Interview der Woche Jessyka Postolla vom Burger VC 99 über Chancen "Unbefleckt in die neue Saison"
Bei den Landesoberliga-Volleyballern des Burger VC 99 freut man sich auf die neue Saison, die heute startet - trotz vieler Ungewissheiten. Sportredakteur Björn Richter sprach vor dem heutigen Auftaktmatch in Ballenstedt mit Trainerin Jessyka Postolla.
Volksstimme: Frau Postolla, besitzen Sie eigentlich einen Tablet-Computer?
Jessyka Postolla: Leider nicht. Wieso?
Volksstimme: Seit der Frauen-WM und Nationaltrainer Giovanni Guidetti weiß man, dass es offenbar ohne Mini-Computer im modernen Volleyball nicht mehr geht.
Postolla: Die Entwicklung ist in der Tat sehr krass. Es läuft immer mehr darauf hinaus, sich Szenen live im Spiel anzuschauen und auf Fehler einwirken zu können. Aber dafür betreiben wir diesen Sport zu hobbymäßig. Beim Burger VC 99 werden zwar auch Statistiken und Videos von den Spielen ausgewertet, aber so professionell sind wir dann doch nicht.
Volksstimme: Die deutschen Volleyball-Frauen wurden Vize-Weltmeister. Der zweite Platz am Ende der Landesoberliga-Saison wäre sicher ein Erfolg für den BVC, oder?
Postolla: Das wäre wirklich super und würde unsere Vorstellungen übertreffen. Aber man wird sehen, wie sich andere Teams schlagen. Ich denke, wir müssen die Hinrunde abwarten, um zu sehen, wo es für uns hin geht.
Volksstimme: Zum Auftakt bekommt es Ihre Mannschaft gleich mit Ballenstedt, einem der Titelkandidaten zu tun. Handelt es sich um eine gute Standortbestimmung?
Postolla: So ein Spiel ¿aus dem Kalten heraus\' ist sicher nicht so toll. Aber Ballenstedt ist uns nicht unbekannt und hat derzeit auch noch keine große Wettkampfpraxis vorzuweisen. Wir gehen unbefleckt in die Saison und an die Aufgabe heran, haben nichts zu verlieren. Zuletzt haben wir meist trotz einer 2:0-Führung noch mit 2:3 verloren. Es wäre toll, wenn es diesmal anders herum liefe.
Volksstimme: Das Gesicht der Liga hat sich verändert. Wie schätzen Sie die Neulinge Anhalt Volleys, Magdeburger LV Einheit und Einheit Halle ein?
Postolla: Ich denke, der MLV Einheit und die Hallenser werden nicht oben mitspielen, dafür ist das Potenzial noch nicht groß genug. Anders verhält es sich mit den Anhalt Volleys. Ein paar Dessauer Spieler, dazu einige von Bitterfeld/Wolfen - dort sind viele Gute versammelt.
Volksstimme: Stichwort Namen - Ihr Team muss die Abgänge von Marco Hagemeier und Georg Blum kompensieren. Wie soll ihr das gelingen?
Postolla: Georg wird uns in den ersten beiden Spielen noch zur Verfügung stehen, danach sein Studium in Dresden beginnen. Dann müssen wir sehen, wie sich der neue Mittelblock entwickelt. Neben Hendrik Kliefoth wird dann Christopher Sawatzki spielen, der zuletzt für die WSG Reform Magdeburg aktiv war. Auf der Zuspielerposition muss Moritz Räcke jetzt für Marco einspringen. Er hat eine gute Vorbereitung gespielt. Warten wir ab, wie er sich entwickelt.
Volksstimme: Wie schreitet die Integration von Youngster Janek Pukall voran?
Volksstimme: Janek hat ein gutes Turnier beim Reform-Cup gespielt. Wir müssen allerdings sehen, wie es unter Wettkampfbedingungen funktioniert. Das ist noch einmal eine andere Welt. Man darf nicht vergessen, dass er erst 16 Jahre alt ist und es seine erste Saison im Männerbereich ist.