Kultur in Wittenberg Tschaikowskys Ballett „Schwanensee“: So kam die Aufführung in der Phoenix Theaterwelt an
Tschaikowskys Ballett „Schwanensee“ begeistert mit mit hinreißender Akkuratesse dargebotenen Tänze.

Wittenberg/MZ. - In der Phoenix Theaterwelt in Wittenberg wurde vor restlos ausverkauftem Hause am Sonnabend Tschaikowskys Schwanensee-Ballett aufgeführt.
Diese Veranstaltung konnte nur – wie in jedem Jahr – durch Vermittlung und Organisation der Wittenberger Deutsch-Russischen Gesellschaft gemeinsam mit dem Tournee-Veranstalter „Concert Production“ aus Dresden zustande kommen.
Deren rühriger Nestor Heinz Wehmeyer, für den politische Konflikte kein Hinderungsgrund sind, sich um Menschen zu kümmern, die unter und mit diesen widrigen Umständen leben müssen, egal ob aus Russland, der Ukraine oder Weißrussland, war der Stolz in seiner Begrüßung anzusehen. Denn das Menschen verbindende sei nun mal die Kultur, die Musik und die Kunst schlechthin, für die er stehe.

In der Weihnachtszeit bietet sich geradezu dieser Ballettklassiker von Peter Tschaikowsky an. Die Veranstalter hatten für diese anspruchsvolle Produktion sowohl für das Corps de Ballet als auch für die Solisten, die bei Pas de deux und Pas de trois junge, bestens ausgebildete Tänzerinnen und Tänzer aus fast allen Kontinenten und Ländern (Japan, Spanien, Ukraine, Kirgistan, Lateinamerika, Mittelamerika, Großbritannien, Indien, Italien, Südafrika, Weißrussland) hier vereint, die mit Lust und Liebe zu ihrer Kunst ein Weihnachtsmärchen der besonderen Art zu zelebrieren verstanden. Die verzauberte Schwanenprinzessin Odette wird durch die Liebe des Prinzen Siegfried, der seinen 21. Geburtstag unbeschwert und ausgelassen feiert, aus dem Bann des bösen Zauberers erlöst.
Die Inszenierung und Choreografie orientierte sich stark an der Ursprungsfassung, die Musik kam aus der Konserve, was zunächst gar kein Nachteil ist. Allerdings – der lärmende Beginn in Tschaikowskys Musik wurde noch verstärkt von der enormen Lautstärke durch die Tontechnik, so dass sich so manch einer die Ohren zuhalten oder (vorher) die Hörgeräte herausnehmen musste. Das änderte sich dann aber im Verlauf der Vorstellung, auch die sehr gute Einspielung eines weißrussischen Orchesters konnten die Zuschauer und Zuhörer nun ebenfalls genießen.
„Schwanensee“ ist ein äußerst anspruchsvolles Ballett, vor allem für das Corp de Ballet. Um den Eindruck eines Schwarms Schwäne zu erzeugen, müssen sich die Tänzer in einem völligen Gleichklang bewegen. Das geschah hier makellos und mit hinreißender Akkuratesse. Das Publikum zeigte seine Begeisterung sowohl am Schluss als auch durch viel Zwischenapplaus. Es gab viele strahlende Gesichter im Publikum, bei den Künstlern und in der Verabschiedung bei Heinz Wehmeyer.