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Rückblick auf die Handball-Verbandsliga-Saison 2009/2010 / HV Ilsenburg am Ende Tabellenfünfter HV Wernigerode wird Meister und steigt auf

28.08.2010, 04:16

Aus Sicht der Handballvereine aus dem Altkreis Wernigerode war die abgelaufene Spielserie 2009/10 eine erfolgreiche, schaffte doch der HV Wernigerode als Meister den Aufstieg in die neugegründete Sachsen-Anhalt-Liga. Vorjahresvizemeister Ilsenburg konnte seine Platzierung nicht ganz wiederholen, gehörte als Fünfter jedoch wieder zu den besten Mannschaften in der Verbandsliga Nord.

Wernigerode/Ilsenburg. Das Ziel für den HV Wernigerode war vor Saisonstart eindeutig formuliert: Aufstieg. Dafür hatten Präsident Michael Wiecker und Karsten Schirmacher, der seinen Trainerposten mit dem des Managers tauschte, einige neue Spieler verpflichtet. Die sportliche Leitung übernahm der langjährige Führungsspieler Maik Lange. Mathias Aschbrenner, Gerd Uhlmann und Ulrich Hahn kamen zur Verstärkung in die Bunte Stadt. Für viel Diskussionsstoff unter den Handballfreunden in der Region sorgte der Wechsel von Torwart Andreas Wisotzky. Er hatte mit dem HV Ilsenburg eine bemerkenswert gute Saison 2008/09 hingelegt und verließ den HVI in Richtung des größten Konkurrenten.

Die "Oldies" Jens Kaufmann, Kai Boje und Marco Ernst sollten für die notwendige Erfahrung im neu gemischten Team sorgen. Ernst und Boje brauchten am Ende nur einmal "aushelfen". Ganz anders Kaufmann, der sich zur wichtigen Säule im Team entwickelte und mit seinen Toren maßgeblichen Anteil am Meistertitel hatte. Von Beginn an zeigte der HVW der Konkurrenz, dass das selbstgesteckte Ziel nicht nur heiße Luft war. Der Auftakt in Solpke (32:21) und gegen den anderen selbsternannten Favoriten aus Biederitz (34:23) brachten die Wernigeröder frühzeitig in die richtige Spur. Es folgten vier weitere Siege, erst am 7. Spieltag gab es die erste Niederlage. Der Aufsteiger Wacker Westeregeln hatte bis dahin schon in der Liga für Furore gesorgt, mit dem 35:28 machten die "Wackeren" deutlich, dass sie ab jetzt ein ernsthafter Konkurrent auf den Staffelsieg waren. Das fehlende Selbstbewusstsein wurde auch im Derby gegen Ilsenburg deutlich (27:27). Danach fand der HVW in die Erfolgsspur zurück und ging mit drei Zählern Vorsprung vor Westeregeln in die Rückrunde.

Bis zum Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten waren inzwischen zehn Siege in Serie vergangen. Die Partie gegen Wacker bot viel Spannung, Wernigerode gewann am Ende glücklich 22:21. Noch emotionaler war wiederum das Harzer Derby. Der Spitzenreiter lag schon aussichtsreich vorne, knickte aber schließlich gegen enorm ersatzgeschwächte Ilsenburger noch ein. Das Team von Trainer Michael Löwe behielt mit 30:28 die Oberhand. Innerhalb von einer Woche kassierte das Lange-Team daheim gegen den Magdeburger SV 90 (26:27) und in Biederitz (29:31) weitere zwei Niederlagen und machte so die Liga wieder spannend. Drei Siege und das 27:27 in Haldensleben reichten schließlich dennoch, um den Meistertitel perfekt zu machen.

Ilsenburg ging mit einem Fehlstart in die Saison (28:39 in Biederitz), kletterte im weiteren Verlauf jedoch nach 8:0 Punkten vom zwölften auf den vierten Platz (5. Spieltag). Im Oktober gab es zwei Heimniederlagen gegen Westeregeln (25:31) und den Magdeburger SV 90 (23:30). Mit 17:9 Punkten auf der Habenseite ging es als Fünftplatzierter in die zweite Halbserie. In dieser mussten die Ilsestädter langfristige Ausfälle einstecken. Die Abwehrrecken Sebastian Melzian (mehrere Bänderisse im Knie) sowie Michael Gohlke (Achillessehnenriss), der auch als Rückraumschütze immer für viel Gefahr sorgte, standen nicht mehr zur Verfügung. Andere Spieler wie Sebastian Kausch, Thorsten Reuner und Mathias Eckardt fielen ebenso für einige Partien aus, so dass Trainer Michael Löwe viel improvisieren musste. Das gelang insgesamt recht gut, denn sowohl die knappe Niederlage in Westeregeln (37:38) als auch das 25:27 beim MSV 90 sprachen insgesamt für die Moral des HVI.

Beim Altmarkvertreter Solpke/Mieste siegten die Harzer am letzten Spieltag mit 24:23 und erreichten damit Rang fünf.