Abschlusskonzert der 47. Zerbster Kulturfesttage mit dem Fritz-Höft-Chor in der Stadthalle Chorgesang als Höhepunkt zum Schluss
Die 47. Kulturfesttage gingen am Sonntag mit dem Konzert des Fritz-Höft-Chores in der Stadthalle zu Ende. Den Besuchern wurde ein Chorsingen auf hohem Niveau geboten.
Zerbst l Einen musikalischen Empfang bereiteten die Sängerinnen des Zerbster Stadtchores den Besuchern am Sonntagnachmittag in der Stadthalle. Wer wollte konnte Kaffee und Kuchen zu sich nehmen. Etwa zur Hälfte füllten sich schließlich die Sitzreihen im Katharina-Saal für das Konzert mit dem Fritz-Höft-Chor.
Zunächst wandte sich Kulturamtsleiter Andreas Dittmann an das Publikum, um auf die 47. Zerbster Kulturfesttage zurückzublicken. Der Programmmarathon sollte mit der Abschlussveranstaltung, die sich als Gemeinschaftsprojekt des brandenburgischen Gastchores, dem Chor der Stadt Zerbst und der Internationalen Fasch-Gesellschaft verstand, einen weiteren Höhepunkt finden.
"Musica, die ganz lieblich Kunst" von den Treppen her erklingend, stimmten die Sängerinnen und Sänger des Fritz-Höft-Chores ein auf den folgenden Reigen an Liedern, den die 13 Männer und 14 Frauen, zum größten Teil Chorleiterinnen und -leiter, dann von vorn präsentierten. Die Idee, einen Chor der Chorleiter zu bilden, entstand im Jahr 1992 während eines Chorleiterseminars in Rheinsberg. 1993 wurde der Chor gegründet.
Besondere Bedeutung misst der Chor den Kompositionen beziehungsweise Arrangements seines Gründers Fritz Höft bei. Dieser war der 1. Präsident, Ehrenpräsident und Landeschorleiter des Brandenburgischen Chorverbandes. Mit der Gründung des Chores sollte den Dirigenten die Möglichkeit gegeben werden, selbst auch einmal Sänger zu sein.
Karin Spott gehört zu den "Höft-Kindern"
Drei Wochenenden im Jahr sind es, an denen sich Chorleiter und Chorleiterinnen an der Musikakademie Rheinsberg zu Probenphasen treffen, ihre musikalisch-gesanglichen Fertigkeiten erweitern und ihre Kenntnisse der Chorliteratur vertiefen. Etwa 40 Mitglieder gehören derweil zum Chor, wobei nicht alle Chorleiter sind.
Und auch nicht alle Mitglieder kommen aus dem Brandenburgischen. Unter den Sängerinnen ist auch die Leiterin des Zerbster Stadtchores Karin Spott, ein "echtes" Fritz Höft-Kind, wie Andreas Dittmann sie vorstellte. Zehn Jahre habe sie bei Fritz Höft, der 1925 bis 1995 lebte, gelernt.
Konzerte gehören für den Chor dazu, um das Ergebnis der Probenarbeit zu präsentieren. Als feste Institution des Brandenburgischen Chorverbandes gestaltet der Chor viele Veranstaltungen. Einen eindrucksvollen Beweis seines gesanglichen Könnens lieferte der Fritz-Höft-Chor vor dem Zerbster Publikum. Die Gesamtleitung hatte Vera Schmidt übernommen, die den Großteil der Vorträge dirigierte.
Das Repertoire des Chores erwies sich als überaus vielseitig und umfangreich. Die Volkslieder, die erklangen, stammten aus Ungarn, Finnland, Frankreich, von den Sorben und natürlich aus deutschen Landen. Als Solist bereicherte Siegfried Kowal verschiedene Beiträge. Vera Schmidt übergab die Chorleitung zwischendrin an Andreas Wiedermann, Hans-Jürgen Taube und Friedrich Czaja.
Beim Dorftanz geht es vergnüglich zu
Der "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" wird den Zerbstern wohl in Erinnerung bleiben oder die Geschichte vom laufenden Müller. Nicht nur dem Publikum sondern auch den Sängern und Sängerinnen selbst schien der Dorftanz besondere Freude zu bereiten. Wie die Alten über die Jungen beim Tanzen lästerten, kam recht witzig und unterhaltsam herüber.
Bei einem Lied war es dann soweit, dass die Zuhörer aufgefordert waren, mitzusingen. Der Chor sang vor, die anderen nach - das Publikum bemühte sich. Heiter vergnüglicher aber immer niveauvoller Gesang wechselte mit ernsten, schwereren Liedern. Den temperamentvollen Abschluss bildete mit dem "Come, Missa Tallyman" ein musikalischer Abstecher nach Jamaica. Eine Zugabe gab\'s obendrauf, dann Blumen für die Dirigenten. Ihr Wohlgefallen konnten die Konzertbesucher mit Spenden am Ausgang zum Ausdruck bringen.
März 2012