1. Startseite
  2. >
  3. Wahl
  4. >
  5. Kommunalwahl Börde
  6. >
  7. Kommunalwahl: Warum die AfD in der Westlichen Börde nur eine Randerscheinung ist

Kommunalwahl Warum die AfD in der Westlichen Börde nur eine Randerscheinung ist

Der Verbandsgemeinderat, die Stadt- und Gemeinderäte in der Westlichen Börde sind neu gemischt. Warum nur wenige Frauen dort vertreten sind.

Von Yvonne Heyer Aktualisiert: 11.06.2024, 08:10
Neue Gemeindeparlamente sind gewählt.
Neue Gemeindeparlamente sind gewählt. Foto: dpa

Verbandsgemeinde Westliche Börde. - Diese Wahl hatte es wohl nicht nur hinsichtlich des Wahlergebnisses in sich. Die Europawahl, die Wahl des neuen Kreistages und der neuen Gemeindeparlamente verlangte den Wahlausschüssen und Wahlvorständen einiges ab.

Nicole Schliebener, Gemeindewahlleiterin der Westlichen Börde, berichtet: „Um 2 Uhr haben wir die Verwaltung verlassen, hatten alles ausgezählt. Gerade die größeren Wahllokale hatten extrem viel zu tun. Doch seitens der Verwaltung war die Wahl gut vorbereitet worden. Die Wartezeiten vor den Wahllokalen hielten sich bei uns in Grenzen. Zu Verzögerungen kam bei es bei Wahl zum neuen Kreistag, weil der Landkreis nicht genügend Wahlzettel geliefert hatte. Wir sind also hin und her gefahren, um Wahlzettel aus anderen Wahllokalen zu holen.“

Der Anteil der Briefwahl habe enorm zugenommen. Die Gemeinde hatte zwei Briefwahllokale.

Die 14 Wahllokale waren mit jeweils acht Wahlhelfern besetzt, in den Briefwahllokalen saßen jeweils fünf Frauen und Männer. „Ich bin sehr dankbar, dass sich zu den Wahlen immer wieder fleißige Helfer finden, die den ganzen Tag über und bis in die Nachtstunden hinein ihren ehrenamtlichen Dienst tun. Das ist Gold wert, wie auch die Unterstützung durch die Verwaltung“, sagt Nicole Schliebener.

Insgesamt 7306 Menschen der Verbandsgemeinde Westliche Börde waren berechtigt, den Verbandsgemeinderat zu wählen. Davon machten 4774 Wählerinnen und Wähler von ihrem Recht gebrauch. Das sind 65,34 Prozent.

Aber das Thema Wahlen wird die Gemeindewahlleitung noch eine Weile beschäftigten. Der Wahlausschuss tritt am Mittwoch, 1. Juli, um 17 Uhr zusammen, um über das Wahlergebnis der Kommunalwahl endgültig zu befinden. „Und dann geht es auch schon an die Vorbereitung der konstituierenden Sitzungen des Verbandsgemeinderates, der Stadträte Gröningen und Kroppenstedt sowie der Gemeinderäte Ausleben und der Gemeinde Am Großen Bruch“, so die Gemeindewahlleiterin.

Mit Blick auf das Wahlergebnis des Verbandsgemeinderates Westliche Börde fällt auf, dass bis auf die AfD keine Parteien angetreten sind, sondern in erster Linie Wählergemeinschaften und Bürgerinitiativen. Alle Mitgliedsgemeinden der Verbandsgemeinde Westliche Börde sind vertreten.

Im Vergleich zu anderen Kommunen spielt in der Verbandsgemeinde die AfD in den Räten keine große Rolle. Im Verbandsgemeinderat wird der Ausleber Steffen Lorenz einen Sitz einnehmen. Er erzielte 687 Stimmen. Im Gemeinderat Ausleber erreichte die AfD zwei Sitze. Steffen Lorenz und Caspar Lorenz erzielten insgesamt 458 Stimmen.

Frauen waren auf den Stimmzetteln in der Verbandsgemeinde Westliche Börde insgesamt wenig vertreten. Die Gröningerin Heike Friebertshäuser, die schon länger im Gröninger Stadtrat sitzt, aber bislang im Verbandsgemeinderat die einzige Frau war, bekommt mit Anika Rhein, die ebenso im Gröninger Stadtrat sitzt, weibliche Verstärkung, die Erfahrung aus der Kommunalpolitik und aus der Kommunalverwaltung mitbringt.

Die Großalsleberin Anika Rhein freut sich über die vielen Stimmen, damit habe sie gar nicht gerechnet. Heike Friebertshäuser hat im Übrigen sowohl für den Verbandsgemeinderat als auch im Gröninger Stadtrat ein sehr gutes Ergebnis eingefahren.

Insgesamt betrachtet sind die Frauen rar gesät. In Kroppenstedt kann Anja Krüger ihre Arbeit im Stadtrat fortsetzen, während mit Stefanie Thärig, eine junge Frau, hinzukommt. In Ausleben ist künftig mit Urte Ohnesorge ebenso eine weibliche Gemeinderätin vertreten, in der Gemeinde Am Großen Bruch ist es Julia Wagner.

Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz ist überzeugt, mit dem neu gewählten Verbandsgemeinderat gut zusammenarbeiten zu können. Er selbst hat trotz der SPD-Mitgliedschaft ein super Ergebnis bei der Kreistagswahl eingefahren.

„Unser neuer Verbandsgemeinderat ist bunt gemischt, es gibt viele neue Gesichter, erfahrene und weniger erfahrene Gemeinderäte treffen aufeinander. Mit der Wahlbeteiligung bin ich sehr zufrieden. Im neuen Rat gibt es nun zwei Frauen. Und mit Blick auf viele anderen Kommunen spielt bei uns die AfD kaum eine Rolle“, so der Verbandsgemeindebürgermeister.

Auch mit Blick in die Mitgliedsgemeinden ist eine gute Wahlbeteilung festzustellen. In der Gemeinde Am Großen Bruch lag sie bei fast 74 Prozent und damit am höchsten im Verbandsgemeindegebiet.

In der Gemeinde Am Großen Bruch gibt es eine Besonderheit. Bürgermeister Klaus Graßhoff ist als „Stimmenfänger“ ins Rennen gegangen. Die Wählergemeinschaft „Zukunft Am Großen Bruch“ hat vier Sitze errungen, Graßhoffs Sitz bekommt nach Prüfung wohl Andreas Lange, da Graßhoff das Mandat nicht annehmen will.

Die Wahlergebnisst für die Rat der Verbandsgemeinde

WG Gröningen/Ortsteile: 8 Sitze

GEWÄHLTE VERTRETER / STIMMEN: Ernst Brunner 1100, Heike Friebertshäuser 917, Heinrich Sebastian Koch 567, Anika Rhein 438, Tobias Böhm 366, Falk Öhlie 307, Christian Handel 273, Martin Bollmann 252,

AfD: 1 Sitz

GEWÄHLTER VERTRETER / STIMMEN: Steffen Lorenz 687

Förderverein GS Kroppenstedt: 1 Sitz

GEWÄHLTE R VERTRETER / STIMMEN: Martin Tiedge 295

BI Am Großen Bruch: 2 Sitze

GEWÄHLTE VERTRETER / STIMMEN: Rüdiger Buchholz 425, Dietmar Hobohm 369.

WG Zukunft AGB: 2 Sitze

GEWÄHLTE VERTRETER / STIMMEN: Klaus Graßhoff 382, Sascha Blaik 195.

Ausleber Bürger: 2 Sitze

GEWÄHLTE VERTRETER / STIMMEN: Ferdinand Riedl 256, Mike Sturzbecher 235.

Gemeinsam für Kroppenstedt: 2 Sitze

GEWÄHLTE VERTRETER / STIMMEN: Gilbert Krüger 391, Björn Kaczur 373.

WV Gemeinsam Am Großen Bruch: 2 Sitze

GEWÄHLTE VERTRETER / STIMMEN: Andreas Dippe 389, Thomas Schröder 145