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Fußball FCM hofft auf Klick-Effekt

Für den 1. FC Magdeburg geht es nach dem Meppen-Spiel darum, Schwung aufzunehmen. Es gibt interessante Parallelen zur Aufstiegssaison.

Von Manuel Holscher 06.08.2019, 01:01

Magdeburg l Stefan Krämer beschäftigt sich gerne und intensiv mit Psychologie. Über das 3:1 in Meppen freute sich der Trainer des 1. FC Magdeburg deshalb nicht nur wegen des ersten Saisonsieges. „Dieser Erfolg kann noch ganz wichtig werden“, sagt er.

Was der Coach meint: Durch den Sieg hat sich der FCM die dringend benötigte Sicherheit zurückgeholt. „Fußball ist oft eine reine Kopfsache. Die Jungs haben jetzt gesehen, dass sie auch auswärts spielbestimmend sein können“, erklärt Krämer. „Durch Siege kommt ein gewisses Selbstverständnis zurück, Pässe kommen besser an, riskantere Aktionen gelingen plötzlich.“

Was ein Auswärtssieg in Meppen nach einem durchwachsenen Start bewirken kann, zeigte der Club auch in der Saison 2017/18. Und es gibt in dieser Spielzeit tatsächlich erstaunliche Parallelen zur Erfolgssaison, die der FCM letztendlich mit 85 Punkten und dem Aufstieg in die 2. Bundesliga abschloss: Denn auch 2017 startete das Team mit einem 1:4 in Großaspach schwach. Am dritten Spieltag ging es dann am 2. August 2017 nach Meppen. Mehr glücklich als verdient setzte sich der FCM mit 2:1 durch – und startete eine Serie mit sieben Pflichtspielsiegen in Folge. Es war die Grundlage für eine andauernde vordere Tabellenplatzierung und damit ein wichtiger Baustein für den späteren Aufstieg.

Fast genau zwei Jahre später steht der Club jetzt an einer ganz ähnlichen Kreuzung: Der Start war holprig, mit nur zwei Punkten aus drei Spielen stand die Mannschaft, stand Trainer Stefan Krämer unter Druck.

Was auffällt: Der Sieg in Meppen war nicht nur für das Punktekonto und die Tabelle gut – das Team, das sich aufgrund des großen personellen Umbruchs lange in der Findungsphase befand, scheint jetzt wirklich zusammenzuwachsen.

Das Meppen-Spiel könnte für den FCM somit einen Klick-Effekt nach sich ziehen. Durch solche Erlebnisse, die eine Mannschaft gemeinsam durchlebt und dann auch gemeinsam übersteht, entsteht häufig ein Miteinander – der oft beschworene Teamgeist.

Es war auffällig, wie sehr sich die Spieler gemeinsam über die Treffer im Emsland freuten. Doppel-Torschütze Manfred Osei Kwadwo herzte Kapitän Christian Beck nach dessen Tor. Nach dem Abpfiff feierten die Spieler noch lange gemeinsam mit den Fans. „Das hat uns richtig gutgetan. Wir sind eine junge Mannschaft, die noch nicht so oft zusammengespielt hat. Siege und Erfolgserlebnisse helfen dann immer“, betont Beck.

Selbst der verletzte Sirlord Conteh war ständig präsent, obwohl er zum Zeitpunkt des Abpfiffes im Krankenhaus lag (siehe Infobox). Kwadwo widmete ihm seine Tore, Trainer Stefan Krämer ließ nach dem Spiel keine Gelegenheit aus, sich nach Contehs Gesundheitszustand zu erkundigen.

Mit dem Sieg in Meppen kann der FCM möglicherweise endgültig mit den Negativ-erlebnissen der vergangenen zwölf Monate abschließen. Schließlich war dem Verein das Gefühl eines Sieges in dieser Zeit doch recht fremd geworden. Insgesamt reichte es nur zu sechs Dreiern, der letzte Erfolg war das 2:1 gegen Fürth am 27. April. Das 3:1 in Meppen könnte der Startschuss zu einem neuen, weitaus erfolgreicheren Kapitel sein.

Und zur jüngeren FCM-Geschichte gehört übrigens auch, dass sich der Club vor zwei Jahren durch das 2:0 in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Augsburg Selbstvertrauen für die 3. Liga geholt hat. Christian Beck war damals dabei und wird die Mannschaft am Sonnabend (15.30 Uhr) gegen Freiburg auf den Rasen führen. Er weiß um die Bedeutung der Partie: „Wir können uns richtig viel Rückenwind für die 3. Liga holen.“

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