Kommentar Putin kriegt, was er will

Wie es aussieht, funktioniert militärischer Druck in Verbindung mit Diplomatie auch im 21. Jahrhundert. Ohne die Offensive gegen die Ukraine starten zu müssen, hat Wladimir Putin schon wichtige Ziele erreicht.

Aktualisiert: 17.02.2022, 12:42
Alois Kösters
Alois Kösters Schlicht

Putin kriegt, was er will. Und verlieren wird nach allen Zugeständnissen, die auch Olaf Scholz machen wird, die Ukraine. Die Integration in westliche Bündnisse wird für viele Jahre unmöglich. Die Gebiete in der Ost-Ukraine werden de facto russisch. Wladimir Putin hat das Minsker Abkommen schon zur Grundlage dafür gemacht, die Gebiete auszugliedern. Alle Vertragspartner wissen das.

Unterschiedliche Interessen in Europa und der USA

So lange die Westorientierung in Kiew anhält, wird Russland wie in Moldawien alles tun, um das Land wirtschaftlich und politisch zu destabilisieren. Schon allein, um die Kosten für eine Aufnahme in die EU hoch zu halten. Noch ein Erfolg: Putin ist es gelungen, die unterschiedlichen Interessen Europas und der USA deutlich zu machen. Die Abhängigkeit Deutschlands vom Gas, die nach der Aufgabe eigener Energieträger noch zunehmen wird, spielt dabei eine besondere Rolle. Sie verschafft Russland einen noch längeren Hebel. Auch Nord Stream 2 ist deshalb noch nicht begraben.