ADAC und umstrittener Geschäftsführer trennen sich
Laatzen/Magdeburg - Nach vielen Personalquerelen bekommt der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt einen neuen Geschäftsführer. Der Verband und der bisherige umstrittene Geschäftsführer Hans-Henry Wieczorek trennen sich. Das Arbeitsverhältnis sei "in beidseitigem Einvernehmen" beendet worden, teilte der ADAC am Donnerstagabend mit. Neuer Geschäftsführer soll der Jurist Uwe Ilgenfritz-Donné werden, der derzeit Leiter Personal Konzernfunktionen bei der Continental AG in Hannover ist. Zuletzt war der alte Geschäftsführer Wieczorek Anfang September freigestellt worden.
Hintergrund des monatelangen Streits beim ADAC-Landesverband waren unter anderem Vorwürfe wegen angeblicher Bespitzelungen. Der Betriebsrat hatte Wieczorek angezeigt, weil E-Mails von Mitarbeitern ausspioniert worden sein sollen. Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte daraufhin Ermittlungen eingeleitet, diese aber Ende Juni eingestellt. Außerdem hatte im Sommer nur vier Monate nach seiner Wiederwahl Reinhard Manlik das Amt als Vorsitzender des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt niedergelegt.
Zuletzt hatte der ADAC in München die Bespitzelungsvorwürfe und Personalquerelen zur Chefsache gemacht. Entgegen der sonstigen Vorgehensweise griff die Spitze des Automobilclubs direkt beim Regionalverband in Niedersachsen ein. Mitte August gab es eine Art Krisensitzung, über deren Ergebnis dann zunächst Stillschweigen gewahrt wurde. Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt ist mit mehr als 1,35 Millionen Mitgliedern der fünftgrößte Regionalclub im ADAC.