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Fußball FCM-Duo in England gestrandet

Vom 1. FC Magdeburg sind nur Zeugwart Horner und der unter Flugangst leidende Torhüter Glinker in Bolton. Das soll sich schon bald ändern.

Von Manuel Holscher 08.01.2018, 00:01

Bolton l Nach mehr als 1500 Kilometern Reisezeit über Calais (Frankreich) und Dover trafen Zeugwart Heiko Horner und FCM-Torhüter Jan Glinker am Freitagmittag in Bolton ein, um kurz danach die Hiobsbotschaft zu erhalten. „Es könnte sein, dass die Testspielreise abgesagt wird. Die Trainingsplätze der Bolton Wanderers wurden gesperrt“, sagte Horner. Beide machten sich vor Ort in Absprache mit Maik Franz, dem Assistenten der FCM-Geschäftsführung, ein Bild. Zehn Tage am Stück habe es geregnet, die Plätze waren matschig und eine Halle mit Kunstrasenplätzen zudem deutlich zu klein.

Aus der Befürchtung wurde wenig später dann Gewissheit. Glinker wäre nach der Absage am liebsten gleich wieder abgereist. „Eigentlich wollten wir nur noch etwas essen und dann zurück. Ich habe in den vergangenen Jahren schon viel erlebt, so etwas aber noch nicht. Es wäre nicht möglich gewesen, auf diesen Plätzen zu trainieren“, sagte der Torhüter. „Es tut uns vor allem für die Fans leid, wir können aber nichts dafür. Wir sind auch enttäuscht.“

Wenig später änderte sich vor allem für Horner und Glinker wieder alles. Beide machten sich nicht auf den Weg zurück nach Magdeburg. Dadurch, dass der FCM doch noch wie geplant das Testspiel am Montag um 16 Uhr (MEZ) bei den Wanderers bestreitet, blieben beide im Hotel und warten seitdem auf die Mannschaft, die heute gegen Mittag eintreffen soll.

Glinker nutzt die Zeit auf der einen Seite, um sich mehrmals am Tag im Fitnessraum in Form zu halten, auf der anderen Seite aber auch, um Bolton und die Umgebung kennenzulernen. Am Sonnabend schaute er sich mit Horner die FA-Cup-Partie der Wanderers gegen den Premier-League-Verein Huddersfield Town an (1:2).

Am Sonntag stand noch ein kurzer Ausflug nach Manchester auf dem Programm. „Ich war noch nie in einer solchen Situation, bin aber froh, dass es im Hotel einen recht guten Fitnessraum gibt“, so Glinker. „Ich habe auch mit dem Trainer gesprochen, der mir aber gesagt hat, dass ich mir keinen Kopf machen soll, wenn ich mal zwei Tage nicht optimal trainieren kann. Ich freue mich jetzt nach dem Hin und Her natürlich trotzdem, dass das Spiel gegen Bolton stattfinden kann.“

Auch für Horner war der Ablauf der vergangenen Tage ungewöhnlich. „Ich habe mit dem Auspacken der Trainingssachen zunächst gewartet, bis die endgültige Entscheidung gefallen war“, sagte er. „Jetzt werde ich alles so gut vorbereiten, dass die Jungs bei der Ankunft ihre Sachen bekommen.“

FCM-Coach Jens Härtel war zu gleichen Zeit am Freitag noch beim eigenen Hallenturnier. „Das Ganze ist natürlich ärgerlich, aber solche Dinge passieren manchmal“, sagte er. „Es ist aber besser, als wenn die komplette Mannschaft mit dem Trainerstab schon vor Ort gewesen wären.“

Es bleibe dabei, dass der FCM die Vorbereitung komplett auf Naturrasen bestreiten will. „Da dies in Bolton nicht machbar war, in Magdeburg momentan aber schon, mussten wir die Entscheidung so treffen“, so Härtel.

FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik betonte, dass der Club innerhalb weniger Stunden alles in Bewegung gesetzt hat, um doch noch für das Testspiel nach Bolton zu kommen: „Wir haben das für die zahlreichen Fans gemacht, die mit nach England gekommen sind.“

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