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Fußball Die Mischung macht’s beim FCM

Der 1. FC Magdeburg setzt in der 3. Liga vor allem auf junge und flexibel einsetzbare Talente.

Von Anne Toss 06.06.2019, 01:01

Magdeburg l Kurz nachdem der 1. FC Magdeburg am Dienstag seine ersten sechs Neuzugänge für die kommende Saison vermeldet hatte, schickten die Neuen auch persönlich via Videobotschaft in den sozialen Netzwerken Grüße nach Magdeburg. Zumindest fünf der sechs. Jürgen Gjasula, der wohl bekannteste Transfer, hielt sich hier noch zurück. Was freilich auf dem Platz künftig völlig anders sein soll. Denn, so erklärte FCM-Sportchef Maik Franz, der 33-Jährige soll eine tragende Rolle bei den Blau-Weißen einnehmen.

„Jürgen Gjasula bringt viel Erfahrung mit, kommt in seiner Karriere auf 191 Einsätze in der 2. Bundesliga“, sagt Franz, „er kann insbesondere im Zentrum mit seiner Präsenz punkten. An ihm können sich junge Spieler in Drucksituationen dann auch orientieren.“

Was ein wichtiger Aspekt sein wird. Denn neben Gjasula und dem 28 Jahre alten Verteidiger Dominik Ernst, der von Drittliga-Absteiger Fortuna Köln kommt, fällt doch vor allem das jugendliche Alter der Neuzugänge ins Auge. Eine klare Strategie, wie Franz betont: „Wir setzen auf junge, gut ausgebildete Spieler, die hungrig und willig sind. Aber letztlich ist eine gute Mischung ausschlaggebend – und die haben wir jetzt.“

Maik Franz legt Wert darauf, aus dem Alter und den teils eher noch unbekannten Namen keine falschen Schlüsse zu ziehen. Für das Spielsystem des FCM unter dem neuen Trainer Stefan Krämer – „aktives Gegenpressing und schnelles Spiel nach vorne“ sowie „leidenschaftlicher und mutiger Fußball“ – seien die Neuzugänge passend.

Der 23-jährige Sirlord Conteh zum Beispiel, der von der Zweiten des FC St. Pauli kommt.

„Conteh überzeugt mit seinem Tempo, der ist sauschnell“, sagt Franz. Bei St. Pauli hätte man den Flügelstürmer auch gerne gehalten, in der Regionalliga Nord erzielte er bei 28  Einsätzen elf Tore und steuerte sieben Torvorlagen bei. „Hinzu kommt, dass er nicht nur rechts, sondern auch links spielen kann.“

Gerade das ist ein Punkt, der für die Verantwortlichen wichtig ist: Flexibilität. Neben Conteh ist der gebürtige Hamburger Brian Koglin ein weiteres Beispiel dafür. „Er kann in der Abwehrkette auf jeder Position spielen, sei es als Innen- oder Außenverteidiger“, sagt Franz über den 22-Jährigen. Koglin, der seit der U 17 bei St. Pauli war, konnte sich dort bei den Profis nicht durchsetzen, kommt in seiner gesamten Zeit auf sechs Zweitliga-Partien. Anders sieht seine Bilanz allerdings in der zweiten Mannschaft aus. In der Regionalliga Nord kommt er 2018/19 auf 28 Einsätze und sechs Tore.

Bleiben die Jungen Nummer drei und vier: Leon Bell Bell, 22 Jahre alt, aus der Zweiten von Mainz 05, und der erst 19-jährige Anthony Roczen, der bei Hertha BSC II spielte. Beide sollen beim FCM im Sturm wirbeln, sind in der Offensive flexibel einsetzbar. „Da gibt es allein vier bis fünf Positionen, auf denen ich mir die beiden vorstellen könnte“, sagt Franz.

Roczen, der laut Medienberichten ein Angebot für einen Profi-Vertrag bei Hertha hatte, dort aber weiterhin für die U  23 vorgesehen war, sucht beim FCM eine neue Herausforderung. In der Regionalliga steuerte er elf Tore bei 19 Einsätzen bei. Bell Bell war in der U  23 des FSV Mainz der stärkste Stürmer. In 29 Einsätzen traf er viermal.

„Dadurch, dass wir jede Position doppelt besetzen wollen, erhoffen wir uns einen großen und gesunden Konkurrenzkampf“, erläutert Maik Franz. Denn neben den Neuverpflichtungen bleibt ja ein Stamm beim FCM, der aus elf Spielern besteht. „Dieses Gerüst darf man nicht vergessen, immerhin waren davon nahezu alle Stammspieler in der 2. Bundesliga. Da ist also schon eine gehörige Portion an Qualität vorhanden“, betont der Sportchef.

Und neben den Neuzugängen setzt der FCM mit Pascal Schmedemann, Anton Kanther und Marvin Temp auf drei Eigengewächse aus der U-19-Mannschaft. Philipp Harant, der nach Halberstadt ausgeliehen war, kehrt zudem zurück.

Schluss in der Kaderplanung ist aber noch nicht. „Es sind noch nicht alle Planstellen vergeben“, sagt Sportchef Franz. „Wir peilen einen 25-Mann-Kader an, das heißt, zwischen vier bis fünf Spieler sollen noch hinzustoßen.“ Zwei davon allein auf der Torwart-Position.

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