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Handball Smarason kehrt mit dem SCM zurück in die Göppinger „Hölle Süd“

Nach dem starken Sieg gegen den THW Kiel vor einer Woche sind die Handballer des SC Magdeburg am Sonnabend (20.30 Uhr/Dyn) in Göppingen gefordert. Für Janus Smarason ist das ein ganz besonderes Spiel.

Von René Miller 07.10.2023, 07:00
Hier setzt sich Janus Smarason im Spiel gegen Flensburg durch.
Hier setzt sich Janus Smarason im Spiel gegen Flensburg durch. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Heute Nachmittag war für Janus Smarason ursprünglich das Topspiel in der norwegischen Liga vorgesehen. Doch statt mit Kolstad bei Elverum auf die Platte zu laufen, kehrt er mit dem SC Magdeburg nach Göppingen (20.30 Uhr/ Dyn) zurück. Dort hat er von 2020 bis 2022 in 38 Spielen 74 Tore erzielt. „Insofern ist es schon ein spezielles Spiel für mich“, so der Isländer, für den die letzten Monate ein kleines Handball-Abenteuer waren.

Aufgrund der finanziellen Probleme in Kolstad wechselte er fast über Nacht an die Elbe. Dort soll er zusammen mit Felix Claar im zentralen Rückraum den Ausfall von Gisli Kristjansson, der an der rechten Schulter operiert wurde, kompensieren. Eine Aufgabe, die Geduld und Spielpraxis braucht. Smarason: „Das wird von Woche zu Woche besser. Und bei der Qualität unserer Mannschaft ist es auch leicht, schnell reinzukommen.“

Isländer schreibt unfreiwillig Geschichte

Ungewollt sorgte Smarason in seiner kurzen Zeit auch schon für ordentlich Schlagzeilen und geht damit auch in die Geschichte der Handball-Bundesliga ein. Als er bei der Niederlage in Berlin kurz vor Schluss in einem Zweikampf gegen Mathias Gidsel den Ball verfehlte und unabsichtlich in die „Männlichkeit“ des Dänen griff, entschieden die Schiris Ramesh und Suresh Thiyagarajah auf die Blaue Karte. Die hat zwar automatisch mindestens ein Spiel Sperre zur Folge. Doch Smarason wurde völlig richtig freigesprochen – durfte aber trotzdem nicht spielen, weil die Möglichkeit einer Revision der Liga gegen das Urteil bestand und bei einem Einsatz von Smarason im Spiel gegen den HSV Hamburg (35:24) der Sieg nachträglich hätte aberkannt werden können. Dieses Risiko ging der SCM verständlicherweise nicht ein. So spielte sich letztlich auf dem Rücken Smarasons eine kleine Regel-Farce ab.

Davon lässt sich der 28-Jährige mit seiner Erfahrung aber nicht aus der Ruhe bringen. Mit der isländischen Nationalmannschaft hat er schon an einigen Welt- und Europameisterschaften teilgenommen und vor seiner Zeit in Göppingen auch schon in Aalborg international gespielt. Wiegert: „Er hilft uns enorm und bringt immer sehr viel Energie von der Bank ins Spiel. Er ist genau das Pendant zu Felix Claar, was wir uns erhofft hatten. Leider hat er sich noch nicht gänzlich für seinen Einsatz belohnen können. Aber das wird kommen. Es macht auch sehr viel Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten.“ Dieses Lob will Smarason nun auch in Göppingen bestätigen. Dort hat er nach seiner Zeit in Dänemark von 2020 bis 2022 gespielt. „Eine schöne und wichtige Zeit für mich. Es gibt auch noch einige Kontakte nach Göppingen. Nachdem mein Wechsel nach Magdeburg bekannt wurde, habe ich auch einige Nachrichten dazu bekommen. Vielleicht findet sich ja die Zeit, um mit dem einen oder anderen noch einen Kaffee vorher zu trinken“, so Smarason, der durch die zwei Jahre im Süden Deutschlands auch immer noch gut Deutsch spricht und vor allem sehr gut versteht. Das macht vieles natürlich einfacher – auf und außerhalb der Platte.

Heiße Atmosphäre in Göppingen

Nettigkeiten will Smarason bei seinem Ex-Klub aber nur vor dem Spiel austauschen. „Das ist ein Spiel, wo wir zwei Punkte holen müssen. Ganz einfach“, sagt Smarason, für den die Rückkehr in die „Hölle Süd“ natürlich kein Selbstläufer wird. Smarason: „Wenn die Göppinger ihre beste Leistung abrufen können, machen sie es in der Bundesliga jeder Mannschaft schwer. Vor allem zu Hause mit ihren Fans im Rücken. Da erwartet uns eine heiße Atmosphäre.“

Aber gewiss nicht so heiß wie am vergangenen Sonnabend in Magdeburg beim Sieg gegen Kiel (34:31). Smarason: „Das war fantastisch. Ich habe ja schon viel von der speziellen Stimmung hier bei Spielen gegen Kiel gehört. Schön, dass ich diese geile Stimmung jetzt auch selbst als SCM-Spieler erleben durfte.“