Nach Wahlschlappe Faller-Walzer tritt zurück
Gerhard Faller-Walzer hat seinen Rücktritt von allen Ämtern, die mit der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land in Zusammenhang stehen, erklärt.
Schönhausen/Wust l Bei der Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde am Sonntag hatte der Wuster nur 10,5 Prozent der Stimmen erhalten. In einer Presseerklärung am Dienstagmittag teilt er mit: „Seit nunmehr 13 Jahren habe ich mich aktiv in verschiedenen Ämtern und Gremien an der Gestaltung erst meiner Heimatgemeinde Wust, der Verwaltungsgemeinschaft Schönhausen und dann der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land beteiligt. Dabei habe ich mich stets bemüht, unsere strukturschwache Region wirtschaftlich, technologisch, touristisch und kulturell voranzubringen, u.a. durch die Einwerbung von EU-Leader-Fördermitteln. Dies schlug sich auch in der Mitarbeit im Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Havelberg, im Wirtschaftsausschuss des Kreistages, im Regionalverein Altmark e.V. und im Zweckverband Breitband Altmark nieder.
Für meine Ideen zur zukünftigen Ausrichtung und Entwicklung der Verbandsgemeinde, meinen Vorstellungen von Mitarbeiterführung in einer effizienten und serviceorientierten Verwaltung erhielt ich leider nicht den nötigen Rückhalt der Wählerinnen und Wähler der Verbandsgemeinde. Dies würde sich meines Erachtens auch negativ auf meine zukünftige Arbeit in den Gremien der Verbandsgemeinde auswirken. Ich könnte nicht mit dem dafür notwendigen Vertrauen und Rückhalt Entscheidungen herbeiführen beziehungsweise mittragen.
Nach reiflicher Überlegung bin ich daher nach meinem enttäuschenden Abschneiden bei der Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land zu dem Entschluss gelangt, mein Verbandsgemeinderatsmandat und sämtliche daraus erwachsenden ehrenamtlichen Tätigkeiten für die Verbandsgemeinde, für die Lokale Aktionsgruppe (LEADER) und als sachkundiger Einwohner beim Landkreis mit sofortiger Wirkung niederzulegen.“ Er bedankt sich abschließend bei allen Fraktionskollegen, Verbandsgemeinderats-, Ausschuss- und Gremienmitgliedern und vor allem bei den Mitarbeitern der Verwaltung der Verbandsgemeinde für die langjährige gute Zusammenarbeit.
Verbandsbürgermeister Bernd Witt, dessen Führung der Verbandsgemeinde Gerhard Faller-Walzer im Wahlkampf kritisiert hat, bedauert die Entscheidung: „Dass man nach einer Niederlage nicht positiv gestimmt ist, kann ich ja verstehen. Ich akzeptiere die Entscheidung, finde es aber schade und die falsche Reaktion. Gerhard Faller-Walzer hat sich sehr für die Verbandsgemeinde engagiert, auch in der Leader-Aktionsgruppe.“
Im Verbandsrat wird für den Zurückgetretenen nun jemand von der CDU-Liste nachrücken, und der Rat muss dann auch einen neuen Vorsitzenden, der die Sitzungen leitet, wählen. Am kommenden Dienstag treten die Fraktionsvorsitzenden auf bereits zuvor ausgesprochene Einladung von Bernd Witt zusammen, „da werden wir dann auch darüber reden“. Einen Tag später tagt der Rat der Verbandsgemeinde in Sandau.
Erster Stellvertreter im Verbandsrat ist Sebastian Heinike aus Schollene, zweiter Stellvertreter Jürgen Mund aus Schönhausen. Völlig überrascht zeigte sich Sebastian Heinike, „das ist sehr schade. Es hat Spaß gemacht, mit ihm zusammenzuarbeiten, ich schätze Gerhard Faller-Walzer als einen kompetenten Partner im Verbandsrat“.
Auch bei der Leader-LAG Elb-Havel-Winkel muss man auf die neue Situation reagieren. Die nächste Mitgliederversammlung steht bereits an. Am kommenden Dienstag soll ab 16 Uhr im Klietzer Seeblick die Prioritätenliste für die Projekte 2017 erstellt werden.