Weihnachtliches Wahrzeichen für Bornstedt Warum ein Bornstedter einen riesigen Schwibbogen herstellte
Thomas Ziervogel aus Bornstedt setzte eine ganz besondere Idee in die Tat um. Wie lange er daran tüftelte und was ihn das ungewöhnliche Projekt kostete.

Bornstedt/MZ - Zwei mal fünf Meter misst der Schwibbogen, der seit dem ersten Advent in der Bauernsteinstraße 61 in Bornstedt vor dem Haus steht und zu bewundern ist. Eine handwerkliche Arbeit, die Thomas Ziervogel sich schon seit einiger Zeit vorgenommen hat und die zusätzlich zu seiner acht Meter hohen Pyramide Weihnachtsglanz in das Dorf bringt.
Sechs Wochen daran getüftelt
Sechs Wochen tüftelte der 38-Jährige daran, wie ein Schwibbogen in dieser Dimension aussehen könnte. Bei der Motivwahl war sich der Bornstedter bereits bei Zeiten sicher, doch wie er seine genauen Vorstellungen aufs Holz und dann auch noch auf einen geschwungenen Schwibbogen bringen konnte, war nicht ganz einfach. „Ich wollte die Burg von Bornstedt im Zentrum des Bogens haben, ein Weihnachtsmann war ein Muss und auch mit einem Schneemann verbinde ich Weihnachten“, sagt er über das Design, das schon lange in seinem Kopf schwirrte. Doch bei diesem Ausmaß des Schwibbogens fehlten ihm noch Details, „sonst hätte der Bogen zu leer ausgesehen“, erzählt Ziervogel. Er beratschlagte sich mit seiner Schwester Katja, die in Bornstedt eine Werbefirma hat und ihn bei der endgültigen Vorlage unterstützte.
Tierische Begleiter wurden verewigt
Und da Thomas Ziervogel dem Bogen einen persönlichen Touch geben wollte, sitzen jetzt in dessen linker Ecke eine Katze und in der rechten ein kecker Waschbär.
„So lange ich denken kann, hatten wir immer Katzen und haben heute als Familie auch drei Stubentiger“, erklärt er die Motivwahl. Und auch Waschbären gehören mit zu den Tieren, die ihn lange begleiteten.
„Es ist quasi eine Hommage an Pepper, der viele Jahre bei uns als Haustier gelebt hat“, so der Familienvater. Den Waschbären Pepper hat die Familie Ziervogel als kleinen Welpen bekommen. Er hatte ein Handicap an der Hinterpfote und hätte in der freien Natur nicht überlebt. „Da wir vorher auch schon einen Waschbären hatten, fragte eine Tierärztin bei uns an, ob wir den Kleinen aufnehmen könnten“, erklärt er, wie er zu Pepper gekommen ist.
„Wir haben eben ein Herz für Tiere“, meint Ziervogel, der gemeinsam mit seiner Frau Sandra den kleinen Waschbären aufpäppelte. „Er war so zahm und lieb, dass er sogar mit unseren Katzen spielte und manchmal mit im Bett schlief“, erinnert sich Sandra Ziervogel gern zurück an die Zeit mit Pepper.
60 Stunden Arbeit
Als der Entwurf für den überdimensional großen Schwibbogen stand, musste der gelernte Dachdecker nur noch das passende Holz finden. Er erkundigte sich in einschlägigen Märkten und fand letztendlich das passende Material. In den nächsten Arbeitsschritten wurden die Motive auf die Holzplatte übertragen und dann hieß es aussägen. Über 60 Stunden sägte und schliff Thomas Ziervogel in seiner Werkstatt und installierte bunte Lichterschläuche, damit der Schwibbogen zur Geltung kommt. Und ein Schwibbogen in dieser Größe muss natürlich auch standfest und bei Wind oder Sturm richtig gesichert sein, weshalb Ketten angebracht worden sind, damit er nicht umfällt.
Am ersten Advent wurde das handwerkliche Schmuckstück, für das die Familie knapp 1.000 Euro investierte, mit einem kleinen Glühweinfest eingeweiht und leuchtet seitdem jeden Tag in der Bauersteinstraße in Bornstedt.