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Hunderttausende auf der Flucht Gefährlicher Vulkan auf den Philippinen spuckt Lava

Hunderttausende könnten betroffen sein: Ein Vulkan auf den Philippinen ist derzeit so gefährlich aktiv wie seit mehr als 40 Jahren nicht. Schon jetzt reicht die Aschewolke 15 Kilometer in den Himmel.

Von Girlie Linao und Caroline Bock, dpa 13.01.2020, 12:21
Basilio Sepe
Basilio Sepe AP

Manila (dpa) - Es regnet Asche und Steine: Auf den Philippinen könnte ein gefährlicher Vulkan Hunderttausende in die Flucht treiben. Nahe der Hauptstadt Manila spuckte der Vulkan Taal Lava.

Das seismologische Institut Phivolcs warnte vor einem sehr bedrohlichen Ausbruch, der noch kommen könnte, möglicherweise innerhalb von "Stunden oder Tagen". Es galt wie bereits am Sonntag die Warnstufe 4 von 5. Mindestens 144 vulkanische Beben seien bislang registriert worden.

Am Flughafen von Manila wurde wegen des Ascheregens der Betrieb zeitweise eingestellt. Um die 200 Flüge ins In- und Ausland wurden gestrichen. Die Wolke aus dem Vulkan reichte bis zu 15 Kilometer in die Höhe.

Der Vulkan Taal liegt auf der philippinischen Hauptinsel Luzon etwa 66 Kilometer südlich von Manila in der Provinz Batangas. Er ist ein beliebtes Ziel von Touristen, vor allem wegen des im Vulkankessel gelegenen Sees samt Insel. Der letzte vergleichbare Ausbruch liegt dort mehr als 40 Jahre zurück.

Die Behörden schätzten, dass mindestens 200.000 Menschen fliehen müssten, falls es schlimmer wird. Bereits jetzt haben sich 45.000 Menschen in Sicherheit bringen müssen, darunter auch Touristen. In Calamba kam ein Mann bei einem Verkehrsunfall ums Leben, drei Menschen wurden laut Polizei verletzt. Der Fahrer konnte wegen der Asche auf der Windscheibe wohl nichts mehr sehen. Sein Lastwagen überschlug sich.

Asche und Steine regneten auf Häuser, Straßen, Autos und Bäume. Durch den Regen verwandelte sich das Ganze in Schlamm. Auf Bildern ist zu sehen, wie Menschen die Staßen reinigen und ihre Autos vom Dreck befreien.

Antonia Bornas, die leitende Vulkan-Beobachterin beim Institut Phivolcs, sagte, es sei noch nicht klar, wie lange der aktuelle Ausbruch dauern werde. "Wir sind unter Spannung, jeder ist unter Stress", sagte Hermilando Mandanas, der Gouverneur der Provinz Batangas. Man habe sich vorbereitet, aber das sei nicht genug: "Wir beten."

In der betroffenen Region fiel auch der Schulunterricht aus. Die meisten Hotels, Restaurants und Geschäfte schlossen. Auch Touristen brachten sich in Sicherheit. Hotels, die noch offen waren, erhielten Stornierungen. Man beobachte die Situation und folge den Anweisungen der Behörden, betonte der Hotelmanager Richard Gamlin aus Tagaytay, von wo aus man den Vulkan sehen kann. Das Hotel hat demnach ein für Notfälle ausgebildetes Team und Generatoren, die für Wochen reichen. Außerdem bekämen Gäste und Angestellte kostenlose Schutzmasken.

Die Auswirkungen waren auch in Santa Rosa rund 30 Kilometer nordöstlich des Vulkans zu spüren. Ohne Mundschutz spüre man schon nach kurzer Zeit ein Knirschen im Mund, erzählte ein deutscher Auswanderer der Deutschen Presse-Agentur. Seit Montagmorgen (Ortszeit) sei die Stadt mit einer feinen Ascheschicht bedeckt. "Bei Windböen schlägt einem der Staub ins Gesicht, wie bei einem Sandsturm", sagte der 32-Jährige, der nach eigenen Angaben seit mehreren Jahren in dem Land lebt.

Der Taal ist nach dem Mayon der zweitaktivste Vulkan des südostasiatischen Inselstaats. Laut dem philippinischen Institut Phivolcs ist er seit dem Jahr 1572 insgesamt 33 Mal ausgebrochen. Der bislang letzte große Ausbruch war 1977, der verheerendste 1911 - damals starben mehr als 1300 Menschen.

Der südostasiatische Inselstaat mit rund 100 Millionen Einwohnern liegt auf dem Pazifischen Feuerring - der geologisch aktivsten Zone der Erde mit mehr als 450 Vulkanen.

Phivolcs-Mitteilung

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