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Auch Spendenbereitschaft sinkt Corona-Krise: Einige Bürger wollen bei Geschenken sparen

Das Coronavirus sorgt für viel Verunsicherung bei den Menschen, auch was die Auswirkungen auf ihre Finanzen betrifft. Das hat Folgen.

01.12.2020, 13:27
Karl-Josef Hildenbrand
Karl-Josef Hildenbrand dpa

München/Nürnberg (dpa) - Die Corona-Pandemie dämpft die weihnachtliche Kauflaune vieler Bürger. Aus zwei Umfragen der Nürnberger Marktforschers GfK und des Portals Check24 geht hervor, dass sich beträchtliche Teile der Menschen in Deutschland beim Geschenkekauf einschränken wollen.

Die GfK rechnet zwar damit, dass die Umsätze des Einzelhandels im Weihnachtsgeschäft mit 19,8 Milliarden Euro ähnlich hoch ausfallen wie im vergangenen Jahr. Doch viele Ältere ab 50 Jahren wollen demnach weniger ausgeben.

"Gerade die Menschen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die vor dem Ruhestand stehen, machen sich sehr viele Sorgen wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre persönliche finanzielle Situation", sagte GfK-Verbraucherforscherin Petra Süptitz. Demnach findet es fast die Hälfte der 50- bis 74-Jährigen richtig, in diesem Jahr auf den üblichen Weihnachtstrubel zu verzichten, inklusive Zurückhaltung bei den Geschenken.

Check24 ließ unabhängig vom Alter allgemein fragen, ob Corona die Weihnachtsausgaben verändern werde: 28 Prozent der Befragten antworteten, dass sie weniger ausgeben wollten. 57 Prozent sagten, dass die Pandemie keinen Einfluss auf ihre Shopping-Pläne habe, drei Prozent wollen mehr ausgeben.

Laut GfK sind es die Jüngeren, die zum Teil sogar deutlich mehr Geld für den Geschenkekauf planen. Die GfK sagte - wie viele andere - voraus, dass der Anteil des Online-Handels stark zunehmen wird.

Das Umfrageinstitut YouGov befragte im Auftrag von Check24 2075 Bürger von 18. bis 20. November, die GfK befragte von 11. bis 17. November 1000 Bürger. Die zwei repräsentativen Befragungen wurden unabhängig voneinander durchgeführt.

Zugleich nimmt die Spendenbereitschaft der Menschen in Deutschland in der Corona-Krise laut einer weiteren Umfrage ab. Knapp ein Viertel will in diesem Jahr wegen der Pandemie weniger Geld an soziale und gemeinnützige Organisationen spenden, wie eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Beratungsunternehmens Phineo zeigt. 13 Prozent wollen demnach mehr Geld geben. Eine Mehrheit von 55 Prozent aller Befragten will ihr Spendenverhalten aber nicht ändern.

Die Spendenbereitschaft sinkt der Befragung zufolge vor allem bei Wählern der AfD und der FDP - 61 Prozent der AfD-Anhänger und 43 Prozent der FDP-Anhänger wollen weniger geben. Bei CDU-Wählern sind es 18 Prozent, bei Wählern der Linkspartei 19. Bei Wählern der Grünen wollen mit 7,4 Prozent die wenigsten Befragten weniger Geld an Organisationen spenden.

Vor allem Menschen zwischen 30 und 39 Jahren haben vor, ihre Spenden zu reduzieren - 33 Prozent davon wollen laut der Umfrage unter gut 2500 Menschen weniger geben.

© dpa-infocom, dpa:201201-99-529356/2