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Seniorensport macht in der Gemeinschaft mehr Freude

25.08.2011, 15:53

Auskunft zum Thema "Senioren und Bewegung" gaben beim Volksstimme-Telefonforum Dr. Margit Rudolf, Oberärztin der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg, die Gesundheitsmanagerin Sigrid Wege von der Landesvereinigung für Gesundheit und der Sportwissenschaftler und -therapeut André Napiontek vom Verein für Gesundheit, Bewegung und Sport an der Universität Magdeburg. Anja Gildemeister notierte einige Fragen und Antworten.

Frage: Ich bin 80 Jahre alt und würde gern unter professioneller Anleitung und mit möglichst geringem finanziellen Aufwand Sport treiben. Haben Sie einen Tipp für mich?
Antwort: Bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen Rehabilitationssport zu verordnen. Eine aktuelle Liste mit Rehasport- Anbietern der Region gibt der Behinderten- und Rehabilitations- Sportverband Sachsen-Anhalt (BSSA) heraus. Die Liste erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse, Sie können sich auch an den BSSA wenden (Telefon 0345/ 5170824, Internet: www.bssa.de).

Frage: Wo finde ich eine Herzsportgruppe mit ärztlicher Betreuung? Antwort: Bei Herzsportgruppen ist die Betreuung durch einen Arzt vorgeschrieben, Anbieter nennt Ihnen Ihre Krankenkasse oder der BSSA.

Frage: Ich bin 78, leicht übergewichtig und körperlich nicht mehr besonders fit. Wie kann ich mehr Bewegung in meinen Alltag bringen?
Antwort: Steigen Sie eine Haltestelle früher aus der Straßenbahn oder eine Etage früher aus dem Fahrstuhl und gehen Sie den Rest zu Fuß, stehen Sie beim Zähneputzen auf einem Bein, turnen Sie vor dem Fernseher – in der Ratgeberliteratur gibt es zahlreiche Tipps. Auch Spaziergänge an der frischen Luft, Radfahren, Kegeln, Schwimmen oder Tanzen sind Freizeitaktivitäten, die gesund erhalten. In einer Gemeinschaft macht das alles noch mehr Freude. Grundsätzlich gilt: Nur das, was mir Spaß macht, halte ich auch lange Zeit durch.

Frage: Ich bin fast 81 Jahre alt und habe bis zur Rente körperlich gearbeitet. Wegen meiner Osteoporose trage ich ein Korsett, außerdem Stützstrümpfe. Mittlerweile sind mir allerdings selbst Hausarbeiten wie Staubsaugen und Bettenbeziehen zu anstrengend. Und dann soll ich auch noch Sport machen?
Antwort: Hausarbeit kann sehr anstrengend sein – vor allem, wenn man sie in einem Stück erledigen möchte und wenn man wie Sie durch Korsett und Stützstrümpfe eingeschränkt ist. Legen Sie deshalb während der Hausarbeit regelmäßig Pausen ein oder lassen Sie sich dabei helfen. Hausarbeit und Sport sind allerdings zwei völlig unterschiedliche Dinge. Wir raten Ihnen zu regelmäßiger moderater sportlicher Betätigung unter fachlicher Anleitung – vielleicht bei einer Osteoporose-Sportgruppe. Dann fällt Ihnen die Hausarbeit bestimmt bald auch wieder leichter.

Frage: Ich leide unter Herzrhythmusstörungen. Bis zu welcher Herzfrequenz kann ich Krafttraining machen?
Antwort: Das kann man nicht pauschal sagen. Bitte wenden Sie sich an ein zertifiziertes Zentrum für Leistungsdiagnostik, zum Beispiel an der Uniklinik Magdeburg. Frage: Ich bin 81 Jahre alt und war wegen einer Tumorerkrankung mehrfach zur Rehabilitation, was mir immer sehr gut getan hat. Nach der Reha falle ich allerdings immer in das sprichwörtliche Loch. Ich würde mich gern einer Rehasportgruppe anschließen. Wie komme ich zu dem Rezept?

Antwort: Wenden Sie sich an einen niedergelassenen Arzt und fragen Sie nach einer Rehasportverordnung (Muster 56). In einer Rehasportgruppe können Sie die positiven Effekte aus der Kur fortführen.
Frage: Ich bin 65 Jahre alt und mein Leben lang viel geschwom- Seniorensport macht in der Gemeinschaft mehr Freude André Napiontek, Sportwissenschaftler und -therapeut an der Universität Magdeburg Sigrid Wege, Gesundheitsmanagerin von der Landesvereinigung für Gesundheit Dr. Margit Rudolf, Oberärztin der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg men. Nun habe ich eine "Kalkschulter" und soll deshalb auf Anraten meines Orthopäden nicht mehr schwimmen. Die Bewegung fehlt mir aber sehr. Was soll ich tun?
Antwort: Auch wenn die Schulter beim Schwimmen schmerzt: Wenn Ihnen das insgesamt gut tut, sollten Sie weiterhin zum Schwimmen gehen, dabei aber die Belastung für die Schulter reduzieren.

Frage: Ich bin 74 Jahre alt und mache regelmäßig Nordic Walking und Krafttraining im Fitness-Studio. Nun sagen meine Freunde, ich solle das mit dem Krafttraining lassen, das wäre in meinem Alter nicht sinnvoll. Wie sehen Sie das?
Antwort: Eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining ist ideal, machen Sie damit auf jeden Fall weiter.

Frage: Bei mir wurde eine Hüft- Arthrose diagnostiziert, mein Arzt hat mir Sport empfohlen. Ich habe aber derzeit Schmerzen und möchte erstmal keinen Sport machen. Ist es sinnvoll, mit einem Fitness-Studio einen Vertrag abzuschließen?
Antwort: Bei aktivierter Arthrose – wie gerade bei Ihnen – ist Sport nicht angebracht. Warten Sie den Schub ab, danach können Sie wieder Sport treiben.

Frage: Ich habe viele Jahre Tennis gespielt und habe nun eine künstliche Hüfte. Gehört Tennis zu den Sportarten, die für mich geeignet sind?
Antwort: Grundsätzlich wird Tennis für Prothesenträger nicht empfohlen. Wenn Sie die Sportart aber gut beherrschen, spricht nichts gegen eine weitere Betätigung bei angepasster Spielweise.