1. Startseite
  2. >
  3. Wahl
  4. >
  5. Kommunalwahl Jerichower Land
  6. >
  7. Kommunalwahl: CDU-Kandidat ganz vorn: Markus Kurze holt meiste Stimmen im Kreistag vom Jerichower Land

Kommunalwahl: CDU-Kandidat ganz vorn Markus Kurze holt meiste Stimmen im Kreistag vom Jerichower Land

CDU-Chef holt mit 5.481 die meisten Stimmen bei der Kreistagswahl vor Jan Scharfenort (AfD) mit 4.824 Stimmen und dessen Parteifreundin Birgit Albrecht, die 3.256 Stimmen bekam.

Von Thomas Pusch Aktualisiert: 10.06.2024, 20:45
Die Zeit in der Wahlkabine wurde angesichts der vielen Wahlvorschläge gut durchdacht, wie hier im Wahllokal der Lebenshilfe Burg.
Die Zeit in der Wahlkabine wurde angesichts der vielen Wahlvorschläge gut durchdacht, wie hier im Wahllokal der Lebenshilfe Burg. Foto: Thomas Pusch

burg/genthin. - Die AfD hat sich bei der Kreistagswahl mit 28,8 vor 27,7 Prozent, mit einem Vorsprung von gut einem Prozent, den Sieg vor der CDU geholt. Bei der Stimmverteilung für die Einzelkandidaten ist es allerdings genau umgekehrt ausgegangen. CDU-Kreis- und auch Fraktionsvorsitzender Markus Kurze, der Spitzenkandidat im Wahlbereich II (Burg/Möckern) war, setzte sich mit 5.481 Stimmen an die Spitze der Kandidatenergebnisse.

Dass seine Partei trotz eines Zuwachses nur auf dem zweiten Platz landete, bringt er mit der großen Politik in Berlin zusammen. „Es gibt viel Geld fürs Nichtstun und die Sicherheitslage beunruhigt auch viele Menschen“, meint er. Und das könne sich dann auch negativ für die CDU auswirken, auch wenn sie nicht in der Bundesregierung sitzt. „Am Ende wird dann vieles in einen Topf geworfen und dann landet die CDU auch im Ampeltopf“, sagt Kurze.

Sein persönliches Ergebnis sieht er als Resultat der Arbeit der vergangenen Jahre, auch als Mitglied des Landtages. „Ich war immer ein Abgeordneter zum Anfassen, ich kann nicht zaubern, aber ich höre zu und versuche zu helfen“, erklärt er.

Neue Mehrheiten gesucht

Auf dem zweiten Platz folgt der AfD-Spitzenkandidat aus dem selben Wahlbereich. Jan Scharfenort konnte 4.824 Stimmen auf sich vereinen. „Darüber freue ich mich natürlich, und weiß auch, dass es gleichzeitig ein Vertrauensvorschuss ist, den ich nicht enttäuschen will“, sagt er im Gespräch mit der Volksstimme.

Nun solle das in praktische Politik umgesetzt werden. Migration und digitale Verwaltung seien Themen, die die Menschen besonders beschäftigen. Da gehe es darum, neue Mehrheiten zu suchen und zu finden. Mit der neuen Stärke der AfD-Fraktion werde es aber auch weniger Brandmauern geben.

Der dritte Platz ging mit 3.624 Stimmen an einen Kandidaten einer der Verliererparteien. Den holte sich nämlich Kay Gericke, SPD-Spitzenkandidat im Wahlbereich III (Gommern/Biederitz/Möser).

Die Linke größter Verlierer

Zwei große Gewinner gab es am Sonntagabend. Die AfD konnte ihr Wahlergebnis von 2019 um 14,2 Prozentpunkte verbessern, die CDU um 3,5 Prozentpunkte. Vor fünf Jahren hatten die Christdemokraten noch einen Verlust von zehn Prozentpunkten hinnehmen müssen.

Zu den Gewinnern, wenn auch in kleinerem Maßstab, gehört die Wählergemeinschaft Fläming. Sie holte 0,7 Prozentpunkte mehr als 2019 und landete bei 5,6 Prozent. Und auch sie hat in ihren Reihen ein Stimmenzugpferd.

Starkes Ergebnis für WG

Jens Hünerbein holte 3.370 Stimmen. Der Gommeraner Bürgermeister holte damit fast die Hälfte der gesamten Simmen für die Wählergemeinschaft (43 Prozent). Ein so hoher Prozentsatz gelang sonst keinem der Kandidaten der Parteien und Wählergemeinschaften, von der Satire-Vereinigung „Die Partei“ einmal abgesehen, die aber auch nur mit zwei Kandidaten antrat.

Die Linke ist der größte Verlierer der Kreistagswahl und musste einen Verlust von 7,6 Prozentpunkten hinnehmen und landete bei 6,2 Prozent.

Zweitgrößter Verlierer war die SPD mit 4,6 Prozentpunkten, was am Ende 10,5 Prozent bedeutete. Noch ganz glimpflich davon kamen Bündnis 90/Die Grünen. Das Minus von 3,6 Prozentpunkten bedeutet im Endergebnis allerdings nur drei Prozent.

Stresow ist AfD-Hochburg

Hochburg des Wahlsiegers in der Kommunalwahl ist der Möckeraner Ortsteil Stresow. Dort holte die AfD mit 64 Prozent fast eine Zwei-Drittel-Mehrheit. In Friedensau reichte es hingegen nur für sechs Prozent. Die CDU hatte ihren stärksten Zuspruch in Prödel, wo sie insgesamt 60,9 Prozent holte. Am schlechtesten schnitten die Christdemokraten hingegen in Redekin ab, wo 12,9 Prozent auf sie entfielen.

Die Sozialdemokraten hatten ihre Hochburg in Biederitz, wo Kreisvorsitzender Kay Gericke Bürgermeister ist. Dort bekamen sie 34,8 Prozent. In Wüstenjerichow reichte es hingegen nur für 0,6 Prozent.

Die Linke hatte ihre Hochburg in Vehlitz, wo 16,7 Prozent auf sie entfielen. Am schlechtesten schnitt die Partei, die insgesamt Vierte wurde, in Zerben ab. Dort stimmten nur 2,1 Prozent der Wähler für sie.