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Nachwuchs 2018 Sechs junge Wölfe mehr in hiesigen Wäldern

Gemunkelt wird viel - tatsächlich nachgewiesen sind in diesem Jahr sechs Jungwölfe auf dem Truppenübungsplatz. Das belegen Bilder der Wildkamera.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 13.08.2018, 15:19

Klietz/Schollene l Durchstreifende Wölfe gibt es schon länger in den Wäldern des Truppenübungsplatzes, auch in den angrenzenden Gebieten und nahe der Ortschaften werden immer wieder Tiere gesichtet. Im Jahr 2016 dann gab es ein erstes Wolfspaar, das acht Welpen aufgezogen hat. Im vergangenen Jahr waren es dann nachweislich vier Welpen. Und in diesem Frühling kamen sechs Welpen zur Welt. Das geht aus dem aktuellen Wolfsmonitoring hervor. Das wird erstellt von Birgit Büttner aus Schollene. Seit 2008 ist die Revierleiterin des Forstrevieres Schollene beim Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen Anhalt auch Wolfsbeauftragte und zuständig für das Wolfsmonitoring. Das bedeutet: beobachten, dokumentieren und auswerten von Wolfshinweisen. „Nicht jeder Hinweis hat die gleiche Wertigkeit“, sagt sie nach ein paar Jahren Erfahrung. „So gibt es unbestätigte Hinweise wie zum Beispiel Spuren oder Sichtungen, und auch bestätigte Hinweise wie Fotos oder protokollierte Spuren über 100 Meter und eindeutige Nachweise wie Genproben oder Fotos mit allen Merkmalen des Wolfes.“ Diese Kenntnisse hat Birgit Büttner bei Lehrgängen erworben.

Mit der Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Brandenburg zum Schutz von Natur und Landschaft auf den militärisch genutzten Liegenschaften des Bundes ist der Bundesforstbetrieb auch zuständig für das Wolfsmonitoring. Die dabei gesammelten Daten werden an die Bundesländer weitergeleitet, um eine Überblick über die Entwicklung des Wolfes zu erhalten und den Statusbericht des Landes zu erstellen. „Nur mit ausreichend gesicherten Daten kann ein Managementplan erstellt werden. So sollten alle Sichtungen oder andere Nachweise den Behörden gemeldet werden, um ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten“, bittet Sie die Bürger, sich im gegebenen Fall bei ihr zu melden.

Gerade hat sie neue Informationen von Jägern bekommen, die von Donnerstag bis Sonnabend zur Gesellschaftsjagd auf dem Übungsplatz warem. „Sie haben von mehreren Sichtungen und auch vom Wolfsheulen berichtet.“

Birgit Büttner nimmt an dass es sich bei den sechs Welpen um Nachwuchs vom angestammten Paar handelt. „Es ist anzunehmen, dass die Wölfe vom Wurf 2016, die dieses Jahr geschlechtsreif sind, abgewandert sind – das liegt in der Natur der Wölfe.“ Die Jährlinge bleiben meist noch ein Jahr beim Rudel.