Sportlerwahl 2011 Blick in Historie der Sportlerehrungen / Hans Gebser und Katrin Friedrich geben Schlagzahl vor Von alten Bekannten und echten Überraschungen
Die Sportlerwahl im Jerichower Land kann auf eine stattliche Historie zurückblicken. Seit Mitte der 90er Jahre ehren der Kreissportbund in die Volksstimme die besten Athleten und Teams des Kreises. Einige von ihnen avancierten bei der Leserwahl zu wahren Titelsammlern.
Burg l Es ist 14 Jahre her, als in Genthin der erste Sport-Presse-Ball stattfand und Andreas Timme, der Vater von Tennis-Ass André Timme, sagte: "Ich bin völlig perplex, damit hätte ich nicht gerechnet." Sein Sohn erhielt damals die Ehrung zum besten Nachwuchssportler des Jahres 1997 - der Startschuss für einen echten Siegeszug in Sachen Sportlerwahl, denn auch im darauffolgenden Jahr sowie 2000 nahm er die Trophäe mit nach Hause. Damals für den TC Grün-Weiß Burg spielend, geht der heute 25-Jährige, der in der deutschen Tennis-Rangliste Platz 238 belegt, für den TC Rot-Weiß Hagen in der Regionalliga auf Punktejagd.
Es gibt nur einen männlichen Athleten in der Geschichte der Sportlerwahl, der noch erfolgreicher war: Hans Gebser von Badminton Burg. Der Auszeichnung zum Nachwuchssportler des Jahres 2000 folgten fünf Erfolge bei den Erwachsenen. Dass der Burger mit den drei Landesmeistertiteln auch für 2011 zu den Favoriten gehört, ist kein Geheimnis.
Der Satz "Siegerin in der Kategorie Sportlerin des Jahres ist..." wurde seit 1997 sage und schreibe fünf Mal mit dem Namen Katrin Friedrich beendet. Die Leichtathletin vom PSV Burg ist damit absolute Spitzenreiterin bei den Frauen und hat nach ihrem neuen Landesrekord im Stabhochsprung auch diesmal gute Chancen auf den Titel. Auch die Genthiner Leichtathletin Lotti Borghardt gehört mit ihrem "Triple" 2001, 2002 und 2003 zu den erfolgreichsten Teilnehmerinnen.
Auffällig ist, dass Athleten aus so genannten Randsportarten sich der Stimmen der Volksstimme-Leser sicher sein konnten. So sicherten sich mit Anneliese Hünecke und Torsten Beuer 1998 zwei Triathleten des Genthiner RC die Krone bei den Frauen und Männern. Doppelsiege feierten auch Fritz Grund und Edeltraut Schultze vom Judoclub Burg bei der Sportlerwahl 2000. Mit Susan Großmann, heute für den SV Stuttgart-Wolfbusch in der Frauen-Bundesliga startend, sicherte sich 2002 erstmals eine Schachspielerin die Auszeichnung zur besten Nachwuchssportlerin. Ähnlich weit brachte es auch Kanutin Maxi Auerbach. Die zweifache Nachwuchssportlerin der Jahre 2005 und 2006 steht heute in Diensten des SC Magdeburg.
"Das ist der Wahnsinn."
Jennifer Woska, Tänzerin vom TSC Burg
In die Kategorie exotisch, aber keineswegs unerwartet fiel der Sieg des Fanfarenzugs der SG Blau-Weiß Niegripp 2002. Verdient hatte sich die Musikgruppe, die 2001 Sieger der Fanfaronade Deutschlands wurde, die Auszeichnung zur "Mannschaft des Jahres" allemal. In der Königskategorie der Wahl ist auch der Güsener HC bereits Stammgast. Die Handballer aus der Sachsen-Anhalt-Liga sicherten sich 2003, 2007 und 2008 diese Auszeichnung.
Auch die Tänzer des TSC Blau-Gold Burg sind in dieser Kategorie kein unbeschriebenes Blatt. Nachdem sich Oliver Klepsch und Jennifer Woska 2007 und 2008 den Titel "Beste Nachwuchs-Mannschaft" sicherten, gelang ihnen im folgenden Jahr das Kunststück, diese Auszeichnung auch bei den Erwachsenen einzuheimsen. "Das ist der Wahnsinn", kommentierte Woska 2009 den dritten Erfolg in Folge. In ihre Fußstapfen könnten Pierre Pachulla und Catharina Plettau treten. Beide sicherten sich in den letzten zwei Jahren den Titel als beste Nachwuchs-Mannschaft und gehen nun bei den Erwachsenen an den Start. Vielleicht wären dann bei der Ehrungsveranstaltung am 10. März wieder ein paar Elternteile völlig perplex.