Bayern in Fürth souverän - HSV verliert erneut
Düsseldorf - Das ist ganz nach dem Geschmack der Bayern. Der Rekordmeister darf wieder von oben auf den großen Rivalen Dortmund schauen. Souverän mit 3:0 entledigte sich das Münchner Top-Ensemble der Aufgabe bei der SpVgg Greuther Fürth, dem 52. Neumitglied der Eliteklasse.
"Jetzt müssen wir nicht jeden Tag in den Gazetten lesen, dass wir dem BVB wieder hinterherlaufen", sagte Thomas Müller, Torschütze zum 1:0. Mario Götze bewahrte den Titelverteidiger im Eröffnungsspiel der 50. Bundesligasaison mit dem Siegtreffer zum 2:1 gegen Werder Bremen vor einem misslungenen Start. "Dieses Tor war eine Befreiung", meinte der Matchwinner.
Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf kehrten mit bemerkenswerten Erfolgen zurück: Die Hessen entzauberten Europa-League-Starter Bayer Leverkusen beim 2:1. Neuzugang Martin Lanig machte eine Woche nach dem 0:3 im DFB-Pokal in Aue den Erfolg in der 82. Minute perfekt. Den Rheinländern glückte nach mehr als 15 Jahren Erstligaabstinenz durch den Doppel-Torschützen Dani Schahin ein 2:0 bei Vorjahresaufsteiger FC Augsburg - "ein Feiertag für ganz Düsseldorf", sagte Schahin.
In Hamburg mussten sich die HSV-Profis Pfiffe ihrer Anhänger anhören. Das 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg war nach der Pokalpleite von Karlsruhe wohl der letzte Beweis: Das noch nie abgestiegene Liga-Gründungsmitglied gehört 2012/2013 zu den Kandidaten mit Gefährdungspotenzial. Trainer Thorsten Fink will dem trotzen: "Ich werde nicht müde, an die Mannschaft zu glauben." Marcell Jansen konterte: "Wir machen keinen Schritt nach vorn" - glasklare Kritik! Teams wie Nürnberg oder Freiburg mit wesentlich geringeren Etats als Hamburg "machen es uns vor", klagte der ehemalige Nationalspieler.
Die vorverlegte Partie zwischen dem VfB Stuttgart und dem VfL Wolfsburg entwickelte sich in den Schlussminuten dramatisch. Diego Benaglio entschärfte einen Foulelfmeter von Stuttgarts Torjäger Vedad Ibisevic (88.), der Niederländer Bas Dost wuchtete einen Kopfball zur Entscheidung ins Netz (90.). "Das Ende war fantastisch", meinte der Wolfsburger Stürmerneuling.
Im Gegensatz zum VfB, der am Dienstag im Europa-League-Playoff bei Dynamo Moskau und Kevin Kuranyi antreten muss, schaffte Borussia Mönchengladbach eine erfolgreiche Europapokal-Generalprobe vor dem Rückspiel um die Königsklassen-Teilnahme einen Tag später in Kiew: Juan Arangos Zauber-Freistoß zum 2:1 (79.) gegen 1899 Hoffenheim entlockte Lucien Favre ein dickes Kompliment. "Das hat er fantastisch gemacht", kommentierte der Borussia-Chefcoach das Kunststück des Venezolaners, der die "unmögliche Lücke" fand.
Insgesamt war der Auftakt in die Jubiläumssaison friedlich. Nur Christian Streich und Thomas Tuchel waren beim 1:1 zwischen Freiburg und Mainz nicht ganz so entspannt. Im Kabinengang ging es lautstark her. "Wieso kommst du zehnmal und zeigst mir die Faust? Irgendwann geb\' ich dir nicht mehr die Hand", brüllte Tuchel, dem der gestenreiche Kollege Streich auf die Nerven gegangen war. Danach wollten beide Trainer von Ärger nichts mehr wissen: "Da war nichts", lautete die deckungsgleiche Antwort auf bohrende Nachfragen. Beide sind eigentlich miteinander befreundet.