Langjähriger Nachwuchs-Coach steigt unter Kaiser zum Co-Trainer auf Middendorf möchte "Platinschraube" im FCM-Motor sein
Magdeburg. "Eine Fußballmannschaft funktioniert wie ein Motor. Ich möchte dabei die Platin- und nicht die Plastikschraube sein", sagt Mario Middendorf, seit 1. Juli Co-Trainer von FCM-Chefcoach Ruud Kaiser. Zurzeit könnte der Tag für den gebürtigen Burger, der morgen seinen 32. Geburtstag feiert, gern mehr als 24 Stunden haben, soviel stürzt derzeit auf den Blondschopf ein.
Neben seiner langjährigen Trainertätigkeit bei den Blau-Weißen betreibt der diplomierte Sportwissenschaftler (Schwerpunkt Trainingswissenschaften) seit 2007 auch eine eigene Firma namens aktivaria. "Aktivaria bedeutet, entdecke den Sport", so der Sport- und Erziehungswissenschaftler Middendorf, der mit früheren Studienkollegen, wie Jan Wiechmann, insbesondere Kleinkindern in Kitas in spielerischer Art Bewegung und Sport näherbringen will. Unterstützt wird der "Jungunternehmer" dabei auch von seiner Frau Stefanie (29), die "nebenbei" auch noch als Veranstaltungsleiterin in der MDCC-Arena arbeitet. "Da sieht man sich natürlich mehrfach am Tag. Steffi kenne ich schon seit meiner Schulzeit an der Penne in Burg", so der FCM-Trainer.
Am 30. Dezember 2008 heiratete Mario Middendorf die Diplom-Kauffrau für Tourismuswirtschaft. "Mein letzter Urlaub in den vergangenen zwei Jahren war der Montag letzter Woche", erklärt der Inhaber der Trainer-B-Lizenz, um nachzuschieben: "Aber ich beschwere mich nicht, konnte ich doch mein Hobby zum Beruf machen."
Als aktiver Fußballer brachte es Middendorf nur bis zur B-Jugend beim Burger BC, dann stoppte ihn eine Knieverletzung. Zum 1. FC Magdeburg kam er während des Studiums an der Uni Magdeburg.
"Fußball war mein Spezialfach, damit hatte ich automatisch die C-Lizenz. Unter meinem Mentor Bernd Dierks habe ich viel gelernt. Während des Praktikums beim Club wurde ich dann angesprochen, übernahm im Sommer 2001 sofort die E-Jugend, bei der damals übrigens Matthias Tischer im Tor stand", berichtet der Nachwuchstrainer mit Leib und Seele über seine Entwicklung bei den Blau-Weißen.
"Ich habe früh angefangen, übernahm praktisch mit 21 schon Verantwortung", so Middendorf, der später verschiedenste Nachwuchsteams des FCM trainierte, mit dem Bundesligaaufstieg der U19, deren Athletiktrainer er war, vor drei Jahren und dem vor wenigen Wochen geschafften Oberligaaufstieg der U23 die größten Erfolge feierte. "Sicherlich habe ich in all den Jahren auch einiges falschgemacht, konnte aber auch viel lernen. Von Martin Hoffmann zum Beispiel Dinge der Menschenführung, von Dieter Hausdörfer taktische Finessen und von Andrzej Wojcik Feinheiten im koordinativen und technischen Bereich", resümiert der Trainer.
Den vermeidbaren Abstieg mit der FCM-Zweiten 2009 aus der Oberliga bezeichnet Middendorf, seinerzeit Co-Trainer von Wojcik, als größten Rückschlag. Gern hätte er weiter mit der U23 gearbeitet, doch kam dann das Angebot, als Assistent von Kaiser zu wirken. Middendorf: "Nachdem festgelegt wurde, dass der Co- Trainer aus den eigenen Reihen zu kommen hat, gab es noch im April die ersten Gespräche. Meine einzige Bedingung war, bis zum 30. Juni die U 23 zu führen."
Von der Spielphilosophie ("Wir haben schon letztes Jahr in der U23 versucht, holländische Elemente einzuführen, ohne dass der Name Kaiser da ein Thema beim FCM war") und dem Menschlichen her passte es sofort, so der neue Co-Trainer: "Wir vertreten beide die angestrebte Dominanz im Spiel durch Ballbesitz und eine offensive Variabilität."
Nicht ohne Stolz erwähnt Middendorf, dass die jetzt für das Regionalliga-Team genutzten Maßnahmen, wie die Laktattests durch das Leistungsdignostische Zentrum Magdeburg, das Krafttraining im "Life" im Herrenkrug oder die psychologische Betreuung durch Uni-Dozentin Diana Schulze zuletzt bereits durch die U 23 erfolgreich eingebracht wurden.