Erst keine Bestätigung, dann kein Vetragskonto und schließlich noch Fehler beim Ablesen Pannen bei Energieabrechnung behoben
Fast ein Jahr schon ist Nancy Meyer Eigentümerin eines Hauses in Bittkau in der Altmark. Doch eine ordentliche Kundin des Strom- und Gaslieferanten wurde sie trotz aller eigenen Bemühungen bisher nicht. "Bei dieser Kundin ist es leider mehrfach zu Bearbeitungsfehlern gekommen", räumte E.ON Avacon ein.
Im März 2011 gab Frau Meyer als neue Hausbesitzerin die gemeinsam mit dem Vorbesitzer abgelesenen Zählerstände Gas und Strom an E.ON durch. Auf die Bestätigung wartete sie jedoch monatelang - und dann kamen nur lückenhafte und auch falsche Daten. Im August vergangenen Jahres endlich erhielt sie die Bestätigung über einen Erdgas- und einen Stromtarif. Da die Daten nicht mit denen vom März übereinstimmen, rief sie erneut bei dem Unternehmen an.
Zwischenzeitlich hatte sie sich, um nicht durch eine drastische Jahresabrechnung überrascht zu werden, von E.ON die Bankverbindung für ein Fakekonto benennen lassen. Darauf überwies sie monatlich den von ihr geschätzten Betrag für Strom und Gas. Wenn ihr eigenes Vertragskonto bestehe, werde das Geld automatisch von diesem Fakekonto umgebucht, hatte man ihr versichert. Aber auch das klappte nicht.
Im September kam dann jemand zum Ablesen der Zählerstände für Strom und Gas und im Januar 2012 die Endabrechnung - über 1475,92 Euro für eine Abnahme von März bis September in einem Privathaushalt! Diese Summe wurde dann auch prompt vom Konto der Kundin abgebucht, obwohl diese E.ON die Einzugsermächtigung wegen des Wirrwarrs längst wieder entzogen hatte. "Ich habe den Betrag zurückbuchen lassen und erhielt - dieses Mal ziemlich schnell - eine Mahnung mit dem Hinweis: Kann die nächste Lastschrift nicht eingelöst werden, entstehen Ihnen weitere Kosten. Bitte lassen Sie es nicht soweit kommen", schrieb Nancy Meyer. Denn das Geld, das sie auf eigene Initiative monatlich dem Strom- und Gaslieferanten als Abschlag überwiesen hatte, war auf ihrem Vertragskonto nicht aufgetaucht.
"Bei dieser Kundin ist es leider mehrfach zu Bearbeitungsfehlern gekommen", ergab eine Überprüfung des Sachverhaltes bei E.ON Avacon. Zunächst wurden die Anmeldedaten für Strom und Erdgas nicht richtig im System erfasst. Das führte zu einer verspäteten Anmeldung für beide Vertragskonten in diesem Haus in Bittkau. Bei der Anmeldung für Erdgas habe es zudem Schwierigkeiten bei der Abmeldung des Vormieters gegeben, weshalb es sich hier weiter verzögerte.
"Selbstverständlich hätte auch ein Begrüßungsschreiben an die Kundin versandt werden müssen. Wir bedauern, dass dies im Anschluss nicht erfolgt ist", so E.ON-Pressesprecherin Carolin Westermann. Und es ging noch weiter mit Pleiten, Pech und Pannen in diesem Fall. Das für die Zwischenzahlungen vorgesehene Vertragskonto war versehentlich so angelegt worden, dass eine Umbuchung des Geldes später nicht mehr möglich war und letztlich die bereits eingezahlte Summe an die Kundin zurücküberwiesen. Schließlich wurden bei Erstellung der Erdgasrechnung auch nicht die von der Kundin mitgeteilten Anfangszählerstände berücksichtigt.
Dies sei alles korrigiert worden, versichert die Unternehmenssprecherin. "Wir bedauern, dass das Anliegen der Kundin vorher nicht abschließend geklärt wurde. Für die entstandenen Unannehmlichkeiten haben wir uns bei ihr entschuldigt."