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Vor Deichbau Pappeln gefällt und Munition gesucht

Zu den noch zu sanierenden Deichabschnitten im Elbe-Havel-Land gehört ein 1000 Meter langes Stück nahe der Schönhauser Eisenbahnbrücke.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 24.01.2020, 13:49

Schönhausen l  Der Abschnitt zwischen Steindamm und Brücke war vor geraumer Zeit wegen Rissen aus Sicherheitsgründen mit einer provisorischen Berme verstärkt worden. Damit die Bauarbeiten im Sommer beginnen können, gibt es es schon jetzt Vorbereitungen. Die Munitionssucher sind seit einigen Wochen in Gange und stehen kurz vor dem Abschluss des Suchens nach Hinterlassenschaften auf dem Krieg. Hier an der Elbe zwischen den Brücken wurden sie vielfach fündig. Zu den großen Fundstücken gehören sechs Nebelfässer. Damit konnte man künstlichen Nebel erzeugen, um Tieffliegern die Sicht auf Ziele am Boden zu nehmen. Die meisten Fässer waren offen und dementsprechend leer. Die anderen wurden durch eine Fachfirma entsorgt, weil man nicht ausschließen konnte, dass noch eine Restmenge drin ist.

Parallel zur Kampfmittelberäumung erfolgt derzeit auch die Schaffung eines Lagerplatzes am Steindamm. Hier werden all die Erdstoffe gelagert, die für den Deichbau benötigt werden. Dafür mussten rund 150 Pappeln gefällt werden, derzeit werden die Wurzeln aus dem Erdreich gezogen. „Etliche der Bäume waren stockfaul, handelt es sich doch hier um einen sehr nassen Standort. In absehbarer Zeit hätten wir hier ohnehin tätig werden müssen“, erklärt Wilko Trapp von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises. Einige Pappeln sind stehen geblieben – was mit ihnen geschieht, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.

Das Gebiet, das dem Landkreis gehört, ist auch Lebensraum für die Rotbauch-Unken, deren Rufe weithin zu hören sind.

Wenn die Arbeiten beendet sind und der Lagerplatz nicht mehr benötigt wird, wird hier ein wertvoller Hartholzauenwald angepflanzt, der zirka 1,15 Hektar groß ist, berichtet Alexander Helm, der beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz für diesen Deichabschnitt zuständig ist. Es erfolgt eine Ökologische Baubegleitung.

Auch die Archäologen werden noch anrücken, um zu untersuchen, ob es relevante Funde gibt.