Boxen Vergleich zwischen Stieglitz und Abraham elektrisiert erneut Fans / Finanzierung steht SES verspricht Magdeburg große Show
Am 1. März kämpfen Robert Stieglitz und Arthur Abraham zum dritten Mal
um den WM-Gürtel. Schon wenige Stunden nach Bekanntwerden des Kampfes in
der Magdeburger Getec-Arena stapelten sich die Anfragen. In der
kommenden Woche wollen SES Boxing und Sauerland Event weitere Details
vereinbaren.
Magdeburg. In und um Magdeburg grassiert wieder das Box-Fieber, nachdem SES-Promoter Ulf Steinforth am Sonntag in Budapest die Veranstaltungsrechte für das dritte WM-Duell zwischen Weltmeister Robert Stieglitz und Pflichtherausforderer Arthur Abraham ersteigert hat. "Kurz nachdem die Nachricht raus war, dass wir das Ding gezogen haben, klingelten bei uns die Telefone heiß", berichtete Steinforth.
Ohne dass überhaupt Preise und der Vorverkaufs-Start für den Kampf am 1. März in der Magdeburger Getec-Arena feststehen würden, "stapeln sich bei uns inzwischen rund 1000 Vorbestellungen auf dem Schreitisch. Wahnsinn, die Leute sind echt verrückt nach diesem Kampf", plauderte Stein-forth nach seinem geglückten "Coup für Magdeburg" aus dem Veranstalter-Nähkästchen.
Dass dieser Prestigekampf zu einem erneuten "Heimspiel" für WBO-Champion Stieglitz wird, hatte sich der Magdeburger Unternehmer einiges kosten lassen: Mit Sat.1 als "Haussender" im Rücken, legte Steinforth ein Angebot von 2,29 Millionen Euro bei der Versteigerung auf den Tisch. Der Clan um "King Arthur", Sauerland Event und die ARD, hatten 1,125 Millionen Euro offeriert und damit das "purse bid" im Europa-Hauptsitz der WBO klar verloren (Volksstimme berichtete).
Steinforth registrierte mit einem Siegerlächeln, dass die Glückwünsche der Gegenseite, in Budapest vertreten durch Sauerlands Sportdirektor und Matchmaker Hagen Döring sowie per Telefon von Abraham-Trainer Ulli Wegner, "wohl eher zähneknirschend" rüberkamen. Denn natürlich wussten Sauerland Co. nur zu gut, "dass die Chancen für ihren Mann dadurch, dass der Kampf in Magdeburg stattfinden wird, noch weiter gesunken sind", so der Promoter, der seinem Boxer zugleich die größte Börse seiner Karriere beschert hat. Stieglitz stehen bei der obligatorischen Aufteilung der Kampfgagen von 75:25 Prozent zu Gunsten des Champions rund 1,72 Millionen Euro zu. Abraham bekommt 570.000 Euro. Was beide Boxer an ihr Management "abführen", darüber herrscht Stillschweigen.
Fest steht derweil, dass Stieglitz vs. Abraham, Teil III, auch für Steinforth "der größte Fisch ist, den ich als Promoter bis jetzt an Land gezogen habe". Das Ganze habe Champions-League-Niveau. "Ich freue mich schon jetzt riesig auf den Kampf des Jahres 2014. Magdeburg wird eine Inszenierung erleben, wie es sie noch nie gegeben hat", verspricht er vollmundig. Dass er sich bei dem Millionen-Deal finanziell überheben könnte, diesen Einwand wischt der 45-Jährige vom Tisch. "Natürlich sind 2,29 Millionen Euro kein Pappenstiel, sondern in der Tat das höchste Gebot, das jemals für ein deutsches WM-Duell im Boxen über den Tisch gegangen ist. Aber der Kampf ist das in meinen Augen auch wert, deswegen ärgere ich mich auch nicht, dass ich beim Gebot so hoch über dem Angebot der anderen Seite gelegen habe."
Das finanzielle Risiko hält der Box-Promoter für "überschaubar", die gebotene Summe für "refinanzierbar". Um ihn brauche sich niemand Sorgen zu machen. "Wir haben vorher alles ganz genau durchgeplant und gegengecheckt. Ich bin kein ,Greenhorn\', sondern seit 23 Jahren Unternehmer und seit 14 Jahren im Box-Geschäft dabei." Er wisse also genau, was er tut, betonte Steinforth. "Und nicht zuletzt habe ich mit Sat.1 einen der größten und zahlungskräftigsten Privat-Sender europaweit an meiner Seite. Dazu kommen Werbeeinnahmen, Sponsorengelder und Ticketeinnahmen - alles in allem macht das den Kampf im vorgegebenen Rahmen in meinen Augen leistbar."
Erste Details sollen bei einem Treffen zwischen SES und Sauerland in der kommenden Woche in Magdeburg geklärt werden. "Möglicherweise können wir mit dem Ticketverkauf vor Weihnachten starten", heizt Steinforth die Vorfreude der Boxfans weiter an.