Orientierungslauf: Deutsche Staffelmeisterschaft und Ranglistenlauf in Derenburg und Halberstadt Sachsendreier aus Radebeul überragend
Mal eine ganz andere Art des Sports erlebten die Zuschauer vor wenigen Tagen in Derenburg und Halberstadt. Die Orientierungsläufer waren aktiv: Im Derenburger Waldgebiet fand die Staffelmeisterschaft und in Halberstadt ein Bundesranglistenlauf statt.
Derenburg/Halberstadt (fbo). Startschüsse des Harzer Landrats Dr. Michael Ermrich und Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke schickten die ersten Läufer der 230 Staffeln in den Derenburger Stadtforst/Osterholz, um hochkonzentriert schnellstmöglich alle Kontrollpunkte anzulaufen. Schließlich ging es hier um den Titel "Deutscher Meister im Staffel-Orientierungslauf". Hervorragende Grundlage bildete die von Peter Wichmann (USC Magdeburg) erstellte Spezialkarte. Seine anspruchsvollen und interessanten Bahnen machten es den Staffel-Läufern nicht leicht. Das Gelände bot große Abwechslung im Bereich des Bewuchses, der Profilierung und der Belaufbarkeit. Alle Altersklassen hatten einen gut einsehbaren Posten am Wettkampfzentrum auf dem im Rehtal gelegenen Derenburger Sportplatz anzulaufen. Damit hatten die vielen Zuschauer einen guten Einblick.
In der Hauptklasse der Herren lagen nach dem ersten Wechsel überraschenderweise Läufer im Junioren-Alter vorn. Das änderte sich im Laufe des Wettkampfes. Die Staffel von Planeta Radebeul hatte sich nach fast 2,5 Stunden Gesamtlaufzeit einen deutlichen 12:29 Minuten-Vorsprung erkämpft, so dass der Einlauf des überragenden Schlussmanns Christian Teich zum Triumphzug für diese Staffel wurde. Beim Kampf um die Plätze zwei und drei wurde es spannend. Ging der dritte Läufer vom USV TU Dresden noch knapp hinter Robotron Dresden in den Wald, drehte sich das Blatt und die TU-Staffel erkämpfte mit gut sieben Sekunden Vorsprung Silber.
Bei den Frauen sah es anfänglich auch nach einem Dreifachsieg für die Dresdner Staffeln aus. Aber die zweite Läuferin von Post SV Dresden patzte. So siegte hier mit über neun Minuten Vorsprung USV TU Dresden vor Planeta Radebeul. Bronze ging an den USV Jena.
Die Staffel-Überlegenheit einiger Orientierungslauf-Hochburgen wird in der Medaillenbilanz deutlich: 21 der vergebenen 36 Medaillen gingen nach Dresden (11), Berlin (7), Jena und Bad Harzburg (je 3).
Platz elf für "Wissenschaft"
Aus Sachsen-Anhalt gingen vier Staffeln an den Start, drei von Wissenschaft Quedlinburg und eine von BSV Halle-Ammendorf. Bei den Herren sah es in der Klasse H175 (die Alterssumme der drei Läufer ist größer als 175 Jahre) zuerst sehr gut aus. Ronald Brachmann kam als Vierter zum Wechsel, am Ende war es für die "Wissenschaftler" doch nur Platz elf. Frank Namyslo, Wolfgang Krause und Göran Wendler belegten in der H145 Platz neun und bei den Damen ging die Staffel mit Katrin Breitwieser, Ines Triebel und Susanne Wendler in der D105 als Zehnte ins Ziel. Die Ammendorfer mit Jan Kaminsky, Andrey Nedoborovsky und Ralf Büchner waren nach ausgeglichenem Lauf in der stark besetzten Klasse H105 mit Platz 14 zufrieden. Magdeburger waren als Ausrichter nicht startberechtigt.
Beim Bundesranglistenlauf durch die Halberstädter Spiegels- und Klusberge ging es im Einzellauf um die begehrten Ranglistenpunkte. Das Gelände, in den Klusbergen stark geprägt von den Sandsteinfels-Formationen mit beachtlichen Anstiegen und in den Spiegelsbergen mit großem Detailreichtum, überraschte und begeisterte viele Läufer. Rainer Enoch (USC Magdeburg) hatte hier die bestehende Spezialkarte überarbeitet und erweitert. Das schmale Gelände erforderte insbesondere für die langen Bahnen eine hohe Postenzahl, für die Herren-Elite immerhin 37.
Bei der Damen-Elite beherrschte wieder einmal Karin Schmalfeld (BSV Halle-Ammendorf) souverän die Konkurrenz. Mit 9:15 Minuten Vorsprung ließ sie Gunda Fischer (OLV Weimar) und Anne Heinemann (SV Robotron Dresden) nicht die Spur einer Chance. In der Klasse Herren-Elite zeigte wie schon am Vortag Christian Teich (Planeta Radebeul) seine derzeitige Klasse. Mit über 12:30 Minuten Vorsprung verwies er Philipp Müller (Post SV Dresden) und Sören Riechers (Bielefelder TG) auf die Plätze.
Hervorragende Ergebnisse auf den Edelmetallplätzen erzielten auch mit Platz eins Jan Kaminsky (H50, BSV Halle-Ammendorf), Platz zwei Dieter Conrad (H65, Quedlinburg) und Platz drei Jonas Hursie (H16, USC Magdeburg).
Den Organisatoren vom USC und ESV Lok Magdeburg wurde viel Lob von den 800 Teilnehmern aus ganz Deutschland zuteil. Die hohe Qualität der Wettkämpfe, das ausgezeichnete Umfeld, die gesamte Organisation sowie der würdige Rahmen der Siegerehrung ließen das Wochenende zu echten Festtagen und zu einer Werbung für Halberstadt und Umgebung werden. Mit den liebevoll ausgeflaggten Kinder-Schnupper-Orientierungsläufen wurde auch an die Kleinsten gedacht. Nicht unwesentlich war die engagierte Unterstützung des Landkreises sowie der Städte Halberstadt und Derenburg sowie vieler Partner. Feuerwehr und Sportverein haben Tolles geleistet. Die Bergwacht Halberstadt mit ihrem neuen Bergefahrzeug war bei Bedarf immer zur Stelle - und belohnt wurden alle mit bestem Wetter.
Damen Elite: 1. Karin Schmalfeld, BSV Halle-Ammendorf (01:12); 2. Gunda Fischer, OL Weimar (01:21); 3. Anne Heinemann, SV Robotron Dresden (01:23).
Herren Elite: 1. Christian Teich, Planeta Radebeul (01:27); 2. Philipp Müller, Post SV Dresden (01:39); 3. Sören Riechers, Bielefelder TG (01:40).
Starter aus Sachsen-Anhalt
Damen DE: 1. Karin Schmalfeld, BSV Halle-Ammendorf (01:12).
D10: 8. Dascha Nedoborovskaja, BSV Halle-Ammendorf (00:38); 9. Annette Wehrmann, ESV Magdeburg (00:41); 11. Bente Wendler Wissenschaft Quedlinburg (00:52).
D12: 12. Sophie Behrendt, BSV Halle-Ammendorf (00:55).
D14: 4. Susanne Otto, ESV Magdeburg (00:29).
D19: 16. Ina Conrad (01:09); 28. Claudia Wolf, beide Wissenschaft Quedlinburg (01:22).
D35: 9. Ines Wehrmann, ESV Magdeburg (01:57).
D40: 19. Katrin Breitwieser, Wissenschaft Quedlinburg (01:31); 23. Antje Schley, USC Magdeburg (01:49); 27. Dagmar Behrendt, BSV Halle-Ammendorf (01:54).
D45: 17. Angela Malsch, USC Magdeburg (01:05); 33. Carola Büchner, BSV Halle-Ammendorf (01:23).
D50: 15. Birgit May, HSG Merseburg (01:15); 16. Susanne Wendler, Wissenschaft Quedlinburg (01:15).
Herren H10: 7. Clemens Kühn, USC Magdeburg (00:26).
H12: 9. Sven Behling, USC Magdeburg (00:19); 14. Tobias Rath USC Magdeburg (00:24); 16. Johannes Kühn, USC Magdeburg (00:27).
H16: 3. Jonas Hursie, (01:10); 6. Lukas Hursie, beide USC Magdeburg (01:13).
H18: 13. Alexander Büchner, BSV Halle-Ammendorf (01:29).
H21: 24. Andreas Quandt, (00:52); 40. Aike Ojus, beide Wissenschaft Quedlinburg (01:07).
H40: 7. Göran Wendler, Wissenschaft Quedlinburg (01:15); 18. Ingo Schulz (01:26); 31. Bert Xylander, beide BSV Halle-Ammendorf (01:59).
H45: 33. Ralf Büchner, BSV Halle-Ammendorf (01:17).
H50: 1. Jan Kaminsky, BSV Halle-Ammendorf (01:04); 16. Michael Bantel, ESV Lok Dessau (01:25).
H55: 8. Wolfgang Krause, Wissenschaft Quedlinburg (01:02); 11. Gerhard Bader, Magdeburger SV 90 (01:11); 12. Siegmund Wunderlich, BSV Halle-Ammendorf (01:13); 21. Peter Schoppe, HSG Merseburg (01:34).
H65: 2. Dieter Conrad, Wissenschaft Quedlinburg (00:53); 10. Hans Güth, ESV Lok Dessau (01:01).
H70: 12. Wolf Kummer, BSV Halle-Ammendorf (01:27).
Staffel
D Elite: 1. USV TU Dresden (02:35); 2. Planeta Radebeul (02:44); 3. USV Jena (02:49).
D14T: 1. USV Jena (01:08); 2. OSC Kassel (01:14); 3. SV Mietraching (01:31).
D18T: 1. MTK Bad Harzburg (01:30); 2. USV Jena (01:33); 3. USV TU Dresden (01:38).
D105T: 1. OLV Uslar (01:24); 2. Robotron Dresden (01:33); 3. SC Helsa (01:39). 10. Wissenschaft Quedlinburg (01:54).
D145T: 1. OLV Steinberg (01:47); 2. OLF Mainz (01:53); 3. Eintracht Dortmund (01:56).
D175T: 1. IHW Alex Berlin (01:38); 2. Kaulsdorfer OLV (01:48); 3. USV TU Dresden (01:56).
H Elite: 1. Planeta Radebeul (02:28); 2. USV TU Dresden (02:41); 3. Robotron Dresden (02:41).
H14T: 1. USV TU Dresden (00:53); 2. TOLF Berlin (00:54);3. WSV Braunlage (00:56).
H18T: 1. OSC Kassel (01:44); 2. USV TU Dresden (01:51); 3. SC Klecken (01:54).
H105T: 1. IHW Alex Berlin (02:08); 2. Treptower SV (02:10); 3. MTK Bad Harzburg (02:11).
H105T: 14. Halle-Ammendorf (02:45).
H145T: 1. MTK Bad Harzburg (01:41); 2. OLV Uslar (01:44); 3. Kaulsdorfer OLV (01:45); 9. Wissenschaft Quedlinburg (01:54).
H175T: 1. Radebeul (01:23); 2. USV TU Dresden (01:26); 3. ESV Lok Berlin (01:33); 11. Wissenschaft Quedlinburg (02:02).