Tennis Verliebt in zwei Bälle
Renate Nadge spielte früher Handball, jetzt Tennis. Sie feiert ihren 75. Geburtstag.
Magdeburg l Wenn Renate Nadge ihren 75. Geburtstag feiert, hat sie sich davon 70 Jahre aktiv sportlich betätigt. Vom Ballett kam sie 1956 an die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) und verliebte sich zunächst in den Handball und dann in ihren Trainer und späteren Ehemann „Hansi“ Nadge.
Der führte seine für Post Magdeburg spielenden Damen zwischen 1959 und 1962 viermal zum Jugendmeistertitel der DDR und dann in die Oberliga der Frauen.
Renate Nadge avancierte zur Leistungsträgerin, zum Mitglied der Jugend-Nationalmannschaft und wurde 1962 mit dem Abitur zur besten Sportlerin und Schülerin der KJS gewählt. Nach dem Deutsch- und Sportstudium an der PH Magdeburg promovierte sie dort 1981, bildete als Methodik- und Didaktik-Lehrkraft künftige Sportlehrer aus und führte in ihrer Freizeit mit ihrem Mann Studentinnen in die zweithöchste Handball-Spielklasse.
Mit 37 Jahren kam sie per Zufall zum Tennis. „Wie während des Studiums kamen mir in der Sportschule erworbene solide athletische Grundlagen zugute, so dass ich nur fehlende technische Fertigkeiten erarbeiten musste“, erinnert sich die Jubilarin an ihre Tennis-Lehrjahre. In allen Ranglisten und bei Turnieren der Senioren sammelte Nadge Titel und Platzierungen, krönte ihre Tennis-Laufbahn 2015 mit EM-Gold im Mixed. 2018 schloss sie in der AK 75 mit Platz 12 in der Welt und dem Vize-EM-Titel im Mixed ab.
Nach Udo Jürgens „Jetzt oder nie und nicht irgendwann!“ möchte die Jubilarin noch etliche Jahre den Tennisball über das Netz befördern sowie schöne Stunden bei den Wettkampfreisen und mit der Familie verbringen. Nach der Wende war sie als einzige Frau Abteilungsleiterin/Ministerialdirigentin in der Staatskanzlei und im Sozialministerium.
Besonders stolz ist die 75-Jährige auf einen von Steffi Graf signierten Tennisball.