Schwimm-WM in Singapur Zidi jüngste Medaillengewinnerin - Verband überdenkt Regeln
Die zwölfjährige Chinesin Yu Zidi gewinnt in Singapur Bronze. Sie ist damit die jüngste Medaillengewinnerin bei Schwimm-Weltmeisterschaften. Über die Altersgrenze wird diskutiert.

Singapur - In der Debatte um die jüngste WM-Medaillengewinnerin der Schwimm-Geschichte, die zwölfjährige Yu Zidi aus China, will der Weltverband seine Regeln überdenken. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Gespräch führen würde, aber ich denke, wir müssen jetzt zurückgehen und uns fragen, ob sie angemessen sind“, sagte Brent Nowicki, Exekutivdirektor bei World Aquatics, bei der WM in Singapur noch vor Zidis historischem Erfolg.
Zidi gewann in Singapur mit der 4x200 Meter Freistil-Staffel die Bronzemedaille. Die Zwölfjährige schwamm im Vorlauf und war im Finale dann nicht mehr dabei.
Nowicki ergänzte: „Ist dies wirklich der richtige Weg, um voranzukommen und müssen wir andere Dinge tun? Andere Leitplanken aufstellen? Sollen wir es unter bestimmten Bedingungen erlauben? Ich kenne die Antwort nicht.“ Nowicki bezeichnete Zidi zudem als „großartig“ und betonte, dass der Verband auf den Schutz von jungen Athletinnen und Athleten achte.
Deutscher Schwimm-Vorstand findet Zidis Teilnahme „bedenklich“
Eigentlich sind erst Sportlerinnen und Sportler zugelassen, die im Jahr der Titelkämpfe noch 14 Jahre alt werden. Zidi ist jedoch so schnell, dass sie trotzdem starten darf. Darüber hatte es im Laufe der WM immer wieder Diskussionen gegeben.
„Ich finde das bedenklich“, hatte der Vorstand Leistungssport des Deutschen Schwimm-Verbands Christian Hansmann am Dienstag gesagt. „Es gibt Regeln, die eigentlich für alle gelten sollten. Wenn man hier eine leistungsbezogene Ausnahme macht, halte ich das für keine gute Idee. Erstmal sportlich nicht, aber auch zum Schutz der Jugendlichen - Kinder muss man ja sagen mit zwölf Jahren.“