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Handball-Bundesliga SCM reist zum Schicksalsspiel nach Eisenach / MDR überträgt live Vor dem Derby ist vieles anders

Der Klassiker ThSV Eisenach gegen den SCM macht\'s möglich: Der MDR
sendet ausnahmsweise Livebilder und wirft erneut den Zeitplan um
(Anpfiff in der Werner-Aßmann-Halle nunmehr 14.45 Uhr), die Fan-Lager
sind in Feststimmung und die Magdeburger machen sich bereits am Freitag
auf dem Weg in die Höhle des Löwen.

Von Janette Beck 30.11.2013, 01:09

Magdeburg/Eisenach l Nach zehn Tagen emotionsgeladener Diskussionen um die sportliche Krise beim SCM, um einzelne Spieler und den Trainer war bei der gestrigen Pressekonferenz das Bemühen erkennbar, ein wenig Ruhe und Normalität einkehren zu lassen. Ohne groß auf das Vergangene einzugehen, erklärte Trainer Frank Carstens: "Wir haben den Fokus komplett auf Eisenach gelegt und vernünftig trainiert, denn es galt, den Kampf aufzunehmen." Der Gegner sei "gut organisiert" und schaffe es, "die individuellen Fähigkeiten sehr gut einzusetzen". Entsprechende Gegenmaßnahmen habe man im Training erarbeitet. "Jetzt geht es darum, dass wir das auch umgesetzt bekommen", erklärte der Trainer.

Mutig wirft indes der Gastgeber den Fehdehandschuh. "Natürlich hat man mir über die lange Geschichte der Duelle zwischen Eisenach und Magdeburg berichtet. Die Heimbilanz spricht mit vier Siegen, einem Remis und zwei Niederlagen eindeutig für uns. Dieser Trend kann weitergehen", gab sich der isländische Trainer Adalsteinn Eyjolfsson kämpferisch.

Auch deswegen ist vor dem mit Spannung erwarteten Duell der beiden Traditionsmannschaften vieles anders beim SCM. Nicht nur, dass der Mannschaftsbus entgegen ursprünglichen Planungen bereits 25 Stunden vor den Anpfiff in Richtung Eisenach gestartet war. Drinnen hatten mit Andreas Rojewski, Yves Grafenhorst, Kjell Landsberg und Marko Bezjak auch vier lange Zeit verletzte Stammspieler Platz genommen. Auch das spricht dafür, dass man in Krisenzeiten noch enger zusammenrückt. Doch Carstens gibt zu bedenken: "Alle vier Rekonvalezenten sind zwei Monate und länger raus aus dem Training, man sollte also nicht zuviel erwarten. Ihr Job beschränkt sich eher auf Kurzeinsätze."

Dass die Atmosphäre hitzig sein wird, darauf sei die Mannschaft vorbereitet. Einen kleinen Vorgeschmack hatte der SCM bereits beim Sparkassencup im Sommer bekommen. Carstens:

"Die Intensivität wird um vieles höher sein. Für uns wird es darauf ankommen, den Kampf anzunehmen und einen kühlen Kopf zu bewahren."

Steffen Stiebler, der in Abwesenheit des bis einschließlich Freitag krankgeschriebenen Managers Marc Schmedt die Geschäfte bei SCM führt, sagte abschließend: "Ich bin sicher, dass wir in Eisenach eine ganz andere Mannschaft sehen werden und wir zwei Punkte mit nach Hause bringen." Dass bei einer Niederlage der Trainer wohl nicht mehr zu halten sein wird, sagte der Ex-Kapitän nicht - brauchte er auch nicht, denn, dass der SCM vor einem Schicksalsspiel steht, ist ohnehin ein offenes Geheimnis.