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Tennis „Sportarten miteinander vernetzen“

Beim Schönebecker Tennis Club Blau-Weiß hat man in der jüngeren Vergangenheit einiges auf die Beine gestellt.

23.08.2019, 23:01

Schönebeck l Vor allem der neue Ganzjahresplatz sowie die Beach-Tennis-Anlage und die daraus resultierenden Trainingsmöglichkeiten helfen dem Club vor allem in der Nachwuchsarbeit weiter. Bereits zum sechsten Mal in Serie organisierte der TC Blau-Weiß Schönebeck vor kurzem ein Tennis-Camp, bei dem im Rahmen der LSB-Sparkassensportabzeichentour 2019 von den Teilnehmern auch wieder das deutsche Sportabzeichen abgelegt werden konnte. Als Gast war auch der neue Geschäftsführer des Kreissportbundes Uwe Grenzau vor Ort. Ihm überreichten die Schönebecker einen Förderantrag. Denn der Verein hat mehr vor, benötigt dazu aber Unterstützung. In welcher Form, erklärt Jugendtrainer Marko Bittersmann im Interview mit Volksstimme-Redakteur Michael Jacobs.

Volksstimme: Wie lautet ihr Fazit zum Tennis-Camp?

Marko Bittersmann: „Es ist wieder alles super gelaufen. Wir können sehr zufrieden sein. Es ist mittlerweile das Saison-Highlight des Nachwuchses.“

Im Rahmen des Tennis-Camps kam es auch zu einem intensiven Austausch mit dem neuen KSB-Chef Uwe Grenzau.

„Uwe Grenzau unterstützt uns bereits zum sechsten Mal. Wir wollen gern ein zukunftsweisendes Projekt für den Tennissport im Salzlandkreis und darüber hinaus auf den Weg bringen. Deshalb haben wir ihm einen Förderantrag zum Projekt Advantage übergeben.“

Was soll mit der Umsetzung dieses Projekts erreicht werden?

„Es geht um unsere drei Sandplätze. Einer ist von 1974, die anderen beiden wurden 1990 das letzte Mal saniert. Darauf liegt unser Hauptaugenmerk. Ziel ist außerdem, künftig Sportarten miteinander zu vernetzen.“

Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

„Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Ganzjahresplatz gemacht und wollen jetzt auch die anderen Courts zu solchen umwandeln. Damit wäre dann zum Beispiel Basketball möglich und natürlich auch Fußballtennis. Diesbezüglich ist eine Meisterschaft mit einem Finale unter Flutlicht eines der großen Ziele, welches wir verfolgen. So etwas würden wir gern veranstalten. Außerdem soll auch eine Ballwand integriert werden. Diese würde uns nicht nur im Bereich Rollstuhltennis ganz neue Trainingsmöglichkeiten eröffnen, denn dann könnten Jung und Alt auch ohne Trainer oder Partner flexibel und optimal trainieren.“

Sportartenübergreifend würden die neuen Plätze also einiges bringen, aber bisher ist der TC Blau-Weiß ja ein reiner Tennis-Club. Wo liegen die Vorteile für den „weißen Sport“?

„Wir könnten dann ganzjährig trainieren, auch in den Monaten Oktober bis April, Tenniscamps ausrichten und natürlich auch Turniere veranstalten. Vor allem würden wir Kosten für teure Hallenzeiten und Trainingslager sparen. Und wir können auch die Kooperation mit anderen Vereinen im Salzlandkreis weiter ausbauen.“

Welche Kooperation ist damit gemeint?

„Mit der TSG Calbe und dem SSV Blau-Weiß Barby besteht schon eine Trainingsallianz und Spielunion. Außerdem soll mit Union Schönebeck, Sportlust Gröna sowie Krumbholz Bernburg gerade in den Wintermonaten zusammen gearbeitet werden. Die neuen Ganzjahresplätze sollen dadurch perspektivisch vor allem dem Tennis-Nachwuchs im ganzen Salzlandkreis weiterhelfen. Denn Tennishallen in Gänsefurth, Magdeburg und Dessau haben geschlossen.“

Wenn alle genannten Vereine irgendwann bei Ihnen in Schönebeck trainieren sollten, besteht dann nicht auch eine Existenzgefahr für diese Clubs?

„Nein. Wir wollen anderen keine Mitglieder wegnehmen, sondern unser Know-how zur Verfügung stellen. Wir versuchen einfach, gemeinsam zu arbeiten und etwas in unserer Lieblingssportart zu bewegen. Mit Union organisieren wir zum Beispiel in diesem Jahr gemeinsam die Salzlandkreismeisterschaften der Aktiven und stehen zudem im engen Austausch mit allen Nachwuchsabteilungen des Tennissports im Salzlandkreis, gerade bei den Kinder- und Jugendspielen.“

Wie viel Aufwand würde denn die Sanierung der Plätze für Ihren Verein und Ihre Mitglieder bedeuten?

„Wenn alles klappt, verringert sich der Aufwand in puncto Platzpflege für uns erheblich. Wir merken das mit unserem schon vorhandenen Ganzjahresplatz bereits und die neuen Plätze wären noch einmal eine Weiterentwicklung, weil sie nicht bewässert werden müssten. Das würde eine weitere Kostensenkung bedeuten. Außerdem ist das Granulat, welches bei dieser Neuentwicklung verwendet werden soll, biologisch abbaubar. Zudem bestünde vielleicht sogar die Möglichkeit, irgendwann eine Überdachung zu bauen.“

Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass Ihr Antrag auf Förderung der Sanierungsmaßnahme Erfolg hat? Wann wird darüber entschieden?

„Das ist schwer einzuschätzen. Eine erste Entscheidung soll bis März 2020 fallen. Als Tennisverein des Jahres 2018 in Sachsen Anhalt haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und alle drücken nun die Daumen, dass man unseren Weg weiter unterstützt, um das sportliche Miteinander weiter zu fördern.“