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Handball Traumfinale bei Klub-WM zwischen SC Magdeburg und Füchsen Berlin

Beim IHF Super Globe kommt es zum Traumfinale aus deutscher Sicht. Der SC Magdeburg trifft nach dem Halbfinal-Erfolg gegen Kielce auf die Füchse Berlin.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 12.11.2023, 13:16
Janus Smarason (r.) erzielte gegen Kielce den letzten Treffer zu 28:24-Endstand.
Janus Smarason (r.) erzielte gegen Kielce den letzten Treffer zu 28:24-Endstand. Foto: Super Globe Media Team

Dammam/Magdeburg - Champions-League-Sieger gegen European-League-Sieger, Bundesliga-Zweiter gegen Bundesliga-Spitzenreiter, SC Magdeburg gegen Füchse Berlin: Im Finale der Klub-Weltmeisterschaft in Saudi-Arabien kommt es zum absoluten Traumendspiel aus deutscher Sicht. Es ist bei der 16. Auflage des Turnier das erste Mal, das zwei Vereine aus einem Land das Endspiel bestreiten.

Die beiden derzeit besten deutschen Teams ermitteln am Sonntag (18.15 Uhr/solidsport.com) den diesjährigen Sieger des IHF Super Globes. Während der SCM im Halbfinale gegen Kielce mit 28:24 (15:14) gewann, setzten sich die Füchse in einem Krimi mit 35:34 (29:29, 16:16) gegen den FC Barcelona durch. „Natürlich ist es ein besonderes Finale gegen einen deutschen Gegner, was für den deutschen Handball und die Bundesliga spricht“, sagte SCM-Coach Bennet Wiegert: „Ich erwarte ein spannendes Finale gegen einen starken Gegner.“

SCM erwischt guten Start gegen Kielce

In der Neuauflage des diesjährigen Champions-League-Endspiels erwischte der SC Magdeburg den besseren Start. Felix Claar und Matthias Musche sorgten für ein schnelles 2:0. Dieses kleine Polster konnten die Grün-Roten auch halten und ab der 13. Minute sogar erhöhen. Den Wurf von Musche parierte Kielces-Keeper Andreas Wolff noch, doch Tim Hornke verwertete den Abpraller zum 8:5. Zudem verwandelte Omar Ingi Magnusson einen Siebenmeter zum 9:5.

Der Klub-Weltmeister der vergangenen beiden Jahre war in seinem Rhythmus. Auch Keeper Nikola Portner - fünf Paraden im ersten Abschnitt - setzte Akzente. Doch ausgerechnet in Überzahl kam der erste Schlendrian in das Spiel. Zwei Ballverluste wurden per Gegenstoß bestraft. Wiegert reagierte beim 9:7 mit einer Auszeit. Der 41-Jährige fand die richtigen Worte. Seine Spieler fanden zurück in die Spur und führten wieder 15:12.

Die Elbestädter blieben allerdings vor der Halbzeit fast sechs Minuten ohne Treffer. Der Vorsprung schmolz. Mit 15:14 rettete sich der SCM in die Kabine.

Hernandez in der Schlussphase zur Stelle

Auch der Beginn der zweiten Hälfte gehörte Magdeburg. Nach dem kurzzeitigen Ausgleich zum 15:15 setzte der SCM mit einem 3:0-Lauf auf 18:15 ab (39.). Anders als vor dem Seitenwechsel konnte dieses Polster jedoch nicht gehalten werden. Stattdessen startete Kielce einen 4:0-Lauf. Igor Karacic brachte die Polen mit dem 19:18 erstmals in Führung (42.)

Erneut drückte Wiegert auf den Auszeit-Buzzer: „Wir erspielen uns gute Chancen. Hauen wir die DInger rein. Und wir brauchen mehr Zugriff“, wirkte der Coach beruhigend auf sein Team ein. Und erneut bewiesen sich die Ansagen als goldrichtig. Die Partie blieb eng bis in die Schlussphase. In dieser wurde der eingewechselte Keeper Sergey Hernandez ein entscheidender Faktor mit fünf Paraden. Eine von diesen legte der Spanier beim Stand von 23:23 hin. Auf der Gegenseite erzielte Matthias Musche die erneute Führung.

Es war die entscheidende Phase der Partie. Im nächsten Angriff von Kielce blockte Magnus Saugstrup den Wurf von Simon Sicko. Tim Hornke reagierte am schnellsten. Der Rechtsaußen gewann das Laufduell gegen Sicko, erhöhte auf 25:23 und zog zudem eine Zeitstrafe für den Polen.

Lichtlein wirft Füchse ins Finale

Kielce riskierte in Überzahl alles, um sich doch noch in die Verlängerung zu retten. Doch spätestens als Mmusche nach einem Ballgewinn gegen Alex Dujshebaev in leere Tor zum 27:24 (58.) traf, war klar, dass der SCM zum dritten Mal in Folge in das Endspiel einziehen wird. „Wir sind unglaublich stolz darauf, gegen diesen starken Gegner erneut gewonnen zu haben“, freute sich Wiegert: „Dass wir es jetzt zum dritten Mal hintereinander ins Endspiel der Klub-Weltmeisterscaft geschafft haben, ist meiner Mannschaft gar nicht hoch genug anzurechnen. Eine unfassbare Leistung.“

In Endspiel wird es anders als in den beiden Vorjahren jedoch nicht zum Duell mit Barcelona kommen. Die Katalanen führten zwar zwischenzeitlich mit drei Toren, doch Berlin rettete sich in die Verlängerung. Und auch in dieser holte das Team von Trainer Jaron Siewert ein 29:31 auf. Schließlich war es Neu-Nationalspieler Nils Lichtlein, der mit seinem zweiten Treffer 26 Sekunden vor dem Ende den Finaleinzug für den Klub-Weltmeister von 2015 und 2016 perfekt machte.

Statistik zum Spiel

SCM-Tore: Magnusson 6/1, Claar 5, Musche 5, Hornke 4, Saugstrup 3, Smarason 3, O'Sullivan 2

Kielce-Tore: Nahi 6, A. Dujshebaev 5, Karacic 4/2, Sicko 3, Tournat 3, D. Dujshebaev 2, Kounkoud 1

Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien)

Zuschauer: 850

Strafminuten: 2 - 8

Siebenmeter: 1/4 - 2/3