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Vukcevics Eltern bedanken sich - Zustand kritisch

01.10.2012, 11:33

Frankfurt/Main - 1899 Hoffenheim bangt weiter um das Leben des bei einem Autounfall schwer verletzten Boris Vukcevic. Teampsychologe Jan Mayer ist fast rund um die Uhr gefordert. Auch am trainingsfreien Montag musste der 40-Jährige beim Fußball-Bundesligisten intensive Arbeit leisten.

Manager Andreas Müller sprach von der "schwierigsten Situation, die die Mannschaft jemals hatte". Die Hilflosigkeit der Spieler angesichts der schlimmen Situation ihres Kollegen erklärte Kapitän Marvin Compper: "Wir sollten einfach beten und glauben, dass er da rauskommt."

Das Spiel gegen den FC Augburg (0:0) hat Hoffenheim - auch auf Wunsch von Vukcevics Eltern - mit Mühe bestritten. "Wir müssen uns erstmal ein Stück weit überlegen, wie es weitergeht", sagte Trainer Markus Babbel danach. "Unser Psychologe ist gefragt."

Mayer arbeitet schon lange mit Nationalmannschafts-Psychologe Hans-Dieter Hermann zusammen. Am Dienstag müssen er, Babbel und das ganze Betreuerteam um 15.30 Uhr ein Stück weiter sein: Da steht die erste Übungseinheit diese Woche an - und am Samstag geht es ausgerechnet zu Tabellenführer FC Bayern München. Am Sonntag und Montag hatte der Trainingsbetrieb in Zuzenhausen geruht. "Die Spieler sollen bei ihren Familien sein und die Köpfe so gut es geht frei kriegen", erklärte Müller.

Während die Hoffenheimer versuchen, sich aus der Schockstarre etwas zu lösen, liegt der 22-jährige Vukcevic mit schweren Kopfverletzungen weiter im künstlichen Koma. "Nach zwei Operationen am Kopf und Gehirn ist sein Zustand kritisch, aber stabil", teilte die Universitätsklinik Heidelberg am Montagabend mit. "Seine behandelnden Ärzte tun alles, um das Gehirn vor weiteren Schäden zu bewahren." Eine Prognose zum Heilungsverlauf sei voraussichtlich erst in den kommenden Wochen möglich.

Nur die Familie darf zu ihm. Die Eltern des lebensgefährlich verletzten U 21-Nationalspielers haben sich am Sonntagabend über das Management ihres Sohnes für die "beispiellose Anteilnahme und Unterstützung" bedankt, "die uns hilft, an eine Genesung von Boris zu glauben".

In der schriftlichen Stellungnahme hieß es weiter: "Unser besonderer Dank gilt dabei den Ärzten, die seit zwei Tagen um das Leben unseres Jungen kämpfen. Bedanken möchten wir uns auch bei der TSG 1899 Hoffenheim und der Mannschaft von Boris... Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie sensibel alle Beteiligten und auch die breite Öffentlichkeit mit der schwierigen Situation umgegangen sind."

Auch 1899-Mäzen Dietmar Hopp äußerte sich erstmals zum tragischen Unfall. "Boris ist eine ganz besondere Kämpfernatur, was ihm in diesen Tagen hoffentlich zu Gute kommen wird. Als ihn in der letzten Saison ein Wadenbeinbruch ereilte, hat er zunächst sogar noch ein paar Minuten weitergespielt!", sagte er "Sport Bild plus". Bei Facebook gibt es mittlerweile eine "Offizielle Fanpage Boris Vukcevic, wir glauben an dich".