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Fußball FCM beendet Trainingslager mit gutem Gefühl

Acht Tage haben die Spieler des 1. FC Magdeburg im Trainingslager an den Grundlagen für die Rückrunde gearbeitet.

Von Manuel Holscher 13.01.2020, 00:01

Novo  Sancti  Petri l Die Zeit in Spanien nutzte der 1. FC Magdeburg auch, damit sich der neue Trainer Claus-Dieter Wollitz ein genaues Bild von seiner Mannschaft machen, sich alle kennenlernen konnten. Die Volksstimme zieht Bilanz:

Der FCM absolvierte zwei Tests – gegen den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron (1:2) und den Zweitligisten Erzgebirge Aue (1:1). „Es waren gute Tests. Gegen Mouscron haben wir gut angefangen, aber auch gesehen, wo wir noch Nachholbedarf haben“, resümiert Sportchef Maik Franz.

Was er meint: Nach der Führung hatte der FCM nachgelassen, war am Ende zu unkonzentriert und kassierte in der Nachspielzeit den zweiten Gegentreffer. „Das darf uns in der restlichen Rückrunde nicht passieren“, sagt der Sportchef.

Positiv war, dass der Club den Zweitligisten Aue über weite Strecken im Griff hatte. „Wir haben gegen höherklassige Mannschaften versucht, Dominanz zu entwickeln. Wir sind zwar nicht euphorisch, aber durchaus optimistisch“, sagt Trainer Claus-Dieter Wollitz. Auch in der Spielanlage war ein Klassenunterschied nicht zu sehen: Während der FCM auf einen flachen Spielaufbau setzte, agierte Aue meist bieder mit langen Bällen.

Ein Problem waren in beiden Partien allerdings die Standards. Wie so oft in dieser Saison war der FCM auch in Spanien bei Ecken und Freistößen harmlos. „Das muss einfach besser werden“, fordert Franz.

Die Intensität war enorm hoch. Wollitz stand bei den Spielformen oft mitten auf dem Platz, unterbrach, gab lautstarke Anweisungen. „Es hilft uns, wenn er die Dinge sofort auf dem Platz anspricht. Ich mag seine emotionale Art“, sagt Abwehrchef Tobias Müller.

Was auffällt: Es war in den vergangenen Tagen deutlich mehr Zug im Training als zuvor oft unter Vorgänger Stefan Krämer. Der Kampf um die Stammplätze hat spürbar begonnen, Wortgefechte wie zwischen Alexander Brunst und Christian Beck sind für Wollitz ein gutes Zeichen, „weil sie zeigen, dass die Spannung stimmt“.

Das sieht auch Maik Franz so: „Die Jungs sind straff, das Trainingslager hat allen gutgetan. Die Einheiten waren sehr intensiv, damit können wir zufrieden sein. Das Fundament steht.“ Aber: „Wir müssen unsere spielerischen Stärken konsequent auf den Platz bringen.“

Wollitz testete mehrere Systeme: 4-3-3, 4-2-3-1 und 4-4-2. Im 4-3-3 überzeugte das Team mit Jürgen Gjasula und Thore Jacobsen auf der Doppel-Sechs, mit Daniel Steininger und Sören Bertram als Außenstürmer sowie Christian Beck in der Mitte.

Doch Maik Franz relativiert die Systemfrage auch ein Stück weit: „Es geht bei aller Taktik darum, dass die Mannschaft auf dem Rasen eine Gier und einen Willen ausstrahlt, die in der Vorrunde teilweise gefehlt hat. Daran werden wir gemessen, daran messen wir aber auch unsere Spieler.“

Daniel Steininger, der beim Zweitligisten Greuther Fürth unter Vertrag steht, wurde im Trainingslager getestet, traf in beiden Testspielen. „Daniel hatte in den Tests gute Szenen“, lobt Wollitz. Auch Franz ist angetan: „Daniel hat einen Torriecher. Der Sportchef sagt aber auch: „Man sieht, dass er länger verletzt war. Er hat im Fitnessbereich Nachholbedarf.“

Ob der 24-Jährige fest verpflichtet wird, soll sich in den kommenden Tagen entscheiden. Eventuell bleibt Steininger noch ein paar Tage in Magdeburg, um sich weiter empfehlen zu können.

In den Tests in Spanien durften Morten Behrens gegen Mouscron und Alexander Brunst gegen Aue jeweils 90 Minuten ran. „Bei der Entscheidung, wer die Nummer 1 sein wird, werde ich die Meinung von Torwarttrainer Matthias Tischer natürlich einbeziehen“, sagt Wollitz. „Derjenige, der am kommenden Sonnabend im letzten Test im Tor steht, wird zu 99,9 Prozent auch gegen Zwickau spielen.“

Der FCM blieb in Spanien nicht von Verletzungen verschont. Tarek Chahed (Sehnenreizung), Charles Elie Laprévotte (Sprunggelenk), Sirlord Conteh (Jochbein) und gegen Ende der Woche Dominik Ernst (Fuß) kehrten angeschlagen nach Magdeburg zurück.

Die Prognosen sind unterschiedlich: Laprévotte wird in den kommenden Tagen wieder voll einsteigen, auch Conteh sollte bald zurückkehren. Chahed hingegen schlägt sich mit der Verletzung herum, die ihm bereits im Dezember zu schaffen machte. „Es ist noch unklar, wann ich einsteigen kann“, sagt er.

Ernst soll heute in Magdeburg untersucht werden. „Die Schmerzen kamen über Nacht. Ich hoffe nicht, dass ich länger ausfalle“, sagt der Rechtsverteidiger.