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  7. Verbraucherpreise sinken in der Eurozone noch stärker

Energie ist deutlich günstiger Verbraucherpreise sinken in der Eurozone noch stärker

Wer in der Eurozone einkauft, kann sich derzeit freuen: Die Preise sinken weiter, vor allem Energie wird billiger. Für die Währungshüter ist das allerdings Anlass zur Sorge.

02.10.2020, 10:34

Luxemburg (dpa) - Der Abwärtsdruck auf das Preisniveau in der Eurozone wird stärker. Gegenüber dem Vorjahresmonat seien die Verbraucherpreise im September um 0,3 Prozent gesunken, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Analysten hatten mit einer Rate wie im Vormonat von minus 0,2 Prozent gerechnet.

Rückläufig waren im gemeinsamen Währungsraum vor allem die Preise für Energie. Sie lagen 8,2 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor. Industriell gefertigte Waren kosteten 0,3 Prozent weniger. Dagegen waren Dienstleistungen 0,5 Prozent teurer. Lebens- und Genussmittel verteuerten sich mit 1,8 Prozent am stärksten. Die Kerninflationsrate ohne Lebensmittel und Energie fiel in den Ländern mit der Euro-Währung auf ein Rekordtief von 0,2 Prozent. Diese Rate gilt unter Fachleuten als aussagekräftige Größe für den allgemeinen Preistrend.

Sinkende oder gar negative Inflationsraten sind in der Regel ein Alarmsignal für Währungshüter. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum mit seinen 19 Staaten mittelfristig eine jährliche Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent an. Das ist nach Einschätzung der Währungshüter weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn sind Preise dauerhaft niedrig oder sinken auf breiter Front, könnte dies Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben - im Glauben, dass es womöglich ja bald noch billiger wird. Diese abwartende Haltung kann die Konjunktur ausbremsen.

© dpa-infocom, dpa:201002-99-797570/3