen 0:5-Lauf vom 14:12 zum 14:17 hinnehmen mussten, ging zu schnell und hat bei Veszprem für neue Energie gesorgt“, analysierte SCM-Coach Bennet Wiegert die Niederlage in der Neuauflage des letztjährigen Finals, was Veszprem mit 34:33 nach Verlängerung gewann. Und Omar Ingi Magnusson meinte: „Schade, dass wir an die erste Halbzeit nicht anknüpfen konnten. So war Veszprem über 60 Minuten hinweg die stabilere Mannschaft.“
Gisli Kristjansson hatte den SCM in der vierten Minute mit 2:1 in Führung gebrachte und nach tollem Zuspiel von Magnusson per Kempa auf 3:1 (6.) erhöhte. Weil Magnusson anschließend gleich zwei Siebenmeter vergab, dazu gute Chancen ausgelassen wurden, glich Veszprém in der elften Minute zu 3:3 aus. Die wenigen Tore zu diesem Zeitpunkt resultierten aber auch aus der guten Abwehrarbeit und Torhüterleistungen.
Als es nach 14 Minuten schon den dritten Strafwurf gab, schritt Tim Hornke an den Strich und verwandelte eiskalt zum 4:3. Mit einem der wenigen Tempospiel-Angriffe sorgte Magnus Saugstrup in der 19. Minute für das erste Drei-Tore-Polster (8:5). Doch mit einem 3:0-Lauf hatten die Ungarn vier Minuten vor dem Gang in die Kabine wieder auf 9:9 gestellt. Kristjansson und Felix Claar sorgten aber doch noch für die Pausenführung.
Veszprem dreht mit 5:0-Lauf das Spiel
Nach dem Seitenwechsel zeigten beide Teams, dass sie sich durch die vielen Duelle der letzten Jahre wirklich in- und auswendig kennen. Der SCM legte vor, Veszprém legte nach. In der 42. Minute gelang den Ungarn beim 15:14 (42.) dann aber sogar die erste Führung seit dem 1:0 zu Spielbeginn. Die vielen ausgelassenen Chancen des SCM seit dem 14:12 in der 38. Minute rächten sich jetzt bitter. Nach fast acht Minuten ohne Tor konnte Claar eine Viertelstunde vor Schluss zum 15:17 aus SCM-Sicht verkürzen und den 5:0-Lauf der Ungarn stoppen. Aber Veszprém legte zwei weitere Treffer nach. Und so war das Spiel beim 15:19 zwölf Minuten vor dem Ende endgültig gekippt.
Doch als Albin Lagergren in der 53. Minute auf 18:20 verkürzte, war die Hoffnung wieder da. Und auch das Spielglück war zurück. Kristjansson fiel nach einem Wurf der Abpraller wieder vor die Hände und er traf im zweiten Versuch zum 19:21(55.). „Jungs, wir glauben dran“, sprachen sich die Spieler in der folgenden Auszeit richtig Mut zu.
Und nach einer Parade von Sergey Hernandez verkürzte Hornke, der am Ende mit fünf Toren bester SCM-Werfer war, per Siebenmeter zum 20:21 (57.). Das Spiel war wieder offen – aber die Lücke am gegnerischen Kreis für Kristjansson zu. So provozierte Veszprem ein Stürmerfoul und erhöhte im Gegenzug auf 22:20. Und nachdem Claar frei scheiterte, machte Hugo Descat 72 Sekunden vor Schluss per Siebenmeter zum 23:20 vorzeitig alles klar.
Statistik zum Spiel
SC Magdeburg: Hernandez (12 Paraden), Mandic; Claar 4, Zechel, Kristjansson 4, Pettersson, Magnusson 1, Hornke 5/5, Jonsson 1, Weber, Lagergren 1, Mertens 2, Saugstrup 2, O’Sullivan, Barthold, Bergendahl
Veszprém: Appelgren (2 Paraden), Corrales (13 Paraden); Petrus, Martinovic 2, Descat 2, Hesham, Elísson 1, Ligetvári, Marguc, Cindric 2, Remili 2, ElDeraa 4, Pechmalbec, Gáncs-Pető, Adel 5, Zein 5
Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien)
Zuschauer: 600
Siebenmeter: 5/7 – 1/1
Strafminuten: 4 – 8