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Stealth-Jagdbomber F-35 Entscheidung in Überschall

Von Uwe Kreißig Aktualisiert: 21.03.2022, 14:43
Ein Tarnkappenjet Lockheed-Martin F-35
Ein Tarnkappenjet Lockheed-Martin F-35 picture alliance/dpa/U.S. Air Force via AP

Die förmlich überschallschnelle Entscheidung für die Lockheed-Martin F-35 als neuen Jagdbomber der Bundeswehr mutet seltsam an. Normalerweise dauern Beschaffungsprozesse hierzulande Jahre. Will man mit dem teuren Geschäft US-Präsident Biden entgegenkommen, um in strittigen Bereichen wie der Energiefrage Spielräume zu bekommen?

Die F-35 hat bislang noch nicht einmal die Zulassung der US Air Force in der Atomwaffen-Variante. Und Bundesverteidigungsministerium Lamprecht sagt, der Jagdbomber sei nur eine Übergangslösung. Spätestens dann muss man hellhörig werden, wenn von „Synergieeffekten“ im Betrieb gesprochen wird, weil auch andere Nato-Staaten die F-35 kaufen. Solche „Effekte“ hat es bei Rüstungsgütern vermutlich noch nie gegeben. Man erinnert sich an den Militärtransporter A400M, der als multinationales Projekt billiger werden sollte, dessen Kosten aber explodierten.

Fast revolutionär mutet die stille Einordnung der SPD-Linken und der Grünen in den Prozess an. Während man die (Weiter)Nutzung von Kernkraftwerken kategorisch ausschließt, scheint der potenzielle Einsatz von Bundeswehr-Jets zum Atombombenabwurf kein ideologisches Problem mehr darzustellen. Politik