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Corona-Krise Wirtschaftsforschungsinstitut warnt vor übereiltem Exit

Die Debatte um eine Öffnung der strengen Corona-Beschränkungen wird kontrovers geführt. Wissenschaftler befürchten bei zu schneller Aufhebung der Kontaktbeschränkungen ein Wiederaufflammen der Epidemie.

14.04.2020, 04:44

Düsseldorf (dpa) Vor einer übereilten Lockerung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gewarnt.

"Es ist wichtiger, dass die Kontaktbeschränkungen nachhaltig gelockert werden, als dass sie schnell gelockert werden", sagt der Wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien.

Eine vorschnelle Aufhebung der Kontaktbeschränkungen berge die Gefahr, dass es zu einem erneuten Emporschießen der Corona-Infektionen komme und die Kontaktbeschränkungen wieder verschärft werden müssten, heißt es in der Studie des IMK. Die Kosten der Kontaktbeschränkungen stiegen zwar mit einem Andauern über Anfang Mai hinaus überproportional, weil die Gefahr wachse, dass es zu Unternehmenspleiten und in der Folge zu steigender und sich verfestigender Arbeitslosigkeit komme. Aber das Risiko eines anhaltenden Stop-and-Gos mit erneuten flächendeckenden Schließungen von Schulen, im Einzelhandel und in der Gastronomie wiege schwer.

"Am Ende zählt die Gesamtdauer der Betriebsunterbrechungen. Wenn jetzt für zwei Wochen alles wiedereröffnet wird, um dann wieder für zwei Monate schließen zu müssen, ist nichts gewonnen", sagte Dullien.