Kommunalwahl 2024 in Klötze Mit Video: Hans-Jürgen Schmidt (SPD): „Ich möchte weiter mitgestalten“
Kandidat Hans-Jürgen Schmidt kandidiert für den Klötzer Stadtrat. Er stellt sich vor der Kommunalwahl den Fragen der Bürger (Auszüge):

Klötze - Sind Sie für Tempo 30 in den Ortschaften?
Hans-Jürgen Schmidt: Ich bin dafür, dass die Kommunen selbst entscheiden dürfen an Brennpunktstellen. Ich bin nicht dafür, dass generell Tempo 30 angeordnet wird. Ich fahre selbst täglich zwei- oder dreimal durch die Stadt und merke, welche Stellen relevant sind. Zum Beispiel fahre ich an den Kindergärten 30 und am Fußgängerüberweg an der Sparkasse grundsätzlich unter 50. Oft werde ich deswegen angemotzt.
Sollte das Geld aus Photovoltaik-Anlagen (PV) in die Orte gehen, wo diese Anlagen entstehen?
Ich bin da ein bisschen zwiegespalten. Ich habe von Anfang an gegen solche Anlagen gestimmt, die auf Ackerflächen gebaut werden. Es hat sich aber in meinem Bewusstsein ein Wandel vollzogen, es wird nicht anders gehen, dass wir grünen Strom fördern müssen. Unsere Standorte haben ja nicht so eine hohe Qualität, dass wir dort Ananas, Mais oder Rüben anbauen können, sondern das ist blanker Sand. Ich denke, das Geld, was da kommt, sollte in die Ortschaften gehen, wo die PV-Anlagen gebaut werden.
Oder die Erbauer bieten andere Sachen an, wie Turnhalle neu decken, Schutt und Unrat wegräumen oder dass eine Schule mit Photovoltaik eingedeckt wird und die Schule das nutzen kann, damit Ersparnisse kommen. Wenn ich meine Einheitsgemeinde betrachte, müsste das Geld nach Klötze gehen und dort verteilt werden. Wir sind ja jetzt so weit, dass wir vielleicht einen Beschluss fassen werden, dass das Geld direkt in die Kommunen geht und dort angewendet werden kann.
Ich bin grundsätzlich dagegen, dass Windräder oder Photovoltaikanlagen im Wald gebaut werden. Wenn man sich vorstellt, was dort gerodet werden muss, wie viel Hektar, um die Zuwegung feuerwehrtechnisch zu schaffen. Dann noch die Fläche für das Windrad. So unseren Wald zu zerstören, wäre nicht gut. Das hat ja nun das Land beschlossen, leider, aber wir Kommunen können auch noch mitreden. Gott sei Dank.
Wäre es nicht klug, kleine Kindereinrichtungen zu schließen oder zusammenzulegen?
Bin ich nicht der Meinung, nein, ein klares Nein. Wir schrumpfen, wurde gesagt, weniger Einwohner, weniger Kinder. Aber wir wollen doch den Menschen, die hier wohnen, ein vernünftiges und gutes Umfeld bieten. Wir wollen aber auch junge Leute, Familien anlocken, damit wir wieder steigen in den Statistiken. Dazu ist es notwendig, dass wir Kindergärten und Krippen haben.
Ich erlebe das jetzt selbst, meine Enkel gehen in den Kindergarten. Ich merke oft, wie schwer es manchmal ist, dass die Kindergärtnerinnen sagen: Könnt ihr euer Kind nicht zu Hause behalten, wir sind unterbesetzt. Das passiert auch, wenn man weniger Kinder hat, klar. Wir müssen die Fachkräfte ranholen, vernünftig einbinden und, was ganz wichtig ist, auch vernünftig bezahlen und ein gutes Umfeld schaffen.
Braucht eine Gemeinde wie Klötze mit weniger als 10.000 Einwohnern und finanziellen Problemen zwei Freibäder?
Ein ganz klares Ja. Ich gucke da über den Tellerrand zur Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf. Die haben Freibäder, und die sind gut besucht. Wenn wir junge Leute mit Kindern hierher holen wollen, müssen wir auch was bieten.
Egal, ob das ein Schwimmbad ist, eine Reithalle, eine Pferdewiese oder ein Spielplatz. Vielleicht wird sich noch was auftun mit Fördermitteln, dass wir das Kunrauer Bad auch erhalten. Wann, weiß ich nicht, ich möchte auch nicht im Kaffeesatz lesen. Der Förderverein, der hervorragende Arbeit geleistet hat, soll durchhalten.
Was wollen Sie für das Miteinander tun?
Ich habe festgestellt in den letzten Jahren, dass das Miteinander wächst. Ich finde diese Frage ein bisschen provokativ. Das Miteinander wächst in den Gemeinden und auch in der Kernstadt. Vereine haben sich gebildet, die Feuerwehr ist stabil, obwohl manche geschlossen oder zusammengelegt wurden, das ist egal.
Aber es ist doch ein unwahrscheinlicher Zusammenhalt da. Auch, dass der Heimatverein in Kusey gegründet wurde, das zeigt doch eigentlich, dass das Miteinander und Füreinander da ist. Und das Stadt gegen Dorf, das kann ich überhaupt nicht feststellen.
Was ist Ihr persönlicher Antrieb, warum möchten Sie in den Klötzer Stadtrat einziehen und dort mitarbeiten?
Ich bin seit 20 Jahren Mitglied des Stadtrates, vorher war es die Stadt Klötze, dann wuchs ganz langsam die Einheitsgemeinde. Natürlich mit Zwang vom Land, ist ganz klar, und ich war am Anfang immer dafür, dass wir zusammengehen müssen, um was zu bewegen. Und ich möchte weiterhin für das Wohl und Wir aller Gemeinden ein bisschen was zu sagen haben.
Es hat sich auch herausgestellt, in meiner Zeit als Ortsbürgermeister, dass die Stadt bunter geworden ist. Ich bin nun einmal Gärtner und habe da den Schubs gegeben, doch was Buntes für die Stadt zu machen. Ich denke, das ist richtig angekommen damals. Mein persönlicher Antrieb ist, weiter mitzugestalten. Das möchte ich schon, obwohl ich schon 75 bin. Das macht aber nix.