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Kaum Parteien aufgestellt Gemeinde Niedere Börde: AfD hat zu wenig Kandidaten

Die Niedere Börde hat einen neuen Gemeinderat gewählt. Trotz zahlreicher Kandidaten bleiben zwei der 20 Ratssitze für die nächsten Jahre trotzdem leer.

Von Kristina Reiher 10.06.2024, 18:36
Am Sonntag wurde auch in der Niederen Börde gewählt.
Am Sonntag wurde auch in der Niederen Börde gewählt. Foto: Imago

Groß Ammensleben. - „Wir hatten eine ganz großartige Wahlbeteiligung“, sagt Gemeindewahlleiterin Anika Schleef und zieht insgesamt ein positives Fazit zum Wahlablauf in der Niederen Börde. Knapp 67 Prozent der Einwohner sind am Sonntag dem Wahlaufruf gefolgt. „Das Wetter spielt dabei immer eine wichtige Rolle. Bei Regen gehen oft weniger Leute wählen, als wenn sie die Sonne noch für einen Spaziergang nutzen können“, vermutet die Wahlleiterin. In neun Wahllokalen durften Kreuzchen für die Europawahl und die Kommunalwahlen gesetzt werden.

In der Niederen Börde gibt es nun einen neuen Gemeinderat. Überraschend wenig vertreten sind im Gemeinderat für die kommenden fünf Jahre aber die etablierten Parteien. Einzig die CDU und die AfD sind hier mit Sitzen vertreten. Mit den meisten Sitzen im Rat hat sich die CDU durchgesetzt und konnte sechs Sitze für sich beanspruchen. Damit hat sie zwar einen Platz verloren, CDU-Mitglied sowie altes und neues Gemeinderatsmitglied Matthias Meinecke zeigt sich trotzdem optimistisch: „Wir sind zufrieden und mit den Plätzen können hoffentlich in den nächsten Jahren wieder etwas bewegen.“

Finanzielle Lage schwierig

Dass Wunschträume nicht angeraten sind, weiß er aber auch. „Wir kennen die finanzielle Lage der Gemeinde. Da muss man auch realistisch bleiben.“ Etwa ein Beschluss aus dem bisherigen Rat stehe noch immer aus. Der Neubau der Feuerwehr in Groß Ammensleben sei etwa ein Projekt, mit dem sich nun der neue Gemeinderat beschäftigen müsse. Auch der Ausbau der Radwege und ein Blick auf die Spielplätze stünden sicherlich zukünftig auf dem Programm.

Das zweitstärkste Ergebnis hat die erst Anfang des Jahres aus der Taufe gehobene Wählergruppe „Aufbruch Niedere Börde“ (ANB) eingefahren. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge konnten die Gruppe beim ersten Anlauf direkt fünf Sitze ergattern. Am Abend zuvor war nach der ersten Hochrechnung um 23 Uhr noch der dritte Platz hinter der AfD in Aussicht. „Auch wenn sich das noch gedreht hat, hatten wir uns insgesamt trotzdem noch mehr erhofft“, zieht Alexandra Cop (ANB) ein Fazit.

Ebenfalls fünf Sitze und damit vier mehr als aktuell hätte zudem die AfD im Rat bekommen können. Letztendlich wurden aber nur drei Sitze an die Partei vergeben. „Es gab nur drei Kandidaten, weshalb zwei Sitze im Gemeinderat unbesetzt bleiben“, erklärt Schleef. Damit sind nur 18 der 20 Plätze besetzt. AfD-Kandidat David Wagner konnte dabei mit insgesamt 1.139 Stimmen insgesamt den größten Zuspruch einfahren.

Generell haben die Einwohner der Niederen Börde aber auch auf Einzelbewerber gesetzt. Vier Sitze konnten sich wieder Dominik Richter und Andreas Leonhardt sichern. Neu in den Gemeinderat gewählt wurden als Einzelbewerber am Sonntag Lars Sonnemann und Günther Scharlach.

Das ist der neue Gemeinderat der Niederen Börde

CDU, 6 Sitze: Matthias Meinecke (946 Stimmen), Wolfgang Schulze (485), Kay Bednarz (346), Tobias Müller (341), Ringo List (341), Carmen Duda (171)

ANB, 5 Sitze: Alexandra Cop (869 Stimmen), Gina Hagemeier (476), Michael Kleine (358), Sirko Röder (358), Nils Schufft (352)

AfD, 3 Sitze: David Wagner (1139 Stimmen), Torsten Meyer (848), Vanessa Schade (645)

Einzelbewerber mit je einem Sitz: Dominik Richter (572 Stimmen), Lars Sonnemann (516), Andreas Leonhardt (462), Günther Scharlach (310)