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Handball Vom anderen Stern: SCM deklassiert HSV Hamburg

Der SC Magdeburg deklassiert den HSV dank einer unfassbaren ersten Halbzeit. Beim Erfolg in Hamburg führen die Grün-Roten zur Pause mit 18 Toren.

Von Lukas Reineke 19.12.2023, 22:46
Omar Ingi Magnusson war mit elf Toren bester SCM-Torschütze beim Kantersieg in Hamburg.
Omar Ingi Magnusson war mit elf Toren bester SCM-Torschütze beim Kantersieg in Hamburg. Foto: Franziska Gora

Hamburg. - Der SC Magdeburg hat mit der nächsten Machtdemonstration seine Tabellenführung in der Handball-Bundesliga behauptet. Drei Tage nach dem 38:24 gegen die Rhein-Neckar Löwen zerlegte die Mannschaft von Trainer Bennet Wiegert auswärts den HSV Hamburg mit 43:28 (27:9). Vor allem in der ersten Halbzeit spielten die Magdeburger wie von einem anderen Stern.

Bis zur zehnten Minute konnte der HSV noch einigermaßen Schritt halten, doch dann rollte eine grün-rote Welle über Hamburg hinweg. Mit einem unfassbaren 19:3-Lauf sorgten die Magdeburger für den unglaublichen Halbzeitstand von 27:9. 27 von 30 SCM-Würfen fanden den Weg in das gegnerische Tor.

Während die Gastgeber als Team nur neun Tore auf die Anzeigetafel brachten, hatte Omar Ingi Magnusson allein schon neun Treffer für den SCM beigesteuert – am Ende kam der Isländer auf elf Tore. Und auch Felix Claar zeigte sich zielsicher – erzielte alle seine sechs Tore bis zur Halbzeit. Am anderen Ende des Spielfeldes verzeichnete Sergey Hernandez, der in der 16. Minute für Nikola Portner eingewechselt wurde, acht Paraden bei zehn Würfen. Bei den rund 150 mitgereisten SCM-Fans herrschte daher schon frühzeitig beste Partystimmung. „Das war einfach fantastisch, was die Jungs gemacht haben“, meinte auch SCM-Rückraumspieler Philipp Weber bei „Dyn“.

Und die Fans durften zur Pause sogar vom höchsten Auswärtssieg der Bundesliga-Geschichte träumen. Den hält die SG Flensburg-Handewitt aus dem Jahr 2017 – 41:17 bei GWD Minden. Der SCM-Rekord liegt bei 44:25 beim TBV Lemgo (27. Februar 2022).

 
Archiv, 20.06.2023: Der Champions-League-Sieg des SCM wurde von den Fans vor dem Rathaus in Magdeburg gebührend gefeiert. (Bericht/Kamera: Sabine Lindenau, Schnitt: Christian Kadlubietz)

Philipp Weber gibt beim SCM sein Comeback

Dass es allerdings kein Abend für die Geschichtsbücher wurde, lag am zweiten Durchgang. Der SCM, bei dem nun auch Weber und Gisli Kristjansson auf die Platte kamen, leistete sich im Angriff einige Fehlwürfe, und die Hamburger kamen im Angriff ebenfalls zu Torerfolgen. So betrug die Wurfquote bei den Gästen im zweiten Abschnitt „nur“ noch 70 Prozent. Außerdem wurde die zweite Halbzeit mit 16:19 verloren. „Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut ins Spiel gefunden“, bestätigte Weber, der beim SCM nach verletzungsbedingt fünfwöchiger Zwangspause sein Comeback gegeben hat. „Man sieht bei uns beiden, dass uns noch das Timing fehlt“, erklärte der 31-Jährige auch mit Blick auf Kristjansson.

Der Auswärtssieg geriet selbstverständlich nicht mehr in Gefahr. Näher als auf 14 Tore ließen die Grün-Roten die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen nicht mehr herankommen. Dies lag auch an dem weiterhin starken Hernandez, der insgesamt 18 Würfe parierte, was eine beachtliche Quote von 47,4 Prozent entsprach. Und so stellte das 43:28 zumindest für die Duelle mit Hamburg einige Bestmarken auf. Es war der höchste Auswärtssieg des SCM in Hamburg, Für den HSV war es indes die höchste Heimpleite seiner Bundesliga-Geschichte.

Auf dem ersten Tabellenplatz wollen die Grün-Roten nicht nur überwintern, sondern „noch sehr, sehr lange bleiben“, meinte Weber lächelnd. Dazu wollen sie sich an diesem Freitag mit einem Sieg gegen Göppingen von ihren heimischen Fans in die Weihnachts- und EM-Pause verabschieden.