"Wer sich dem Sport verschrieben hat, will auch bleiben"

Von Daniel Hübner

Magdeburg l Rolf Maszunat mag eigentlich nicht über einzelne Sportler sprechen, zu viele Medaillen hat das Sportgymnasium Magdeburg geholt, vielleicht 30, gar 40 Goldene bei den Olympischen Spielen in der 58-jährigen Geschichte der Schule. Wenn man im Büro des Direktors steht im Haus an der Friedrich-Ebert-Straße, blickt man aber als erstes auf das Foto, das ihn und Conny Waßmuth, die Kanutin, zeigt. Waßmuth und Andreas Ihle, ebenfalls Kanute, holten als einzige Sachsen-Anhalter 2008 in Peking Gold für Deutschland. Das erzählt Maszunat nicht ohne Stolz.

Weder Maszunat noch Marion Wegner, Leiterin der Sekundarschule "Hans Schellheimer", die mit dem Gymnasium kooperiert, beschweren sich über die quantitative Entwicklung in ihren Institutionen. "Sie ist stabil und sicher", sagt der 61-Jährige. Im Sommer 2010 waren 43 Kinder in zwei fünften Klassen eingeschult worden, derzeit werden insgesamt 483 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Am Sonnabend laden sie wieder zu einem Tag der offenen Tür auf ihrem Areal ein. Von 9 bis 12 Uhr können sich Eltern und Kinder über die Arbeit und das Leben in der Sportschule informieren.

Angesprochen sind also die Grundschüler der vierten Klasse. Aufgefordert sind aber auch deren Sportlehrer, Schützlinge mit besonderen athletischen Begabungen der Sportschule zu empfehlen. Denn nach wie vor "suchen wir nach Talenten, auch wir brauchen ,Leuchttürme\'", erklärt Maszunat. Das vergangene Schuljahr bescherte den Magdeburgern viel Licht, aber auch Schatten. "Wir haben mit elf Mannschaften am Bundesfinale ,Jugend trainiert für Olympia\' in Berlin teilgenommen", resümiert er. Nur die Ergebnisse waren letztlich durchwachsen.

Vor der Aufnahme muss ein Kind in einem Test neun Stationen absolvieren, koordinative Fähigkeiten werden dabei unter anderem abverlangt, die Grundlagen geprüft. Entsprechend der Leistungssport-Politik des Deutschen Olympischen Sportbundes bieten die Magdeburger die Spezialisierung im Kanu, Rudern, Schwimmen, Handball und Leichtathletik an, aber auch Fußballer und Fußballerinnen werden aufgenommen. Die Eltern der Kinder sollten auch wissen, dass ihre Schützlinge "ein bisschen mehr zu investieren haben als in anderen Schulen", sagt Frau Wegner. Der Unterricht geht einschließlich Training über das Normale hinaus, dafür bieten beide Institutionen auch eine Ganztagsbetreuung an.

Maszunat weiß: "Motivation spielt eine große Rolle. Und wer sich dem Sport verschrieben hat, der will auch dabei bleiben."