Eine Reihe von Projekten ist gestartet, aber noch stehen große Brocken bevor / Erste Zweifel angemeldet Baustellen-Termin-Poker: Sind bis Oktober die Schlaglöcher gestopft?
Die Beseitigung der extremen Winterschäden an den Stadtstraßen gehen nicht in dem Tempo voran, wie es sich Bürger wünschen. Das trotz der 1,3 Millionen-Euro-Spritze vom Land. Am Donnerstagabend flammte das Thema auch im Bauausschuss des Stadtrats auf.
Magdeburg. Mit seiner Anfrage erwischte SPD-Stadtrat Olaf Czogalla den anwesenden Vertreter des Tiefbauamtes offenbar auf dem falschen Fuß. Wann denn die angekündigte Sanierung der desolaten Strecke in der Halberstädter Straße an der Reihe ist, konnte er nicht sagen. Auch nicht, wann der Lorenzweg in Angriff genommen werde, wie Frank Schuster, Fraktion CDU/BfM, sorgenvoll in die Debatte warf. SPD-Rat Martin Rohrßen unterstützte – stimmt. Und was sei eigentlich mit der Lübecker Straße?
So viel aber kam vom Amt: Im Oktober seien die im Schlaglochprogramm angekündigten Projekte fertig, hieß es.
Auf insgesamt sieben Magistralen und einer Brücke (Albert-Vater-Straße) sollen insgesamt 1,7 Millionen Euro Winterschäden dauerhaft beseitigt werden. Das Land schießt 1,3 Millionen zu. Erst die Hälfte der Projekte ist gestartet. Dazu gehört die Ring-Brücke Albert-Vater-Straße, das seit Jahren größte Sorgenkind. Auf der gleichnamigen Straße selbst haben kürzlich die Bauarbeiten begonnen.
Eine ganze Reihe Bürger ist unzufrieden mit der Reparatur kleinerer Schäden. Die Sanierung der großen acht Straßen sollte kein Freibrief dafür sein, die kleineren Schlaglöcher links liegen zu lassen, sagte G. Herms aus Magdeburg. Im Mai hatte das Baudezernat versichert, täglich den sogenannten Patcher zum Ausflicken der Löcher einzusetzen. An vielen Stellen war er noch nicht, so in der Salzmannstraße.
Kritisch von vielen Magdeburgern begleitet wird die Sanierung der Ringbrücke Halberstädter Straße. Hier rührt sich sichtbar nur wenig, dafür sind die Behinderungen extrem. Jetzt hat Leser Dietmar Pauke einen neuen Rekord vermeldet: Er habe an einem Tag sage und schreibe vier Arbeiter dort gesichtet, sagte er gestern. Die Verwaltung rechtfertigt: Es werde auch unter der Brücke gearbeitet, außerdem: Die Verträge seien so abgefasst, dass den Firmen eine Maximalfrist für die Fertigstellung gesetzt werde. Wenn die nicht eingehalten wird, drohen Sanktionen.
Das hat aber nur so viel mit dem Schlaglochprogramm zu tun, dass auch hier die Termine weiter in Richtung Winter driften. Das ist die eine große Gefahr, die auch Czogalla für die Beseitigung der Schäden allein aus dem vorigen Winter sieht.
Die andere: Die Fördermittel müssen 2011 ausgegeben werden. Die Ringbrücke Albert-Vater-Straße soll so bis 11. Oktober fertig sein. Die Arbeiten dort sind sehr komplex. Zweifler haben sich bereits gemeldet. (Kommentar)